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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Stimmen erhob sich, als die anderen Biologen ihre Einwände herausriefen.

    »Brüder«, drängte Metron und klopfte erneut mit dem Stab auf den Boden. »Mäßigt euch.«
    Als es wieder ruhig war, sagte Metron: »Androkom, wieso bestehst du auf der Gültigkeit des Buches von Theranzathax? Alle hier wissen, dass dieses Buch eine Fälschung ist. Es wurde nicht vor Urzeiten hergestellt, sondern erst vor wenigen Jahrhunderten.«
    »Ich bin mir bewusst, dass der Biologe Zeldizar dieses Buch hergestellt hat«, sagte Androkom. »Er hat es in der Überzeugung geschrieben, dass Drachen nur dann wahrhaft befreit werden würden, wenn sie das Wissen über ihren niederen Ursprung vergessen und seine neue Mythologie annehmen würden. Wie auch immer, meine Studien lassen mich zu der Überzeugung kommen, dass Zeldizar diese Mythen nicht einfach nur frei erfunden hat. Er hat vielmehr die Wahrheit in Metaphern und Parabeln verborgen. Seine Behauptung, dass das Leben eine Flamme ist, gründet auf seinem Wissen über Chemie, denn Leben und Flamme sind analoge chemische Prozesse.«
    »Blasphet wird mit einer so allgemeinen Antwort nicht zufrieden sein«, erwiderte Metron. »Viele Prozesse sind chemischer Natur.«
    »Zugegeben«, sagte Androkom. »Die vollen Einzelheiten meiner Antwort sind nicht leicht verständlich, aber ich kann Beweise ihrer Richtigkeit erbringen.«
    Metron nickte, dann richtete er sich an die Versammlung im Ganzen. »Brüder, hat jemand von euch anderen eine Antwort gefunden?«
    Daknagol sprach als Nächster. »Auch ich bin zu der Antwort gelangt, dass das Leben ein chemischer Prozess ist.
Das wird in vielen uralten Texten beschrieben. Aber die Schriften sind geheimnisvoll und komplex. Obwohl wir Einsichten in die wahre Antwort haben, wird sich uns das Verständnis zweifellos für immer entziehen, trotz Androkoms Prahlerei.«
    »Ich stimme zu«, erklärte Metron. »Meine eigenen Studien sagen etwas Ähnliches. Auf dem Blatt befinden sich Worte und Symbole, aber der Inhalt ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.«
    »Nicht verloren«, unterbrach ihn Androkom. »Nicht mehr. Ich verstehe den Zusammenhang. Zu lange haben wir Biologen allein auf Bücher vertraut, haben sie nach Geheimnissen und Weisheiten durchsucht und sind verärgert und enttäuscht gewesen über die Widersprüche, die wir gefunden haben. Ich habe mich jenseits der Bücher bewegt und bin den Experimenten gefolgt, die in den Texten beschrieben werden. Obwohl mir viele Ausrüstungsgegenstände fehlen, die die Alten zur Verfügung hatten, glaube ich, dass die Experimente, die ich durchgeführt habe, sich bewahrheitet haben. Lass mich zu Albekizans Palast reisen. Ich kann Blasphet mein Wissen anschaulich darlegen. Er wird danach nicht mehr in der Lage sein, die Wahrheit zu leugnen.«
    Metron dachte über Androkoms Angebot nach. Er beneidete den jungen Drachen um seine Zuversicht und um die furchtlose Weise, mit der er wünschte, Blasphet zu begegnen.
    »Also schön«, sagte Metron. »Verlasse deinen Posten und komm her, Bruder. Wie schnell kannst du hier sein?«
    »Ich hatte mit deiner Zustimmung gerechnet. Ich habe bereits die Texte und Materialien zusammengestellt, die
ich brauchen werde. Mein Flug wird zwei Tage dauern, vielleicht auch drei, denn meine Last ist schwer.«
    »Nimm nur das Notwendige mit«, sagte Metron. »Die Freie Stadt beginnt sich zu füllen. Die Zeit wird knapp, wenn wir die kommende Tragödie verhindern wollen.«
    Metron verabschiedete sich von den anderen Biologen und drehte sich von der weißen Kammer weg, trat auf eine unsichtbare Tür zu. Als er wieder in die Bibliothek zurückkehrte, wurde er von einem Angstschrei und einem Haufen aufgewirbelter Blätter begrüßt. Wentakra, einer seiner neuen Assistenten, stolperte von ihm weg, drauf und dran davonzulaufen.
    »Keine Angst«, sagte Metron. »Ich bin es nur.«
    »A-aber … die Mauer!«, sagte Wentakra. »Ihr seid durch sie hindurchgegangen wie ein … wie ein …«
    »Geist? Ja. Lass dich davon nicht beunruhigen. Sag niemandem, dass du es gesehen hast.«
    »J-ja, Herr«, erwiderte Wentakra. Dann begannen seine Augen zu leuchten, als würde er sich an etwas Wichtiges erinnern. »Hat Flanchelet Euch gefunden? Er hat Euch vor wenigen Augenblicken hier gesucht.«
    »Nein. Ich habe ihn nicht gesehen. Was wollte er?«
    »Albekizan will Euch sofort sehen. Kanst ist zurückgekehrt. «
    »Das weiß ich bereits.«
    »Sie sagen, er hätte Bodiels Mörder ergriffen.«
    Metron

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