Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
im Felsen fiel. Hastig gab er den anderen Bescheid und so versammelten sie sich alle vor dem gefundenen Ei n gang. Tado musste daran denken, wie viel sie auf sich genommen hatten, nur um diese Trollhöhle zu finden, wie oft sie in Lebensg e fahr gerieten, nur um sich an diesen noch viel gefäh r licheren Ort zu begeben. Und jetzt standen sie endlich vor diesem halbrunden Z u gang zu dem Ort, an dem sich der Lord aufhielt. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund verspürte er eine leichte Aufr e gung.
Spiffi zündete derweil drei der Fackeln, die sie von Grondel erha l ten hatten, an. Noch zögerten die Gefährten jedoch, die Höhle zu betr e ten. Von nun an waren sie ganz auf sich allein gestellt und niemand würde ihnen mehr helfen können.
Regan machte schließlich einen ersten Schritt in die vor ihnen li e gende Finsternis hinein. Die anderen folgten ihm. Das wenige So n nenlicht, das durch den fast vollständig überwucherten Eingang schien, erhellte den Tunnel, in dem sie sich befanden, nur wenige Meter weit, ansonsten dienten nur die Fackeln als schwache Lich t quelle. Eine wohltuende Kälte umgab die Vier. Der Weg, auf dem sie schritten, führte sie tief unter die Erde. Die Wände des Gangs bestanden aus rauem, schwarzem Fels, der diesem Ort etwas Myst i sches verlieh. Dennoch konnte man sehen, dass hier seit langer Zeit niemand mehr gewesen war. Zahlreiche Spinnennester spannten sich unter der unförmigen, natürlich entstandenen Decke, die fast vol l ständig von den weißen Netzen bedeckt wurde. Trotz dieses scha u rigen Anblicks schienen die Bewohner der klebrigen Behausungen ungefährlich zu sein. Immerhin griffen sie die vier Eindringlinge nicht an und Tado sah einige faustgroße Exemplare im Schein der Fackeln davon hechten. Spiffi behagte die Umgebung jedoch nicht. Er wedelte pausenlos unruhig mit den Händen oder bewegte rucka r tig seine Beine, weil er meinte, etwas daran hinaufkrabbeln zu sp ü ren. Auch Whomb brachte sich vor den nahezu ebenso großen Ti e ren in Sicherheit, indem er sich auf Tados Schulter setzte. Vor etwa einem Monat wäre dieser bei dem Anblick der achtbeinigen Kreat u ren, die zu tausenden die Nester bewohnen mussten, wahrscheinlich in P a nik verfallen. Aber die vergangenen Ereignisse hatten ihm die Angst vor den Wesen aus irgendeinem Grund genommen.
Schließlich nahm die Zahl der Spinnweben an der Decke ab, nur gelegentlich spannte sich ein großes Netz quer über den Gang, Nach zahlreichen Kurven und sehr zu Tados Freude keiner einzigen We g gabelung, erreichten sie schließlich einen kleinen Höhlenraum. Dort wartete die erste wirklich unangenehme Überraschung: Hunderte Stalagmiten bedeckten den Boden. Dies allein wäre zwar noch kein Grund zur Besorgnis, doch sie bewegten sich, sogar recht schnell, auf die Gefährten zu.
„Das sind Stalaghutmuscheln“, meinte Regan angespannt.
„Sind es Diener des Lords?“, fragte Spiffi.
„Das glaube ich nicht“, antwortete Whomb. „Diesen Gang hat seit Jahren keiner mehr betreten, warum also sollte der Lord seine Kre a turen hierher schicken?“
Tado erinnerte sich noch an ihre erste Begegnung mit den Stala g hutmuscheln im Mauergebirge. Damals konnten sie sich an ihnen vorbei schleichen, doch diese Exemplare hatten sie bereits eing e kreist.
„Wir müssen gegen sie kämpfen“, sagte der Goblin schließlich. „Ihr Gift wirkt zwar nur langsam, aber dafür ist es absolut tödlich. Lasst euch auf keinen Fall von ihnen beißen.“
„Eigentlich ist es schade, dass sie so gefährlich sind, denn gekocht sind sie wahre Delikatessen“, schwärmte der Mausoläus, fand aber im nächsten Moment wieder in die Realität zurück. Die Tiere, die wie sechsbeinige Tintenfische in einem übergroßen, stalagmitenart i gen Panzer aussahen, schlossen den Kreis um ihre Opfer immer enger. Regans Morgenstern erwies sich in diesem Fall als ideale Wa f fe gegen die A n greifer, deren Stärke einzig und allein in ihrer großen Zahl lag. Auch Tado vermochten sich mit seinem Schwert ausg e zeichnet zu wehren, Spiffi hingegen hatte zunächst einige Probleme, sich gegen die etwa meterhohen Tiere zu verteidigen, bis er bemer k te, dass sie Angst vor den Flammen seiner Fackel zu haben schienen. So gelang es den Gefährten, die Stalaghutmuscheln Stück für Stück zurückz u drängen, bis sie von den Vieren abließen und von sich aus flücht e ten. Ein Exemplar jedoch war zuvor bereits die Höhlenwand hi n aufgeklettert und heftete nun an der Decke. Von
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