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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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schwarzgewandeten Propheten zu und nahm einen der drei Drähte, die über seiner Schulter hingen, und zwar den gelben. »Es ist vermutlich präziser zu sagen, dass der Homunkulus Hezekiahs Geist ist. Er ist die Quelle seiner Intelligenz und das, was als sein freier Wille gilt.« Er legte den gelben Draht an die Kugel. »Die Quelle der Antworten.«
    »Online. Test«, sagte Hezekiah, obwohl seine Lippen sich nicht bewegten und sein Körper reglos blieb.
    »Überspring die Diagnose«, sagte Vendevorex.
    »Diagnose übersprungen. Aktiviere Persönlichkeitskern. Aktiviert.«
    Vendevorex sprach zu der Kugel, die er in der Hand hielt. »Was ist deine Mission?«
    »Die Botschaft des Herrn zu verbreiten«, antwortete Hezekiahs offensichtlich körperlose Stimme.
    »Wer gab dir diese Mission?«

    »Ich bin von Jasmine Danielle Robertson programmiert worden.«
    »Wann?«
    »Im Jahr unseres Herrn 2077.«
    Vendevorex sah Bitterholz an. »Er meint Anno Domini. Das Zeitalter, das dem der Drachen vorausging.« Dann wandte er sich wieder der Kugel zu. »Hezekiah, weißt du, warum Robertson dir diese Mission gegeben hat?«
    »Die Welt versank in Chaos und Dekadenz. Nur wenige Leute erinnerten sich noch an die Botschaft, und meine Erschafferin hielt es für wahrscheinlich, dass die Welt wieder gesäubert werden würde, so wie der Herr sie in den Tagen der Flut gesäubert hatte. Ich bin erschaffen worden, um die bevorstehende Umwälzung zu überleben und die Botschaft unter den Überlebenden zu verbreiten.«
    »Ich verstehe«, sagte Vendevorex. »Irgendwie beinhaltet diese Mission, den Menschen den Kopf abzuschlagen?«
    »Ich bin dazu entwickelt, alle Hindernisse zu beseitigen, die dem Erfolg meiner Mission im Wege stehen.«
    »Hervorragend«, sagte Vendevorex. »Solange du darauf programmiert bist, zur Gewalt bereit zu sein, solltest du dieses Programm zum Guten einsetzen, denke ich. Nur deine Mission wird sich ändern, wenn ich dich freilasse.«
    »Ihn freilassen?«, fragte Bitterholz. »Du kannst nicht vorhaben, ihn aus diesem Bann zu entlassen, den du ihm auferlegt hast.«
    »Doch, das kann ich«, sagte Vendevorex. »Hab keine Angst. Er wird keine Bedrohung mehr sein, wenn ich mit ihm fertig bin.«
    »Keine Bedrohung mehr?«, fragte Bitterholz und bewegte
sich schließlich in den Bereich, den Jandra sehen konnte. Er hatte die Fäuste geballt. »Hezekiah ist kein Mensch!«
    Vendevorex wurde ungeduldig. »Das ist bereits entschieden. Wie auch immer, allein die Tatsache, dass er kein Mensch ist, macht ihn noch nicht zu einem Feind der Menschen. Dafür bin ich ein Beweis. Hezekiah ist ein zu nützliches Werkzeug, um ihn wegzuwerfen. Als Kämpfer ist er beinahe unaufhaltbar. Er wird die perfekte Waffe sein, wenn die Dinge mit Albekizan nicht gut laufen.«
    Bei diesen Worten beschloss Jandra, dass es an der Zeit war, sich bemerkbar zu machen. Sie drückte die Tür auf und sagte: »Nun. Jetzt hast du also vor zu kämpfen.«
    »Jandra«, sagte Vendevorex. Er wirkte verblüfft. Es bereitete ihr Genugtuung zu begreifen, dass er noch nicht bereit war, mit ihr zu sprechen. »Ich entschuldige mich dafür, dass wir nicht leiser gesprochen haben«, erklärte er. »Wir hätten deine Ruhe nicht stören sollen. Du hast eine ernste Traumatisierung erlitten. Selbst mit der Behandlung, die ich dir habe angedeihen lassen, würde ich dir empfehlen, dir einige Stunden zu gönnen, die du nur deiner Heilung widmest.«
    »Seltsam, dass du so tust, als würdest du dir Sorgen um mich machen«, sagte Jandra. »Warum bist du gekommen, Ven? Doch wohl nicht, wie ich hoffe, um dich zu entschuldigen. «
    »Doch«, erwiderte er und klang traurig. »Ich bin hier, um mich zu entschuldigen, ob du meine Entschuldigung annimmst oder nicht. Ich habe schreckliche Fehler gemacht, Jandra. Es war dumm von mir zu glauben, es könnte wieder so sein wie früher.«

    »Das war in der Tat dumm«, pflichtete sie ihm bei.
    »Ich hoffe, dass die letzten fünfzehn Jahre meines Lebens irgendeine Bedeutung haben. Ich habe versucht, die Familie für dich zu sein, die du niemals hattest.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Es ist dir nur schlecht gelungen.«
    »Ja. Das kann ich nicht leugnen. Aber wenn ich auch nicht dein Verständnis mit meinen vergangenen Taten erringen kann, hoffe ich doch, dass ich deine Meinung durch das beeinflusse, was ich jetzt tue. Ich habe beschlossen, deine Wünsche zu erfüllen und gegen Albekizan zu kämpfen.«
    »Tu das bloß nicht nur, um meine

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