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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Vergebung zu erhalten. Die bekommst du nämlich nicht«, sagte sie. Sie war überrascht, als sie begriff, wie ernst sie das meinte. Sie hatte die Worte in den letzten Tagen oft genug in ihrem Geist gesprochen. Jetzt, da sie sie laut sagte, sickerte die Wahrheit in sie ein. Sie würde ihm niemals vergeben.
    »Sofern es irgendwie von Bedeutung ist, es ist nicht nur deine Vergebung, die mich zu einer Neueinschätzung meiner Handlungen veranlasst hat. Ich habe neue Informationen erhalten, seit wir uns getrennt haben, die mich glauben lassen, dass eine Revolution nun erfolgreich sein könnte.«
    »Ach ja?«
    »Ich habe vorher wenig Sinn in einer Revolution gesehen. Es gab nur ungeeignete Kandidaten für den Thron, sollte Albekizan gestürzt werden. Jetzt ist Shandrazel zurückgekehrt. Er eignet sich ausgezeichnet für diese Aufgabe. Ich spüre, dass das Königreich zu Frieden und Stabilität zurückkehren könnte, wenn er den Thron einnimmt. Vorausgesetzt, natürlich, ich kann seine Meinung ändern.«
    »Wessen Meinung? Shandrazels? Worüber?«
    »Shandrazel ist vielleicht ein bisschen zu idealistisch und freundlich eingestellt für meine Ziele. Der Prinz möchte nicht herrschen, und er möchte auch nicht, dass sein Vater getötet wird. Ich bin allerdings nicht sicher, ob sich das vermeiden lässt.«
    »Du kennst dich mit dem Töten von Vätern ja aus«, sagte Jandra.
    Vendevorex wandte den Blick von ihr ab. Jandra wusste, dass ihre Worte ihn verletzt hatten.
    Bitterholz, der der Unterhaltung aufmerksam gelauscht hatte, versteifte sich plötzlich. »Du hast ihren Vater getötet? «, fragte er Vendevorex.
    »Ja«, antwortete der Zauberer.
    Er wandte sich an Jandra. »Wieso hast du mich gebeten, ihn zu verschonen?«
    »Er ist … Ich wusste es damals noch nicht, aber dennoch möchte ich jetzt, dass du ihn verschonst. Lass ihn mit seiner Schuld leben.«
    Bitterholz trat näher zu ihr. »Wenn du deinen Vater an einen Drachen verloren hast, musst du verstehen, wie ich mich fühle. Ich habe meine ganze Familie an Drachen verloren. Jahrelang habe ich sie für tot gehalten …«
    »Ich vermute, in diesem Licht wirst du glücklich über die Erkenntnis sein, dass sie in die Sklaverei verkauft worden sind«, sagte sie. Sie bedauerte ihre Worte beinahe sofort. Sie klangen so gefühllos. Es war etwas, das Ven hätte sagen können.
    Bitterholz wirkte jedoch nicht so, als würde er sich gekränkt fühlen. »Die Möglichkeit, dass meine Familie noch
lebt, ist etwas, das ich nicht ignorieren kann. Wenn nur Hezekiah nicht meine einzige Spur vernichtet hätte … Ich weiß nicht, wo oder wie ich nach ihnen suchen soll.«
    »Es gäbe eine Möglichkeit«, sagte Vendevorex. »Wenn deine Familie während Albekizans Herrschaft als Sklaven verkauft wurde, existieren schriftliche Berichte darüber. Dem Gesetz nach müssen alle Handelsabschlüsse der Steuern wegen verzeichnet werden.«
    »Aber es ist zwanzig Jahre her«, sagte Bitterholz.
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Vendevorex. »Albekizan zerstört nie irgendwelche Berichte. Er hat sein Königreich auf Blut, Gerissenheit und Papierarbeit aufgebaut.«
    »Und wo sind diese Berichte jetzt?«, fragte Bitterholz.
    »In der Burg. In der Bibliothek. Unglücklicherweise wirst du aber höchstwahrscheinlich einen Biologen benötigen, um dich in dem Irrgarten zurechtzufinden.«
    Jandra begriff, dass dies eine Möglichkeit war, Vendevorex noch einmal wehzutun. »Ich kann dich dorthin bringen«, sagte sie. »Ich habe genug Zeit mit Studien in der Bibliothek verbracht. Ich weiß, wo die Berichte aufbewahrt werden.«
    »Also gut«, sagte Vendevorex. »Wir können gemeinsam dorthin gehen, nachdem ich Hezekiahs Geist verändert habe.«
    »Wir werden allein gehen«, entgegnete Jandra. »Ich will deine Hilfe nicht.«
     
    »Nein, aber du wirst sie benötigen«, sagte Vendevorex. »Die Burg ist zu gefährlich. Was ist, wenn du Zanzeroth begegnest? «

    »Was soll dann sein? Wie willst du da helfen können? Sollen Bitterholz und ich zusammen weglaufen, während Zanzeroth dich erneut ausweidet?«
    »Ich sage nur, dass deine Unsichtbarkeit keine Verteidigung ist. Das habe ich begriffen.«
    »Kein Drache in der Burg ist eine Bedrohung für mich«, erklärte Bitterholz und nahm das Schwert der getöteten Wache vom Tisch. Er ging zur Tür und warf einen Blick zurück zu Vendevorex. »Ich habe lange genug gewartet. Was dich betrifft, Zauberer, kannst du mich zu deinen Feinden zählen, wenn du vorhast, Hezekiah zu

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