Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
seltenen, und, wie Tado in Gedanken hinz u fügte, auch besonders großen Art.
Trotzdem ließ es sich der Kobold nicht nehmen, ihn einzufa n gen, um ihn zu rösten und in Honig zu backen. Der Gedanke löste einen leichten Brechreiz in Tado aus. Doch bevor sich der Ekel in ihm weiter manifestieren konnte, blieb Allo erneut stehen und deutete auf einige Stacheln an der Decke des Tunnels. „Wir h a ben es gleich geschafft“, sagte er schließlich. „Das sind Flede r mäuse. Sie nisten nie weit vom Ausgang entfernt, auch wenn dies hier ihr Lebensraum ist und sie ihn niemals verlassen.“
Hoffnung machte sich in Tado breit. Vielleicht würden sie es ja doch noch schaffen, aus diesem endlosen Labyrinth herausz u kommen. Der Gang verengte sich vor ihnen, sodass sie nun alle hinte r einander gehen mussten. Als sie an einer Abzweigung vorbeikamen, stellte Allo fest, dass dies der Weg sein musste, den er bisher normalerwe i se immer gegangen war und gab gleichzeitig zu, seit dem geheimni s vollen Gang mit dem Edelsteinpflaster nicht mehr zu wissen, wo sie sich eigentlich überhaupt befanden. Dies beunruhigte Tado nicht wenig, versetzte ihn jedoch ebenso wenig in Panik, da sie sich nun offenbar wieder auf dem richtigen Weg einher schritten.
Regan nutzte die Gelegenheit, um Allo zu fragen, wohin der Au s gang führte. Der Kobold schien mal wieder etwas verwirrt, offe n sichtlich hatte er nicht mit einer solchen Frage gerechnet, denn er antwortete mit einigen Sekunden Verspätung und mit mer k lichem Zögern: „Das weiß man nicht. Am Ende ist eine Tür, doch niemand ist je durch diese gegangen und ich werde es auch nicht tun. Vie l leicht kommt ihr direkt an die frische Luft, vielleicht gelangt ihr aber auch in einen viel schrec k licheren Teil des Labyrinths. Wie auch immer, von dort an seid ihr auf euch allein gestellt.“ Diese Antwort schien dem Goblin nicht so zu gefallen, doch bevor er etwas erw i dern konnte, verbreiterte sich der Gang wieder und gab den Blick auf eine schw e re Holztür frei.
„Endlich!“, rief Tado erfreut und lief auf die Tür zu. Die and e ren folgten ihm. Doch natürlich war der Ausgang verschlossen und n a türlich fand sich nirgends ein Schlüssel.
Alle blickten erwartungsvoll zu Tado. Dieser machte nur ein e r schrockenes Gesicht.
„Nein“, sagte er. „Ich bin schon durch zu viele Türen und Wände gefallen, als dass ich es noch mal tun würde.“
Doch es half nichts. Er musste versuchen, die Tür aufzubr e chen, da sie für einen gemeinsamen Versuch zu schmal war, Spiffi sich den k bar ungeschickt darin anstellte und die Goblins sowie Allo eine zu geringe Größe besaßen. Also nahm Tado A n lauf und sprang mit der Schulter zuerst gegen die Tür. Er stellte sich von vor n herein auf einen unsanften Aufprall auf Stein vor. Doch diesmal stieß er dafür umso wuchtiger gegen die Holzbohlen, die hörbar ächzten, während die Angeln durchbrachen und Tado mit samt der Tür in den dahi n terliegenden Raum kippte und sich schmerzhaft den Kopf stieß. Er blieb nur eine Weile benommen liegen, bevor er schließlich aufstand und sich herumdrehte, um die spöttischen Blicke und B e merkungen se i ner Weggefährten entgegenzunehmen.
Immerhin war die Tür offen. Allo verabschiedete sich jetzt von den anderen und verschwand im Schatten des Labyrinths, wä h rend die beiden Goblins und Spiffi durch den eben erschaffenen Durchgang traten. Sie befanden sich am Fuße einer Treppe, die in steilem Wi n kel in die Höhe führte. Nach endlosen Stufen schließlich standen sie vor einer Felswand, in der die schwachen Umrisse einer Geheimtür zu sehen waren.
Das Tal des Frostes
Als sie sich schließlich alle gemeinsam dagegenstemmten, öffn e te sie sich einen Spaltbreit. Helles Licht drang herein, aber es war kein T a geslicht. Nach einigen Anstrengungen gelang es i h nen endlich, die Tür vollends aufzuschieben. Der Anblick des D ahinterliegenden ließ Tado erstarren . Sie befanden sich ke i neswegs auf dem Mond, wie er insgeheim befürchtet hatte, auch wenn er nicht wusste, wie es auf dem Mond aussah, aber das hier war er ganz sicher nicht . Denn er kannte diesen Ort. Er war schon einmal hier gewesen, vor ander t halb Tagen: Sie befanden sich mitten im Thronsaal des Palastes von Kaher. Um genau zu sein, standen sie hinter dem neu gebauten Thron in einer G e heimtür in der Wand.
„Aber das... das ist unmöglich!“, meinte der Goblinkönig u n gläubig. Wir sind zig Meilen gelaufen, wir müssten
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