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Die Herrin von Avalon

Die Herrin von Avalon

Titel: Die Herrin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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drei Jahre bei uns. Avalon hat dich in gewisser Weise geprägt, auch wenn du nicht die Mondsichel auf der Stirn trägst. Dein Leben wird nicht mehr so sein, wie es ohne Avalon gewesen wäre, denn du hast dich verändert. Aber es würde mich beruhigen, wenn du mir deine wahren Gedanken anvertraust.«
    Sie wartete auf eine Antwort, aber Teleri schwieg.
    »Du bist enttäuscht. Vielleicht hast du sogar Grund dazu. Aber vergiß nie, daß die Göttin stets an deiner Seite ist, um dich zu trösten, auch wenn du dich nicht an mich wenden möchtest.«
    Teleri richtete sich auf und sah die Hohepriesterin an. »Du bist die Herrin von Avalon«, sagte sie leise. »Du bist für mich die Göttin.« Dann sank sie wieder zurück.
    Was habe ich getan?
    Dierna blickte erschrocken auf das Gesicht mit den klaren, aber verhärteten Zügen und war betroffen. Trotzdem, es gab keinen anderen Weg. Das grausame Spiel mußte seinen Lauf nehmen. Sie schloß ebenfalls die Augen.
    Göttin, DU kennst alle Herzen. Teleri kann nicht verstehen, was DU von uns verlangst. Der Abschied fällt mir ebenso schwer wie ihr. Ich bitte DICH, schenke ihr den Trost, den ich ihr nicht geben kann, und schenke ihr Liebe ...

    Carausius legte das lose Ende seiner Toga über den Arm und versuchte sich daran zu erinnern, was Pollio gesagt hatte. Der Mann besaß große Ländereien im Gebiet der Durotriges, trieb einen florierenden Handel mit Rom, war entsprechend einflußreich und hatte die besten Verbindungen. Beinahe jeder Gast, den Fürst Eiddin Mynoc zur Hochzeit seiner Tochter eingeladen hatte, war hochgeboren oder mächtig, meist beides. Die vielen vornehmen Togen und kunstvoll bestickten Gewänder verrieten bereits auf den ersten Blick, daß dies eine Adelsgesellschaft war, wie man sie überall im römischen Reich fand. Nur die Priesterin in dem blauen weiten Gewand, die soeben durch die Tür trat, erinnerte daran, daß Britannien seine eigenen Götter und Mysterien hatte.
    »Eine ausgezeichnete Verbindung«, wiederholte Pollio. »Natürlich sahen wir uns in unseren Hoffnungen bestärkt, als Maximian dich zum Befehlshaber gemacht hat. Aber deine Verbindung mit einer unserer bedeutendsten Familien beweist ein persönliches Interesse an Britannien.«
    Es fiel Carausius plötzlich nicht mehr so schwer, dem Mann zuzuhören. Die Hohepriesterin hatte ihm zu dieser Heirat geraten, weil damit das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden sollte. Hatte sie dabei vielleicht auch politische Ziele im Sinn, an die er bisher nicht gedacht hatte?
    Pollio nahm ein Stück knuspriges Salzgebäck von dem Silbertablett, das ihm ein Diener anbot, und sprach weiter. »Ich war in Rom. Nach drei Jahrhunderten glaubt man dort immer noch, daß wir hier am Ende der Welt leben. Wenn schwere Zeiten kommen und die Grenzen in Gefahr sind, denkt man an uns zuletzt. Für die Römer sind wir mehr oder weniger nicht vorhanden oder erst dann, wenn alle anderen Dinge erledigt sind. Wir haben das bedauerlicherweise oft genug erlebt. Rom zieht die Verteidigungstruppen von unseren Grenzen ab, damit sie mit einem römischen Feldherrn in einen der vielen Kriege ziehen können!«
    »Ich habe dem Kaiser die Treue geschworen ... « wandte Carausius ein, aber Pollio ließ sich nicht beirren und fiel ihm ins Wort. »Es gibt viele Möglichkeiten, dem Kaiser zu dienen. Vielleicht wirst du nicht so schnell deine Interessen in Rom wahren wollen, wenn jemand hier ist, der auf dich wartet. Deine Braut jedenfalls ist schön genug, um einen Mann im Haus zu halten ... « Pollios anzügliches Lachen machte den Navarchen verlegen. »Ich erinnere mich, daß sie ein schmächtiges kleines Mädchen war. Doch in den letzten Jahren hat sie sich sehr zu ihrem Vorteil verändert!«
    Carausius folgte seinem Blick zur anderen Seite des Saals, wo Teleri mit ihrem Vater unter einer Girlande aus Weizenähren und getrockneten Sommerblumen wartete. Angetan mit dem erlesenen Schmuck und einem kostbaren Gewand aus mohnroter Seide, die aus den östlichen Ländern des Reiches stammte, wirkte sie noch bezaubernder als damals bei der Weihe des Geländes seiner neuen Festung. Auch wenn die Braut wie die Tochter eines Königs gekleidet war, so betonte die Aufmachung nur ihre Schönheit, die mehr auf der Haltung beruhte, mit der sie Schmuck und Gewand trug. Die äußere Erscheinung war nichts als ein Abglanz ihrer Reinheit. Im Dienst der Göttin hatte sie in Avalon eine Reife gewonnen, mit der sie alle anderen Frauen überragte.
    Sie schien

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