Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
eine Chance, ei n zudringen.“
In diesem Moment erblickte er Whomb, dessen Körper zahlreiche Verletzungen b e deckten.
„Es tut mir Leid, was ich euch angetan habe, aber ich hoffe, ihr ve r zeiht mir, wenn ich euch sage, dass ich im Grunde keine Schuld da r an habe. Es war der Lord, der meinen Körper zu di e sen Angriffen zwang.“
„Das ist nicht so schlimm“, meinte Whomb. „Immerhin musste ich dir doch auch einige Verletzungen zufügen.“ Tado bezweifelte, dass die riesige Echse die Worte des kleinen Ma u soläus gehört haben könnte, doch er sollte sich irren. Drachen bes a ßen ein sehr feines Gehör: „Meine Wunden heilen schnell, die Verletzungen machen mir also wenig aus“, antwortete er.
„Aber wie konnte dich der Lord unter seine Kontrolle bringen, wenn du gegen fast alles immun bist?“, wollte Spiffi wissen. T a do interessierte dies genauso.
„Der Lord ist sehr mächtig, und eines Tages, es war auf dem Kont i nent Telkor, auf dem ich früher lebte, kam er zu mir. Ich wusste nicht, wer er ist und ignorierte ihn zunächst. Doch er forderte mich zu einem Kampf heraus. Ich wollte ablehnen, weil ich es für unsi n nig hielt, ohne Grund miteinander zu kämpfen. Denn ich fresse ke i ne Menschen oder Magier oder was immer er auch ist. Doch er wol l te nicht hören und bombardierte mich mit einigen mächtigen Za u bern, die mir jedoch nur wenig anhaben konnten. Ich konterte also mit einigen weniger starken Feuera t tacken, um ihn zu verscheuchen, aber ich unterschätzte ihn. Damals lebte ich in einer Gebirgsgegend und er schleuderte mir einige sehr große Felsbrocken entgegen, die mir für kurze Zeit die Sicht behinderten. Als ich wieder klar sehen konnte, hielt er plötzlich einen Smaragd in der Hand, den er mir gegen die Stirn warf. Die Zauber, die er darin versiegelte, brannten ihn regelrecht ein, und ich brüllte vor Schmerzen, während er ei n fach nur dastand. Es waren ungeheure Kräfte versiegelt, so stark, dass sie sich sogar zu manifestieren begannen, als ihr den Smaragd zerstörtet. Ich konnte nichts gegen diese Macht ausrichten und ve r fiel seinem Willen. Doch er konnte nicht gleichzeitig über mich und seine Armeen gebieten, dafür reichte seine Kraft nicht. Also erschuf er diese Felssäule, an die er mich band, und nur zum Fressen durfte ich mich entfernen. Und dann kamt ihr.“
Der Riss in dem Plateau, auf dem sie sich befanden, gewann langsam an Größe. Nicht mehr lange, und der Felsen würde ei n stürzen.
„Wir sollten langsam von diesem Ort hier verschwinden“, mei n te Tado. „Es wird zu gefährlich.“ Die anderen stimmten ihm zu und wollten sich schon an den Abstieg machen, als der Drache sie z u rückhielt.
„Wartet. Ihr werdet es nicht schaffen, rechtzeitig hinunterzugela n gen. Ich bringe euch auf meinem Rücken hinunter.“
Die Gefährten blieben stehen. Sie konnten doch nicht auf einem Drachen fliegen. Es war zwar eines der Dinge, die sich Tado als Kleinkind gewünscht hatte, obwohl solche Wesen damals nur in Sagen und Legenden vorkamen. Jetzt stand er einem leibhaftigen Drachen gegenüber und er verspürte kein großes Verlangen danach, auf der Riesenechse durch die Luft zu fliegen. Was wäre, wenn er herunterfiele? Viel zum Festhalten gab es auf dem breiten Rücken nicht. Da sich der Spalt in der Mitte des Plateaus jedoch immer mehr vergrößerte und Regan und Whomb bereits auf das geschuppte Tier kletterten, gab auch er sich einen Ruck und tat es ihnen gleich. Nur Spiffi zögerte noch eine Weile, doch als die anderen androhten, ihn zurückzulassen, was natürlich nicht ernst gemeint war, schwang auch er sich auf den Rücken der Echse.
„Es ist lange her, dass ich jemanden transportiert habe“, sagte der Drache noch, was Tados Befürchtungen nicht gerade abklingen ließ. Verzweifelt klammerte er sich an eine der dreieckigen Hornplatten und sah mit vor Schreck geweiteten Augen, wie sich das große Tier ganz nahe an den Rand des Plateaus heranwagte und sich schließlich mit einem kräftigen Sprung abstieß. Die Felssäule fiel durch diesen Impuls in sich zusammen. Große Gesteinsbrocken krachten in den Wald unter ihnen. Der Drache breitete indes die Flügel aus und s e gelte ruhig durch die Lüfte. Tados Anspannung ließ jedoch nicht nach, sondern verstärkte sich noch weiter, als die Riesenechse eine Kurve Richtung Süden flog. Dort sah man die Ebene von Tairû und außerdem einen breiten, schwarzen Fluss, der sich aus Osten nähe r te. Das musste das Heer
Weitere Kostenlose Bücher