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Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Sigmanek
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ihre Verfolger, dafür waren es noch immer zu viele. Die Tatsache, dass das Zimmer trotz fehlender Ausgänge hell erleuchtet wurde und sich auf dem Boden jede Menge Schnee befand, ließ ihn nach oben blicken. In der Decke klaf f te ein großes Loch. Allerdings schien es nicht durch Gewalt en t standen zu sein.
    Die drei Gefährten stellten sich auf den Teppich, traten sich aber vorher die Schuhe ab, weil sie es als unhöflich em p fanden, auch, wenn hier niemand mehr lebte.
    „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Regan unruhig. Die Wölfe hatten zwar enorme Probleme, mit ihren nassen Pfoten die Treppe zu erklimmen, dennoch würden sie nicht ewig brauchen.
    „Das weiß ich leider auch nicht“, gestand Etos. „Ich war noch nie in diesem Teil des Tals, geschweige denn in diesem Palast. Aber ich finde es höchst merkwürdig, dass in der Decke dieses Raumes ein rechteckiges Loch klafft.“
    „Was ich merkwürdig finde“, meldete sich Tado zu Wort, „sind di e se Skulpturen dort an der Wand.“ Er deutete auf die sich verrenke n den Statuen.
    „Vielleicht wollen sie uns irgendetwas zeigen“, meinte Regan.
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte Etos. „Ein paar von ihnen vollfü h ren die gleiche Bewegung, zudem ist zwischen einigen ein etwas gr ö ßerer Abstand gelassen. Und außerdem erinnern mich diese Stellu n gen der Hände und Arme an Buchstaben.“
    Tado sah genauer hin. Auch er konnte Vertrautes erkennen.
    „Aber was soll das denn heißen?“, fragte Regan. „Wenn das wirklich Buchstaben sind, dann würde da stehen: E conclavi po r ta...“ Er hielt inne, als er sich plötzlich in die Höhe gehoben fühlte. Der Te p pich, auf dem die drei standen, war auf einer rechteckigen Steinsäule b e festigt, die durch einen durch die Worte ausgelösten Mechanismus die Gefährten nun langsam in die Höhe transpo r tierte. Vermutlich stimmte der Bodenbelag genau mit der Öffnung in der Decke übe r ein. In diesem Moment krachte die Tür aus den Angeln und gut zwanzig Wölfe stürmten in das Zimmer. Die Säule erhob sich nun aber b e reits mehrere Meter über der Erde, und die Gefährten waren somit für die Tiere unerreichbar.
    Schließlich konnten sie von ihrem ungewöhnlichen Fortbew e gungsmittel absteigen. Die Drei standen nun wieder in der frischen Luft, allerdings fünfundzwanzig Meter über der Erde auf einer kle i nen Plat t form. Sie konnten auf das durchlöcherte Dach der großen Halle hinabblicken, während der Teppich bereits wieder nach unten b e fördert wurde.
    „Was ist denn da eben passiert?“, fragte Tado ungläubig.
    „Vermutlich wurde durch die Worte ein Mechanismus ausgelöst, der uns hier herauf befördert hat“, versuchte Regan die Situation zu erklären. „Aber welche Sprache war das?“
    „Ich weiß es nicht. Auch ich habe sie niemals zuvor gehört“, meinte Etos. Der Teppich erreichte inzwischen den Boden. Die Schatte n eiswölfe sprangen, die Zähne fletschend, auf den flauschigen B o denbelag. Doch nichts geschah. Hier oben würden sie vermutlich erst einmal sicher sein. Tado sah sich um. Von der kleinen Plat t form, auf der sie standen, zweigten zahlreiche schmale Pfade ab, die so etwas wie Dachfirste darstellten. Di e ser Palast musste riesig sein, wenn sein Gangsystem auf das Dach verlegt wurde, um Platz zu sparen. Und in der Tat besaß das Gebäude viele Türme, die man von unten aus gar nicht gesehen hatte, sowie einige weitere Etagen. In s gesamt musste der Palast ungefähr hundert Meter hoch sein.
    Die Gefährten beschlossen jedoch, erst einmal eine kurze Pause zu machen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Bis die schwarze Gestalt ihre Begleiter erreichte, und darauf kam, wie der Mechani s mus auszulösen ist, würde sicher noch einige Zeit vergehen.
    „Wir dürfen uns auf gar keinen Fall zu lange in diesem Palast aufha l ten, die Zeit drängt, und schließlich müssen wir die B ä renmenschen erreichen, bevor das Leuchtfeuer entzündet ist. Deshalb schlage ich vor, wir gehen zu einem der Türme, vielleicht führt dort ja eine Wendeltreppe oder etwas Ähnliches hinunter“, begann Etos.
    Bei dem Wort Wendeltreppe kamen in Tado sogleich wieder die unguten Erinnerungen an die Bau m wurzel Ralindoras hoch. Aber dieses Gebäude war zum Glück nicht so hoch.
    „Das ist eine gute Idee“, pflichtete er dem König der Aonarier bei. Sie betraten einen der halbmeterbreiten Dachfirste zu ihrer Linken, der nach etlichen Biegungen und Steigungen zu einem der Türme führte.

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