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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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da?«
    »Ich, Bitterholz«, antwortete die Stimme. Sie hallte auf eine Weise, dass sie von jeder der Türen kommen konnte, die in den Raum führten.
    »Das kann nicht sein! Du bist in der Freien Stadt! Du bist an einem Pfosten festgekettet!«

    »Du hast nur einen Menschen ergriffen«, sagte die kalte Stimme. »Ich bin der Blitz, der für immer und ewig auf die Erde einschlägt. Ich bin der Tod-aller-Drachen, Der-Geist-der-tötet. Ich bin heute deinetwegen gekommen, Albekizan. Ich treffe dich nicht als Mensch.«
    Ein schwaches Pfeifen durchschnitt die Luft.
    Etwas prallte gegen Albekizans Schulter und stieß ihn nach vorn. Er gewann das Gleichgewicht zurück und sah einen Pfeil aus dem Muskel ragen. Rote Federschuppen krönten den Schaft. Der Schmerz war fern, unwirklich. Die Flamme flackerte wieder in Albekizans Seele.
    »Du bist es tatsächlich!« Seine Stimme ging in Lachen über. »Ist das das Beste, was du zustande bringst? Du wirst mich niemals töten!«
    »Ich habe noch zwei weitere Pfeile«, antwortete die Stimme spöttisch.
    Albekizan drehte sich um. Die Stimme musste aus dem Korridor kommen, der zu dem Turm führte, der einmal Vendevorex gehört hatte.
    »Komm her«, verlangte er. »Töte mich jetzt, wenn du kannst.«
    Er lauschte angestrengt. Die Stimme antwortete nicht, aber Albekizan war sicher, dass er Schritte hörte. Er lief in den Gang, um den fliehenden Geist zu verfolgen. Er fand die Leiche einer Wache und eine Blutlache … und jenseits davon den Stiefelabdruck eines Menschen. Jede Kraft, die fest genug war, um einen Bogen zu spannen und Fußabdrücke zu hinterlassen, war auch fest genug, um mit Zähnen und Klauen zerrissen zu werden.

    »Vorwärts!«, rief Pet, als seine Gruppe einer Schwadron fliehender Drachen folgte. Seine Streitkräfte waren von zwei Dutzend Mann auf zweihundert angewachsen, als immer mehr Männer sich um ihn scharten, um dem legendären Bitterholz zu dienen.
    Pet wusste, dass es der Zorn gegen die an diesem Tag erlebte Grausamkeit war, was den Männern die Kraft zum Kämpfen gab, nicht seine Befehle. Die Männer kämpften unbarmherzig, wollten Rache üben an einem Unterdrücker, der sie ihr ganzes Leben lang gequält hatte, bis er schließlich gestolpert war.
    Die fliehenden Drachen – es waren etwa zwanzig – erreichten eine Sackgasse und wandten sich um, um sich ihren Verfolgern entgegenzustellen. Pet blieb zurück, als der größte Teil seiner Männer zu ihnen eilte, um gegen sie zu kämpfen. Eine kleine Gruppe von Kamons Männern blieb an seiner Seite; diese Leute machten sich an den Dutzenden von Drachenleichen zu schaffen, die niedergetrampelt auf der Straße lagen, befreiten sie von Waffen und Schilden.
    »Hier«, sagte einer der Männer, während er den Flügel eines ausgestreckt daliegenden Himmelsdrachen hob. »Der hier atmet noch!«
    »Dann sorg dafür, dass er aufhört«, sagte Kamon. Pet sah den Drachen an und fand, dass er ihm vertraut vorkam. Der Mann, der vor dem Drachen stand, hob das Schwert.
    »Warte!«, rief Pet, als er den Drachen erkannte.
    »Was ist?«, fragte der Mann und blickte verwirrt drein.
    »Erkennst du ihn nicht?« Pet rückte näher und legte dem Mann eine Hand auf den Unterarm, woraufhin der
das Schwert senkte. »Es ist Vendevorex, der Zauberer. Er ist auf unserer Seite.«
    Kamon lachte höhnisch. Sein geflochtener Schnurrbart zuckte. »Wir verbünden uns nicht mit Drachen«, erklärte er. »Sie müssen alle sterben.«
    »Hör zu«, sagte Pet. »Ich bin Bitterholz. Du bist Kamon. Wer von uns ist der unaufhaltsame Drachentöter, die letzte Hoffnung der Menschheit, du oder ich?«
    Kamon zog eine Grimasse. »Du bist das«, sagte er schließlich mit kaum hörbarer Stimme.
    »Dann halte deine Zunge im Zaum, und hol etwas Wasser. Versuchen wir, ihn wiederzubeleben.«
    Kamon wurde rot, dann drehte er sich um und ging zu einem nahen Regenfass.
    Pet kniete neben dem Zauberer nieder, prüfte den Puls an seiner Kehle. Er war schwach und ungleichmäßig, aber er war noch da. Abgesehen von ein paar Brandflecken und einigen hässlichen Schnittwunden an seinen Beinen war Vendevorex bei weitem nicht so blutverschmiert und übel zugerichtet wie das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte. Wenn er das überlebt hatte, was in Chakthallas Halle geschehen war, würde er auch das hier überleben. Oder nicht? Sein Körper war übersät mit Fußabdrücken, die von Menschen und Drachen stammten, die über ihn hinweggetrampelt waren. Wer wusste, was für innere

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