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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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vergraben. Sogar jetzt noch quälte ihn Angst denn sie lag so still in seinen Armen und war so schrecklich kalt.
    Aber immerhin war sie noch am Leben, und er würde dafür sorgen, dass sie am Leben blieb-. Mit seinem kostbaren Bündel in den Armen erreichte er sein Zimmer und öffnete die Tür mit einem kräftigen Stiefeltritt. Auch hier war es nicht richtig warm, aber bei weitem nicht so kalt wie im Turmzimmer. Er legte sie behutsam auf das Bett um das Feuer schüren zu können. Als sie stöhnte, so als wollte sie nicht dass er sie losließ, fluchte er leise vor sich hin. Bei Gott, sie brauchte dringend seine Körperwärme.
    So schnell es ging, schürte er die schwache Glut und legte Holz auf. Dann zog er seinen Lederharnisch und die Stiefel aus und legte sich zu ihr ins Bett. Sie war so kalt dass er selbst fröstelte, als er sie in die Arme nahm. Rhys schlüpfte unter ihren weiten Umhang und presste ihren Rücken so fest wie möglich an seine Brust. Sogar ihre Haare fühlten sich an seinem Gesicht eisig an.
    »Verdammtes Weibsbild!«, murmelte er leise. Wenn du mich treffen wolltest, so ist dir das bestens gelungen.
    Ihr Körper wurde von Schaudern geschüttelt. Doch Rhys hielt sie fest an sich gedrückt und teilte seine Körperwärme mit ihr. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Schauder nachließen und sie sich ein wenig wärmer anfühlte.
    Doch als ihr starrer Körper sich allmählich entspannte, spürte Rhys, wie sehr ihre Nähe ihn erregte. Er musste ein Stöhnen unterdrücken, als sie sich mit einem zufriedenen Seufzer an ihn schmiegte. Diese enge Tuchfühlung wurde entschieden gefährlich!
    »Isolde! Isolde, bist du wach?«
    Isolde hörte die tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr, Warmer Atem strich durch ihre Haare. Aber sie wollte nicht antworten. Es war so schön, in seinen starken Armen zu liegen und sich einzureden, die Welt wäre in Ordnung. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, an nichts zu denken und neben ihm einzuschlafen. Ihr war so kalt gewesen, doch er hatte sie gewärmt ...
    »Isolde!« Seine Stimme klang dringlicher und riss sie aus ihren angenehmen Wunschträumen. »Hörst du mich? Wenn ja, gib mir bitte eine Antwort Liebling.«
    Liebling!
    Isolde ' lächelte glücklich. Er hatte sie Liebling genannt und es hatte sich aufrichtig angehört ...
    Dann spürte sie plötzlich etwas Großes und Hartes an ihrem Gesäß und gab unwillkürlich einen leisen Laut von sich.
    Seine Arme schlossen sich noch fester um sie. »Aha, du bist also wach.«
    Sie nickte langsam. 0 ja, jetzt war sie hellwach!
    »Ist dir jetzt wärmer?«, fragte er besorgt.
    »J-ja.« Ihre Stimme war heiser. Sie räusperte sich nervös.
    Es trat ein langes Schweigen ein, und mit jeder Sekunde wurde Isolde sich mehr seiner Nähe und der Intimität dieser Situation bewusst. Nur gut dass sie wenigstens bekleidet war!
    Wohin hatte Rhys sie gebracht?
    Sie befreite ihr Gesicht von der Wolldecke. Die Luft war ziemlich kalt aber doch wesentlich wärmer als im Turmzimmer. Ein schneller Blick bestätigte, was sie schon vermutet hatte: sie waren in seinem Schlafzimmer, im Bett ihrer Eltern. Ihre Augen fielen auf das ruinierte Wandgemälde, das sie an alle Gründe erinnerte, weshalb sie ihn hassen musste.
    Sie versuchte seinen Arm wegzuschieben. Ach kann nicht hier bleiben!«
    Er hielt sie nur noch fester. »Du kannst diesen Ort nicht verlassen. Ich erlaube nicht dass du dort oben erfrierst.«
    »Dann lass mich in mein eigenes Schlafzimmer oder in die Halle gehen.«
    »Dafür ist es jetzt zu spät Isolde. Du bist hier, und ich lasse dich nicht mehr fort.«
    Isolde hasste jenen Teil von sich, der so großes Gefallen an seinen Worten fand. Trotzdem fragte sie: »Warum nicht?«
    Rhys bewegte sich und drehte sie auf den Rücken, um ihr in die Augen schauen zu können. »Weil ich dich hier bei mir haben will. Und ich möchte, dass dieser Grund dir genügt«, fügte er so leise hinzu, dass sie ihn kaum hören konnte. Aber sie hatte ihn gehört und seine Ehrlichkeit wirkte entwaffnend. Er wollte sie bei sich haben. Und sie wollte bei ihm sein. Wäre es wirklich so schrecklich, eine Weile bei ihm zu bleiben? Wenn sie alle Probleme außer Acht ließ, die ihrer beider Leben so kompliziert machten, schien alles ganz einfach zu sein. Sie wollten das Gleiche: zusammen sein und den Rest der Welt aussperren.
    Würde es jemals eine Zeit geben, in der sie das tun könnten? Oder war das Hier und Heute ihre einzige Chance?
    Die furchtbare Antwort lautete: ja,

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