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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Drachen. Er trat um die Rauchschwaden herum, die zu ihm herüberwehten. »Pass auf, dass du den Rauch nicht einatmest«, sagte er. »Wenn die Dosis groß genug ist, kann sie dich töten.«
    »Was könnte so brennen wie das hier?«, fragte Gadreel, während er zusah, wie die Leiche des Drachen in den brodelnden Boden einsank.

    »Es nennt sich Ahnenrache«, sagte Zanzeroth. »Und es bestätigt, dass Vendevorex in der Nähe ist!«
    Während er sprach, tauchte die riesige, in einer Rüstung steckende Gestalt von General Kanst auf. Er bewegte sich mit langsamen, scheppernden Schritten auf sie zu. Trotz seiner klappernden Bewegungen hatte er die Bemerkung von Zanzeroth offenbar gehört, denn er sagte: »Es bestätigt überhaupt nichts Derartiges.«
    »Nur der Zauberer kann diese Flamme erschaffen«, sagte Zanzeroth. »Ich habe es schon zuvor erlebt. Ihr auch, obwohl ich vermute, dass Euer Gedächtnis nicht mehr das ist, was es einmal war. Seid vorsichtig. Diese Flamme verbrennt alles.«
    »Alles bis auf Eisen«, sagte Kanst und nahm die massive Brustplatte ab. Er ließ das schwere Oval aus Stahl auf die brennende Grube fallen, so dass es die Flammen bedeckte. Dann sank er auf alle viere und begann, die glühenden Fußabdrücke mit seinen eisernen Handschuhen auszuschlagen. »Das ist einer der Gründe, weshalb ich die letzten anderthalb Jahrzehnte in dieser Rüstung herumgelaufen bin.«
    Das junge Mitglied der Luftwache fand einen Eisenschild auf dem Boden und begann, die Flammen an einer anderen Stelle auszuschlagen.
    Kanst erhob sich und sagte zu Zanzeroth: »Ich sehe, ich habe wenigstens einen Soldaten, der seinen Haferschleim wert ist.« Dann wandte er sich an den Himmelsdrachen. »Du, Sohn. Wie heißt du?«
    »Pertalon, General«, antwortete der Drache, ohne in seiner Arbeit innezuhalten.

    »Pertalon, mir gefällt dein Gesicht. Ich werde dich befördern. «
    »General«, sagte Pertalon und stellte sich aufrecht hin. Inzwischen waren alle Flammen vernichtet worden.
    »Folge mir. Du auch, Jäger. Es wird euch interessieren.«
    Kanst führte sie die Reihe der verkohlten Fußabdrücke entlang. Sie kamen schließlich zum größten Zelt im Lager, einem Palast aus grauem Zeltstoff, das beinahe einen Morgen bedeckte. Es war Kansts persönliches Heim weit weg von Zuhause. In der Wand, der sie sich näherten, befanden sich die verkohlten Umrisse eines Erddrachen.
    Kanst führte sie ins Innere. »Es ist etwa fünfzehn Jahre her, dass der Zauberer die Wirkung der Ahnenrache zum ersten Mal vorgeführt hat. In stillen Nächten kann ich noch immer die Schreie der Familie in dem Häuschen hören. Ich war damals kein General, nur ein Soldat.«
    »Wir alle wussten, dass Ihr zu etwas Großem bestimmt wart«, sagte Zanzeroth. »Ihr seid immerhin ein Vetter des Königs.«
    »Unabhängig von meiner Herkunft erkannte ich die Macht in dem Moment, als ich sie sah«, sagte Kanst. »Die Ahnenrache war nackte, unauslöschbare Macht. Der Zauberer beherrschte sie. Und seit jener Nacht auch ich.«
    Kanst führte sie zu einer Reihe von Kesseln: riesige, schwarze, eisengegossene Behälter, die zum Kochen von Eintöpfen für Armeen gedacht waren. »Dieser tote Narr muss gedacht haben, dass ich Essen in diesen Dingern aufbewahre«, sagte Kanst. Er hob den Eisendeckel etwas. Weißes Licht so hell wie die Mittagssonne erfüllte den Raum.

    »Ich habe mich später in der Nacht zurück in das Haus geschlichen und ein paar Flammenzungen gefunden, die noch immer in der Ruine flackerten. Ich habe sie in einen Eisentopf getan und vorsichtig genährt. Der Zauberer hatte gesagt, dass die Flamme unterhalb einer kritischen Masse erlischt. Fünfzehn Jahre lang habe ich diese kritische Masse erhalten, habe ich das Feuer mit allem, was ich bei der Hand hatte, genährt. Es verbrennt wirklich alles – harte, dichte Brennstoffe besonders gut –, Steine, Ziegel und von Zeit zu Zeit die Überreste eines besonders dickschädeligen und illoyalen Soldaten.«
    »Albekizan weiß davon?«, fragte Zanzeroth.
    »Natürlich. Deshalb hat er mich zum General ernannt. Aber ich bin sicher, dass der Zauberer nie davon erfahren hat. Abgesehen vom König wissen über die Flammen nur jene wenigen vertrauenswürdigen Drachen Bescheid, die ich ausgewählt habe, um mir zu helfen, sie zu bewahren.« Er warf Pertalon einen Blick zu. »Du hast dich in Gefahr begeben, als alle anderen weggelaufen sind. Du hast wie ich die Flamme gelöscht, ohne auf meine Befehle zu warten oder eine einzige

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