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Die Herrin der Flammen

Titel: Die Herrin der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Dismas und Gestus zu sich rief. Die beiden waren ein Team und fast immer zusammen. Sie sahen sich mit ihrem sandfarbigen Haar, den gestutzten Bärten und den gewaltigen Muskeln sogar ähnlich.
    »Interessiert an einem Spielchen, Freunde?«
    Die beiden blickten erst sich und dann sie an und schwiegen. Sie konnten sich vorstellen, was sie meinte. Sie hatten ihr schon öfter bei ihren Spielchen geholfen.
    »Niemand kann sich so unauffällig herumtreiben wie ihr zwei«, fügte sie hinzu. Tatsächlich waren die beiden das geschickteste Diebes- und Einbrecherpaar in Ranke gewesen, ehe man sie schließlich erwischt und zur Arbeit in Lowans Schule verurteilt hatte. »Und wenige können schneller rennen.«
    Dismas verschränkte die Arme und unterdrückte ein Grinsen. »Ihr braucht uns nicht um den Bart zu streichen, Herrin«, sagte er in fließendem Rankene. »Es ist zu heiß, herumzustehen und Schmeicheleien auszutauschen, auch wenn sie stimmen.«
    Chenaya trat zu Dismas und rieb ihren Körper gegen seinen. »Bist du nicht nett zu ihm?« zog sie Gestus auf. Sie tupfte auf den ledernen Lendenschutz unter Dismas’ Kilt. »Er ist heute so brummig.«
    »Niemand schuld«, antwortete Gestus schulterzuckend. Das war das Seltsame an diesem Paar. So sehr sie sich auch in allem anderen ähnlich waren, Gestus war es nie gelungen, Rankene zu beherrschen, während Dismas es wie ein Höfling sprach.
    Sie stellte sich wieder ein paar Schritte vor sie und wurde ernst. »Ich möchte, daß ihr jemanden für mich beschattet. Ich gebe euch ein pralles Säckel mit. Und falls er in ein Freudenhaus geht…« Sie zögerte und kratzte sich an der Schläfe. »Na ja, laßt euch etwas einfallen.« Jetzt verschränkte auch Gestus die Arme und grinste. Ganz offensichtlich hatte sie ihr Interesse geweckt. »Hauptsache, ihr paßt auf, daß ihr nicht auffallt.« Sie deutete mit einem Fingerschnippen auf ihre Nietengürtel. »Tragt etwas Unauffälligeres.«
    Dismas nahm die Arme von der Brust, Gestus ebenfalls. »Der Name unseres Fuchses?« fragte er verschwörerisch.
    »Kein Fuchs«, entgegnete sie. »Ein gefährlicher Puma. Kommt ihm ja nicht in die Quere! Ihr sollt ihn nur beschatten und mir berichten, was er unternimmt.« Sie winkte sie näher herbei und sie beugten sich hinab, um zu hören. Sie blickte in alle Richtungen, dann drückte sie einen Finger an die Lippen. »Und da ist noch was, das euch sicher Spaß macht. Ich möchte, daß mir einer von euch vor Sonnenuntergang einen halben Ziegel Krrf hierher bringt.«
    Beide zogen die Augenbrauen hoch.
    Sie sollte recht behalten, der Tag wurde glühend heiß, zu heiß für ihre übliche lederne Kampfkleidung. Aber sie wollte sichergehen, daß sie auffiel, deshalb zog sie eine weitfallende Hose und Bluse aus glänzend schwarzer Seide an, dazu spiegelblanke Stiefel, die fast bis an die Knie reichten, aber nicht so hoch, daß sie die Griffe der Dolche verborgen hätten, die sie in jeden Schaft gesteckt hatte. Über eine Schulter schlang sie einen Lederriemen, an dem mehrere bandaranische Wurfsterne so befestigt waren, daß eine einfache Drehung sie aus ihrer Nietenhalterung löste. An ihrer rechten Hüfte trug sie einen Gladius, ein Kurzschwert, dessen goldene Parierstange in Form von Vogelschwingen geschmiedet war. Zum Schluß, weil sie es bei Zip gesehen hatte, legte sie ein Schweißband aus blütenweißem Linnen um die Stirn.
    Aller Blicke wandten sich ihr zu, als sie herausfordernd den Karawanenplatz Richtung Abwind überquerte. Sie lächelte und blinzelte den Gaffern zu, manchmal strich sie leicht über den Schwertgriff. Nur ein paar hatten soviel Mumm zurückzulächeln, die meisten blickten rasch irgendwoandershin und beschleunigten den Schritt.
    Als sie sich der Schimmelfohlenbrücke näherte, stürmte eine Schar schmutzstarrrender Gassenkinder auf sie zu. Sie lächelte, steckte ihre Hand in den Beutel an ihrem Gürtel und warf eine Handvoll Münzen über die Schulter. Die Kinder verloren das Interesse an ihr und balgten sich um die glitzernden Münzen. Lachend ging sie an dem verlassenen Wachthäuschchen vorbei und über die Brücke.
    Kaum war sie an der Abwinderseite angekommen, versperrten ihr zwei Männer den Weg. »Wie wär’s, wenn du mit deinen restlichen Schätzen auch so großzügig bist?« sagte der links vor ihr und deutete auf ihren Beutel.
    »Und mit deinen anderen Reizen ebenfalls?« meinte der andere.
    Ein abfälliges Lächeln zuckte über Chenayas Züge, als sie vernahm, wie weitere

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