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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nicht gekommen, um meinen Vater zu stürzen«, erklärte Shandrazel.
    »Albekizan weiß nichts von unserem Bündnis«, fügte Vendevorex hinzu. »Mit etwas Glück hält er mich für tot.«
    »Ich verstehe«, sagte Androkom. Er kehrte zum Ufer zurück, schüttelte den Schwanz und die Schwingen, um sie zu trocknen.
    »Es tut uns leid, wenn wir Euch Angst gemacht haben«, sagte Shandrazel. »Wir waren unterwegs zur Burg meines Vaters, als wir Euch gesehen haben. Wir sind Euch gefolgt, bis Ihr Euch hier ausgeruht habt. Da wir Euren Ruf als jemanden kennen, der keine Angst hat, eine Autorität herauszufordern, hatte ich das Gefühl, Euch trauen zu können.«
    »Euer Instinkt ist richtig«, erwiderte Androkom. »Ich stehe zu Euren Diensten. Aber, darf ich fragen, wo Ihr wart? Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, aber ich habe keinen Hinweis auf irgendwelche Verfolger gefunden.«
    »Ich habe uns mit meiner Magie unsichtbar gemacht«, sagte Vendevorex.
    »Ich glaube durchaus, dass Ihr unsichtbar wart«, entgegnete Androkom, »aber ich glaube nicht, dass Ihr dafür Magie
benutzt habt. Ich habe Bücher gelesen, die uralte Technologien beschreiben. Ich glaube, Ihr seid im Besitz eines Magnetisch Integrierten Schnellrotierenden Optischen Umkehrsystems.«
    Der Zauberer blickte verblüfft drein. »Ich bin noch nie einem anderen Drachen begegnet, mit dem ich mich darüber hätte unterhalten können. Ich bin beeindruckt. Ihr habt recht.«
    »Aber wie seid Ihr in den Besitz dieser Technologie gelangt? Von der Information bis zur Sache selbst ist es ein weiter Sprung.«
    Vendevorex warf Shandrazel einen Blick zu, dann sah er wieder Androkom an. »Viele Jahre lang habe ich solche Geheimnisse gehütet, und kürzlich habe ich einen großen Preis dafür gezahlt, dass ich ein solches Geheimnis enthüllt habe. Ich muss Euch bitten, mir zu vertrauen, wenn ich sage, dass es gefährlich sein könnte, Euch alles zu erzählen, was ich weiß.«
    »Eure Geheimnisse mögen nicht so geheimnisvoll sein, wie Ihr denkt«, erwiderte Androkom. »Seit Jahren kennen wir Biologen die Wahrheit: dass die Menschen, die unter uns leben, die degenerierten Überreste einer einst hochstehenden menschlichen Zivilisation sind. Sie haben Wissen jenseits unserer Vorstellungskraft besessen. Sie haben über eine Technologie verfügt, die wir nicht von Magie unterscheiden können. Sie sind auf dem Mond gewandelt. Sie sind in großen Maschinen zu den tiefsten Tiefen der Ozeane gereist. Sie haben andere Maschinen besessen, die so klein waren, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen konnte, Vorrichtungen, mit denen man Materie von ihren
grundsätzlichsten Komponenten in veredelte, unglaubliche Schätze verwandeln konnte. Am beeindruckendsten von allem war, dass sie den Schlüssel zum Leben selbst kannten.«
    »Erstaunlich«, sagte Shandrazel. »Könnte es möglich sein?«
    »Ja«, antwortete Vendevorex. »Ihre Zivilisation erreichte ihren Höhepunkt vor tausend Jahren. Viel von dem, was sie erschaffen haben, ist im Laufe der Jahre verfallen. Meine Magie wird bewerkstelligt durch etwas, das sie als Nanotechnologie bezeichnet haben. Der Silberstaub in meinem Beutel besteht aus diesen winzigen Maschinen, und er wird durch die Sonne selbst angetrieben. Sie reagieren auf Gedanken und werden weitergeleitet durch meine Schädelkappe, oder durch Jandras Stirnreif.«
    »Diese … diese Technologie könnte die Welt verändern«, sagte Shandrazel. »Wieso habt Ihr dieses Geheimnis bewahrt? «
    »Weil ich mein Wort darauf gegeben habe«, erwiderte Vendevorex.
    »Wem?«, fragte Shandrazel.
    Vendevorex sah sich um, als würde auch er sich Sorgen machen, dass jemand zuhören könnte. »Nicht die ganze menschliche Zivilisation ist in ihren gegenwärtigen Zustand zurückgesunken. Weit entfernt von unseren Ufern gibt es eine Stadt, in der Menschen wie Götter leben. Ich bin dort gewesen und habe Wunder jenseits jeder Beschreibung gesehen. Diese Menschen reisen zu anderen Welten. Sie fliegen anmutiger durch die Luft als Drachen. Sie haben den Tod überwunden. Sie verändern Materie mit einem beiläufigen Gedanken. Die Geheimnisse, die
ich ihnen geraubt habe, sind so allgemein, dass sie unterhalb ihrer Aufmerksamkeit liegen. Meine sogenannte Magie würde nicht einmal ein Kind in dieser wundersamen Stadt beeindrucken.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Shandrazel. »Wenn dort Menschen mit so viel Macht leben, wieso helfen sie dann ihren Mitmenschen nicht? Wieso sind sie jetzt

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