Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
liegt.“
„Euer Ziel?“, wiederholte Etos.
„Die Trollhöhle.“ Diese beiden von Tado gesprochenen Worte lö s ten ein Raunen in der Mannschaft hinter dem König der A o narier aus.
„Und was“, fragte dieser gefasst, „treibt drei Wanderer dazu, diesen Wahnsinn durchzuführen, außer dem Willen, zu ste r ben?“
Tado seufzte innerlich. Warum schafften es nur alle, ihn so zu en t mutigen? Einen Moment spielte er sogar mit dem Gedanken, Etos die ganze Geschichte zu erzählen, besann sich dann jedoch eines Bess e ren und sagte stattdessen: „Genau das ist der Grund.“
Regan und Spiffi sahen ihn nur mit deutlicher Verwunderung an, doch der König schien diese Antwort zu akzeptieren, wahrscheinlich hatte er auch keine wirkliche Begründung erwartet; er machte nur eine Handbewegung, als wolle er das Th e ma beiseite schieben und fuhr dann schließlich fort: „Also schön. Ihr wollt das Tal durchqu e ren. Das dürfte ein kleines Pro b lem darstellen. Alle Ausgänge dieses Tals sind mit einem magischen Zauber belegt. Und ihr dürft raten, wie man diesen brechen kann.“ Er sah die Drei e r wartungsvoll an, nahm dann aber, ohne ihnen die Möglichkeit einer Erwiderung zu eröffnen, die Antwort vorweg: „Gar nicht, ric h tig.“ Er nickte, wie um seine eigenen Worte zu bestätigen. „Denn dazu müsstet ihr den Lord des Frostes töten.“
„Anscheinend bleibt uns keine andere Wahl“, sagte Tado geradehe r aus, ohne sich der Folgen seiner Worte bewusst zu sein. Im Nachh i nein vermochte er nicht mehr zu sagen, ob es gedankliche Abw e senheit oder einf a cher Übermut war, der ihn zu dieser Aussage trieb.
„Mir scheint, etwas vernebelt eure Sinne. Ein solches Vorhaben ist zum Scheitern verdammt, noch ehe der Gedanke daran überhaupt gefasst, geschweige denn ausgesprochen wurde.“
Tado war kurz davor, aufzugeben und einfach umzukehren, seinen Auftrag abzubrechen und Haktir den Sieg zuzugestehen. Allerdings realisierte er in diesem Moment, dass, wie Etos sagte, ein Umkehren nun nicht mehr möglich sei. Sie mussten also wohl oder übel gegen den Lord des Frostes antreten. Vielleicht hatte der König ja Recht, und irgendein fauler Zauber trübte tatsächlich seine Sinne, wie sonst war es zu erklären, dass er nach alldem noch immer an der Erfüllung seines Auftrages festhielt. Er verscheuchte den Geda n ken hastig.
„Wie dem auch sei“, fuhr der König fort. „Ihr seht aus, als hättet ihr seit längerer Zeit nichts zu essen bekommen und wir haben noch frisches Wolfsfleisch übrig.“ Tado und s o wohl Spiffi als auch Regan folgten ihm.
Zwar hatten sie ausreichend Proviant für über eine Woche, aber der Gedanke an Fleisch war einfach zu verlockend. Selbst die Tatsache, dass es womöglich von den blau-schwarzen Ungehe u ern, die sie verfolgten, stammte, schrecke sie wenig.
Etos führte die Drei in eine weitaus größere Höhle, die auf gehei m nisvolle Weise genauso warm wie die vorige war und in der sich hunderte Menschen tummelten. Auf dem festgetretenen Schneeb o den befanden sich unzählige Decken und Matten, anscheinend stel l te dies hier wohl die Behausung der Aonarier dar. Ein wenig übe r rascht stellte Tado fest, dass die ganzen Me n schen kaum Notiz von ihnen nahmen. Offenbar waren Neuankömmlinge nichts Ung e wöhnliches. Der K ö nig wandte sich nun einer kleinen Feuerstelle zu, über der Spieße mit Fleisch gebraten wurden. Um das Feuer herum lagen einige Baumstämme, die offenbar als Si t ze dienten. Etos nahm auch prompt auf ihnen Platz und bede u tete Tado und den anderen, es ihm gleich zu tun. Sofort wurden ihnen einige Teller mit dem Wildbret gebracht. Es schmeckte ungewöhnlich, aber nicht unb e dingt schlecht. Während sie aßen, begann der König wieder, zu e r zählen: „Ich finde ja, beim Essen redet es sich besser. Wie ihr sicher wisst, war u nser Tal einst nicht so kalt, sondern grün und friedlich und warm. Wirklich Winter wurde es nur einmal in fünf Jahren. Jetzt jedoch, da der Lord des Frostes mit seinen direkt der Hölle zu en t stammen scheinenden Kreaturen das gesamte Land hat einfrieren lassen, ist aus dem einst so schönen Tal eine eisige und verlassene Ei n öde geworden, in der es kaum noch Leben, dafür aber umso mehr Schmerz und Leid gibt.“
Etos sprach recht schnell und Tado wunderte sich nicht zum ersten Mal, dass er sich in seinen eigenen Worten nicht verha s pelte. Nun machte dieser jedoch eine Pause, wahrscheinlich, um einen Plan für einen besonders langen
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