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Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Die Herrin der Rosen - Historischer Roman

Titel: Die Herrin der Rosen - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Worth
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sich Herzschmerz und Verlust als ihre steten Begleiter, seit sie in England war.
    Ich kniete mich vor sie. »Meine teure Königin, Männer sind bei all ihrer Stärke schwache Kreaturen. Wir aber sind stark. Seht doch nur, was wir ertragen müssen!«
    Sie nahm ihre Hand herunter und blickte zu mir herab. Wir waren zwei Frauen, vereint durch die Bürden unseres Geschlechts und den Schmerz der verbotenen Liebe. Auf einmal funkelten ihre Augen. »Er wird bezahlen!«, sagte sie.
    Wieder senkte ich mein Haupt, damit sie mein zufriedenes Lächeln nicht sah.
    Nach der Unterredung mit der Königin begab ich mich auf die Suche nach Duke Humphrey, um ihm von Somersets Vorhaben zu erzählen, abends im Dorf mit John zu kämpfen. Zu meinem Entsetzen fand ich seine Unterkunft verlassen vor. »Wo ist der Duke?«, fragte ich einen Diener, der den Kamin ausfegte.
    Der Mann wandte sich zu mir um, sein Gesicht war schwarz von Ruß. »Er ist heute Morgen nach der Ratsversammlung fort.«
    »Wohin ist er?«, rief ich verzweifelt.
    »Weiß ich nicht, aber habt keine Sorge, Mylady, er wird heute Abend wiederkommen.«
    »Das ist zu spät!« Meine Gedanken jagten in alle erdenklichen Richtungen. »Kann mir jemand sagen, wohin er geritten ist?«
    »Mag sein, doch ich wüsste nicht, wer. Sie sind alle mit ihm geritten, Mylord Buckinghams Männer. Vielleicht weiß es einer der Stallburschen.«
    Doch da in den Stallungen alle Arbeit vorerst getan war, waren die Burschen mit anderen Aufgaben irgendwo in der Burganlage befasst. Außer mir vor Sorge, kehrte ich zu Ursula zurück.
    »Was kann ich unternehmen?«, fragte ich sie aufgelöst. »Somerset wird ihn töten, das konnte ich an seinen Augen ablesen.«
    Ursula bugsierte mich zum Bett, damit ich mich setzte. »Wir schicken Nachricht an den Schultheiß. Er wird es verhindern.«
    Ich griff nach meinem Umhang, doch Ursula hielt mich zurück.
    »Nicht Ihr, Mylady. Ihr habt heute schon genug durchgemacht. Ich gehe.«
    »Aber der Schultheiß wird Euch nie empfangen!«
    »Er ist ein Freund meines Vaters, natürlich wird er«, entgegnete sie bestimmt. »Ihr solltet für Sir John beten. Er ist ein wackerer Ritter, der bislang noch kein Gefecht verlor, dennoch wird er Eure Gebete und Gottes Hilfe brauchen. Ich bringe Euch schnellstmöglich Nachricht.«
    Da ich wahrlich erschöpft war, widersprach ich ihr nicht. Ich nahm Ursulas Hand und ließ mich wie ein Kind von ihr zur kleinen Burgkapelle führen. Dort ließ sie mich zurück und ging. Ich zündete eine Kerze für John an, fiel vor dem weihnachtlich geschmückten Holzaltar auf die Knie und blickte zur edlen Statue der Jungfrau Maria mit dem Kind in der Nische, die von Ilex und Kerzen umringt war. Stumm flehte ich den Himmel an, er möge John beschützen. Als mein Gebet endete, begann ich noch einmal von vorn, danach wieder. Ich achtete weder auf den verstreichenden Tag noch auf die anderen Leute, die ein und aus gingen und Gottes Hilfe in ihren Nöten erbaten.
    Stunden später, es war schon dunkel, kehrte Ursula zurück. Angst und Hoffnung fochten in mir, als ich aufstand. Sie blickte sich um, ehe sie lächelte. Beinahe hätte ich vor Erleichterung aufgeschrien, als sie flüsterte: »Gott in seiner allmächtigen Güte hat Eure Gebete erhört, Isobel.«
    Schwindlig, als hätte ich zu viel guten Wein getrunken, ergriff ich ihre Hand und lief mit ihr hinaus zu einer abgelegenen, schattigen Ecke im Burghof, in dem das lärmige Treiben des Tages verstummt war. Sobald wir eine Nische erreichten, in die kein Fackellicht drang, berichtete Ursula mir in allen Einzelheiten. Über uns scherzten die Wachen derbe miteinander, und ihr Lachen hallte bis zu uns herunter.
    »Es war Gottes Wille, dass der Schultheiß und die Stadtväter für Somerset bereit waren, kaum dass sie von seinem Plan erfuhren, und Hunderte bewehrter Bürger empfingen ihn, als er mit seinen Männern dort ankam, um ihn fortzujagen«, erzählte sie leise. »Aber Somerset war so erbost, dass er drei ihrer Wachen tötete. Daraufhin wollten die aufgebrachten Bürger Blut sehen, und wäre der Duke of Buckingham nicht beizeiten gekommen, Somerset vor ihrem Zorn zu retten, die Menge hätte ihn totgeschlagen.«
    »Der Duke of Buckingham?«, wiederholte ich staunend.
    »Ja, er kam von Leicester zurück und mitten hinein in den Aufruhr.«
    »Woher weißt du, dass es sich so zugetragen hat?«
    »Ich hörte es von einem Stallburschen des Schultheißen, der eine Jungfer im Haushalt des Goldschmieds von Coventry

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