Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Platz g e nommen hatte, sein Gewicht auch wirklich aushielt.
Nach einigen Minuten jedoch meinte Etos, dass es Zeit wäre, we i terzugehen. Doch als sie den Baum endlich verlassen und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, überkam sie eine schreckliche Erkenntnis.
„Unsere Rücksäcke sind verschwunden!“, rief Tado, sich ve r zweifelt nach ihnen umblickend.
„Aber das ist doch nicht möglich“, meinte der König der Aon a rier ein wenig verwirrt. „Der Weg ist hier nur ganz leicht a b schüssig, hinuntergefallen können sie also nicht sein. Aber ich habe auch ni e manden gehört oder gesehen, der sie hätte klauen können.“
„Vielleicht hilft uns das hier weiter“, sagte Regan plötzlich. Er war zu einem der kleinen Schneefelder hier auf dem Weg gela u fen und deutete auf einen Abdruck darin. „Die Spuren sind noch frisch.“
Tado folgte Etos, der nun ebenfalls zu besagter Stelle lief.
„Es muss ein ziemlich großes Wesen gewesen sein“, stellte der K ö nig der Aonarier fest. „Vielleicht ein Troll? Auf jeden Fall weist sein Fußabdruck in die Richtung, in der die Stadt der Bärenmenschen liegt. Also lasst uns den Übeltäter ve r folgen.“
Die Drei marschierten nun schnelleren Schrittes den schmalen G e birgspfad hinauf. Hin und wieder entdeckten sie Spuren des Diebes im Schnee und gelegentlich fanden sie auch einige A r norkas auf dem Weg liegen.
Irgendwann standen sie vor einer Höhle in der Felswand, die den Weg zur Linken flankierte.
„Die Spuren führen dort hinein“, sagte Regan schließlich. Die Drei zögerten nicht lange und gingen eilig in den großen Raum im Fels. Der Boden war von kleineren und größeren Steinen b e deckt, einige hätten den Gefährten sogar als Versteck dienen können.
Die Höhle zog sich ziemlich weit in die Gebirgswand hinein und sie benötigten gute zehn Minuten, um an ihr Ende zu gelangen. Dort saß ein ungefähr vier Meter großer Troll in einer Ecke und schlief. Die Rucksäcke der Gefährten hatte er etwas weiter an einen Felsen gelehnt. Des Weiteren war fast der gesamte Boden hier mit Arnorkas überhäuft, die sich regelrecht zu Bergen aufz u türmen schienen.
„Offenbar hat der Troll eine Schwäche für diese Früchte“, b e merkte Tado.
„Darum stahl er wahrscheinlich auch unser Gepäck, indem wir vo r hin einige Arnorkas verstauten“, e r gänzte Etos.
„Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte Regan. Er betracht e te missmutig das graue Wesen.
„Wir werden uns anschleichen und unser Eigentum zurückh o len“, sagte der König der Aonarier. „Auf einen Kampf sollten wir jedoch verzichten. Der Troll sieht mir ziemlich stark aus und ich besitze keine Waffe mehr, ihr müsstet ihn also zu zweit in Schach halten.“
Die Drei beschlossen, es auf eine friedliche Art und Weise zu lösen. Tado wurde dazu auserkoren, die Rucksäcke zu holen, während die anderen beiden aufpassten, dass das riesige Ungetüm nicht aufwac h te. Dies geschah zum Glück nicht. Vermutlich könnten die Drei dem Troll sogar einen Felsen gegen die Nase werfen, es würde ihn wah r scheinlich gar nicht stören.
Nachdem sie das Gepäck wieder in ihren Besitz gebracht hatten, entleerten sie es zunächst von sämtlichen Arnorkas und verli e ßen dann schnellen Schrittes die Höhle, um ihren Weg weiter fortzuse t zen.
„Hoffentlich sagen uns die Bärenmenschen ihre Unterstützung zu“, meinte Regan plötzlich.
„Ja. Jetzt, da wir nicht mehr im Besitz des Steines von Ralindora sind, haben sich unsere Chancen auf Hilfe drastisch verringert“, stimmte ihm Etos zu.
Tado verschwieg derweil, dass er besagtes Objekt noch vor Nag o radra hatte retten können. Vielleicht wäre es besser, wenn er es erst einmal für sich behielt.
Zur Mittagszeit legten sie die nächste Pause ein. Die Sonne stand hoch am Himmel, allerdings wurden ihre wärmenden Strahlen durch einen dünnen Nebelschleier getrübt. Oder waren es Wolken? Tado vermochte es nicht genau zu sagen.
Als sie endlich wieder ihren Weg aufnahmen, hörten sie nach einigen hundert Metern das Klirren von Metall. Sollte weiter oben etwa ein Kampf toben? Sie beschleunigten ihre Schritte und bald darauf konnten sie schon das Schlachtfeld ausmachen. Der Weg verbreite r te sich hier, sodass eine Art Plateau, eingerahmt von Felswänden, entstand. Vereinzelt wuchsen einige Tannen. An diesem Ort kämp f ten zwei kleine, vielleicht jeweils fünf Dutzend Mann starke Heere gegeneinander. Bei der einen Partei musste es sich wohl
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