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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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spürte, wie das Lederband, das seinen Kopf festhielt, schlaffer wurde. Sein Herz machte einen Satz, als der Pfosten, an dem er angebunden war, unter den krachenden Hieben eines Schwertes erzitterte, das auf die Ketten einschlug. Pet stürzte nach vorn, aber er kam nicht auf dem Boden auf. Hände waren überall um ihn herum, stellten ihn vorsichtig auf die Füße.
    Pet erkannte ein paar der Dutzend Gesichter wieder; es waren Männer aus Chakthallas Dorf. Er war verblüfft, als er Kamon bei ihnen sah, den alten, wahnsinnigen Propheten. Wie viele Menschen hatten sterben müssen, um diesen alten Narren die ganze Zeit über am Leben zu erhalten?
    Kamon hob die Hände zum Himmel empor und rief: »Es ist, wie ich es prophezeit habe! Wir haben den Erlöser von seinen Ketten befreit, damit er uns von unseren erlösen kann!«
    »Nein!«, rief jemand.
    Die Männer drehten sich zu einer anderen Gruppe von Männern um, die ebenfalls auf die Plattform gestiegen waren. Auch sie waren mit Schwertern bewaffnet, die sie toten Drachen abgenommen hatten. Ihr Anführer war ein großer, nackter Mann mit eindringlichen, erzürnten Augen.
Sein pechschwarzer Bart hing bis zu seinen Geschlechtshaaren herunter. Das einzige Stück Stoff an seinem Körper war ein blutrotes Band, das um seine Stirn gebunden war und eine Mähne aus schwarzen Haaren zurückhielt, die bis zur Mitte seines Rückens reichte. Er war dünn, aber muskulös und so stark gebräunt, dass es aussah, als wäre Nacktheit sein natürlicher Zustand. Der nackte Mann rief: »Ich bin der Prophet Ragnar! Bitterholz ist der Erlöser, den ich prophezeit habe! Lasst ihn los, dreckige Kamoniten, und wir gewähren euch allen einen raschen, barmherzigen Tod!«
    »Wir werden eure Blasphemie bis zu unserem letzten Atemzug bekämpfen!«, rief Kamon.
    »Dann sterbt, Ungläubige!«, rief Ragnar und schwenkte das Schwert.
    »Aufhören!«, rief Pet.
    Zu seiner Überraschung taten sie es.
    »Ich glaube das nicht«, sagte Pet. »Die Drachen töten uns zu Hunderten, und ihr bekämpft euch gegenseitig?«
    »Diese heidnischen Hunde verdienen es nicht, die gleiche Luft zu atmen wie Ihr«, knurrte Kamon. »Wir müssen ihre abscheulichen Gesichter aus Eurem Blickfeld entfernen. «
    Ragnar stampfte vor Wut mit dem Fuß auf. Purpurrote Adern traten an seinem Hals hervor. »Sie sind die Hunde!«, rief er. »Dieses Gräuel hat Generationen von Menschen mit der falschen Lehre eines Zusammenlebens mit den Drachen befleckt. Er hat diesen schrecklichen Tag auf uns herabbeschworen! «
    Kamon schüttelte eine wettergegerbte, vom Alter fleckige
Faust. »Narren! Wir sollten den Drachen gehorchen, bis der Erlöser sich erhoben hatte! Dieser Tag ist gekommen, wie ich es vorausgesagt habe! Jetzt müssen wir den schrecklichen Gestank der Drachen von dieser Welt entfernen!«
    »Still«, sagte Pet. Er raufte sich verzweifelt die Haare. »Ihr glaubt, ich bin irgendeine mythische Gestalt einer Prophezeiung? Ihr irrt euch. Ich bin nicht euer Erlöser. Alles, was ich bin, ist wütend. Albekizan muss für das bezahlen, was heute geschehen ist. Wenn es Drachenblut ist, was ihr wollt, dann folgt mir. Ich werde so lange kämpfen, bis kein Leben mehr in mir ist! Was wir heute tun, könnte das Schicksal der ganzen Menschheit entscheiden. Wer ist auf meiner Seite?«
    »Wir!«, rief Ragnar.
    »Wir!«, rief Kamon.
    »Für die Menschheit!«, rief Pet, packte das Schwert eines gefallenen Drachen und reckte es empor.
    »Für Bitterholz!«, antworteten alle um ihn herum.

Kapitel Vierundzwanzig
Tod
    F alsch. Es ist alles schiefgegangen …
    Blasphet konnte vom Balkon des Turms aus sehen, wie seine Träume zerbröckelten. Albekizan war geflohen, Kanst und Zanzeroth waren gefallen, und jetzt drohte der Mob der Menschen durch die Linien der verbliebenen, entmutigten Erddrachen zu brechen. Verfluchter Albekizan!
    Und er verfluchte auch sich selbst. All das hier, das wusste er, war sein Fehler, weil er seinen Bruder hatte leben lassen, obwohl er tausend Möglichkeiten gehabt hatte, ihn zu töten. Sein verhängnisvoller Fehler, begriff er, war seine Vorliebe dafür, mit seinen Opfern zu spielen. Es brachte ihm nichts als Verderben. Aber jetzt nicht mehr.
    Blasphet stürmte die Stufen des Turms zum Kerker hinunter. Bevor er Albekizan zu suchen begann, wollte er Shandrazel töten. Nichts Feinsinniges. Nichts Besonderes. Er würde ihm einfach die Kehle durchschneiden. Der Gedanke machte ihn schwindelig. Er fühlte sich befreit.
    Er drehte den

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