Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
deinem Verbündeten zu machen. Ich will mit diesem Dämon nichts mehr zu tun haben.«
    »Ich bin bereit«, sagte Jandra und ging zu ihm zur Türschwelle.
    Vendevorex seufzte. »Bitte überleg dir das noch einmal. Ich habe einen weiten Weg zurückgelegt, um dich zu finden, Jandra. Ich möchte nicht, dass du dich weiter in Gefahr begibst.«
    »Es interessiert mich nicht, was du möchtest«, erwiderte sie. »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Gehen wir, Bitterholz. «
    »Bitte«, sagte Vendevorex, aber Jandra achtete nicht auf ihn. Sie legte ihre Hand auf Bitterholz’ Arm, sowohl um ihre Solidarität mit dem Drachentöter zu zeigen als auch um sich abzustützen, denn die Verletzung an ihrem Kopf schmerzte schlimmer, als sie zuzugeben wagte. Sie traten nach draußen. Vendevorex kam zur Tür und sagte: »Du bist sehr unvernünftig.«
    Und Vernunft ist das einzige, was du kennst, dachte sie,
aber sie hielt den Mund, denn sie wusste, dass ihr Schweigen ihn noch mehr verletzte. Der Schmerz in Jandras Kopf verblasste gegenüber dem in ihrem Herzen. Vendevorex würde sie nie verstehen, und sie würde ihn nie verstehen. Bitterholz hatte recht. Menschen und Drachen konnten sich niemals eine Welt teilen.
    Bitterholz führte sie weg. Sie warf einen Blick über die Schulter, hoffte, den Ausdruck in Vendevorex’ Gesicht zu sehen. Aber ihr Mentor folgte ihr nicht, sondern ging bereits wieder ins Haus hinein. Während Jandra seinen tiefblauen Schwanz in den Schatten des Gebäudes verschwinden sah, lief eine Kühle durch sie hindurch. Möglicherweise sah sie ihren ehemaligen Mentor zum letzten Mal.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Bitterholz, der ihr Zittern bemerkte.
    »Es geht mir gut«, sagte Jandra. »Aber ich dachte gerade … was ist mit Zeeky? Wir haben sie noch nicht gefunden. «
    »Wir können nur hoffen, dass es ihr gut geht«, sagte Bitterholz. »Sie ist ein starkes Mädchen.«
    »Das stimmt. Und wir können sie schließlich auch nicht mitnehmen. Nun. Irgendwelche Ideen, wie wir hier rauskommen? «
    »Folge mir«, sagte Bitterholz. »Ich habe ein Seil gefunden und versteckt. Ich kenne einige Stellen an der Mauer, wo wir hochklettern können, und dann benutzen wir das Seil, um uns wieder herunterzulassen. Wir müssen allerdings bis zur Nacht warten, um uns im Schutz der Dunkelheit bewegen zu können.«
    Jandra blickte auf die Sonne, die hoch am Himmel stand.
Das helle Licht brachte ihren Kopf noch mehr zum Pochen. »Es sind noch einige Stunden bis zum Sonnenuntergang. Wieso klettern wir nicht jetzt die Mauern hoch? Wir können es unsichtbar tun und dann zur Burg gehen. Wenn wir drin sind, wird es Nacht sein. Dann haben wir einige Stunden Zeit, die Berichte durchzusehen, während die Biologen schlafen.«
    »Unsichtbar?«, fragte Bitterholz, und es klang verächtlich. »Ich mag es nicht, mich auf deine Hexerei zu verlassen.«
    »Würdest du bitte damit aufhören? Ich bin keine Hexe. Ich habe nur zufälligerweise eigenartigere Mittel zur Verfügung als andere Leute. Vertrau mir, ja?«
    Bitterholz sah ihr einen langen Moment in die Augen. »Also schön. Wenn es sein muss. Folge mir.«
    Er führte sie an der Rückseite eines leerstehenden Gebäudes entlang, schob ein zur Hälfte mit Regenwasser gefülltes Fass zur Seite und zog eine Fußleiste weg, die von dem Fass festgeklemmt worden war. Dann griff er in die Mauer und holte ein langes Hanfseil heraus.
    Jandra spritzte sich etwas von dem Regenwasser ins Gesicht. Das kühle Wasser half sehr. Sie holte tief Luft, fühlte sich stark und ruhig genug, um sie beide unsichtbar zu machen – aber für wie lange? Sie riss einen Streifen Stoff von ihrem Kleid ab und machte es nass, um sich die Stirn benetzen zu können, falls es nötig werden sollte.
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte Bitterholz.
    »Ich fühle mich besser«, erwiderte Jandra. Sie versuchte, selbst daran zu glauben. »Ich muss einfach nur in Bewegung bleiben.«
    »Wenn du meinst. Wir können hier die Mauer hochklettern«,
sagte er. Die Gasse, in der sie waren, lief an der äußeren Stadtmauer entlang.
    »Ich muss mich vorbereiten«, sagte Jandra und griff in ihren Beutel. »Wir werden einander immer noch sehen können, aber wir müssen dicht zusammenbleiben, wenn du nicht willst, dass sie dich sehen.«
    Bitterholz nickte, dann drehte er das Fass um und stellte es an die Mauer. Er hüpfte darauf und streckte eine Hand aus, um Jandra hochzuhelfen. Jandra setzte die Unsichtbarkeit in Gang, als sie bei ihm

Weitere Kostenlose Bücher