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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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hängte. Er warf ein schmales Holzscheit auf die Kohlen. Rauch stieg Zeeky in die Nase; sie betete, dass Ferkelchen nicht niesen musste.
    »So«, sagte Barnstack, als die Flamme zum Leben erwachte. »Es dauert nur ein paar Minuten.«
    »Deine Gastfreundschaft ist begrüßenswert«, sagte der Besucher. »Ich hoffe, dies bedeutet, dass du unserem Angebot gegenüber aufgeschlossen bist.«
    »Was?«
    »Unserem Angebot gegenüber«, wiederholte der Besucher lauter. »Ich hoffe, du hast vor, es anzunehmen?«
    »Es ist großzügig«, sagte Barnstack.

    »Ja.«
    »Fast zu gut, um wahr zu sein.«
    »So mag es auf den ersten Blick scheinen. Aber denk darüber nach. Der gesamte Reichtum von Albekizan entstammt der Arbeit, die in deinem Dorf und unzähligen anderen geleistet wird. Ist es so verwunderlich, dass er sich vorgenommen hat, euch dafür zu belohnen?«
    »Alles Gute hat seinen Preis«, sagte Barnstack.
    »Betrachte deine vergangene Arbeit und Mühe als vorzeitige Bezahlung.«
    »Aber wenn alle dieses Angebot annehmen, wer wird dann nächstes Jahr das Korn pflanzen? Wer wird es ernten? Wenn alle zur Frühen Stadt gehen …«
    »Freien Stadt.«
    »Was?«
    »Zur Freien Stadt.« Der Besucher sagte die Worte mit einer warmen Stimme, als würde er über einen herrlichen Ort sprechen. »Sie nennt sich Freie Stadt, nicht Frühe Stadt.«
    »Oh«, sagte Barnstack. Er klang verwirrt. »Ich dachte, sie würde Frühe Stadt heißen, weil sie sie noch bauen. Sie haben erst vor wenigen Wochen angefangen, oder?«
    »Das stimmt. Aber die Arbeiten schreiten schnell voran. Und die Freie Stadt wartet bereits auf die wenigen Glücklichen, die den Rest ihres Lebens in Frieden und Fülle leben werden.«
    »Die wenigen Glücklichen? Ihr sagtet, sie wäre für jedermann da.«
    »Jedermann aus diesem Dorf, ja. Natürlich kann sie nicht für jedermann von überall sein, denn wie du gesagt hast,
wer würde dann die Arbeit tun? Nein, die Freie Stadt ist eine Belohnung für diejenigen Dörfer, die Albekizan während der Jahre seiner Herrschaft treu gedient haben. Und wir sind besonders zufrieden mit den Lehren deines geistigen Führers Kamon. Seine Vision einer Harmonie zwischen Menschen und Drachen ist höchst aufgeklärt.«
    Die Haare in Zeekys Nacken stellten sich auf, als Barnstack den Stuhl ihr gegenüber vom Tisch wegzog. Ferkelchen begann sich zu rühren, aber Zeeky hielt ihn noch fester, rieb seinen Bauch, um ihn zu beruhigen. Barnstack ließ sich auf den Stuhl sinken.
    »Vergebt mir, dass ich mich setze. Meine Knie schmerzen, wenn es kälter wird. Ihr besteht darauf, dass wir uns so spät treffen. Ja. Ja, das war meine andere Frage, Dekatheron. Die Heimlichtuerei. Ihr wollt, dass ich alle Leute meines Dorfes dazu bringe, ihre Häuser zu verlassen und in die Freie Stadt zu ziehen. Ihr sagt, es wäre zu ihrem Wohl. Und doch besteht Ihr darauf, dass wir uns heimlich treffen.«
    »Allein die Tatsache, dass du diese Frage stellst, beantwortet sie«, sagte Dekatheron. »Menschen misstrauen den Drachen. Ich möchte erst dich überzeugen, ehe wir uns den anderen nähern. Viele von ihnen werden sich zweifellos gegen uns aussprechen. Ich muss wissen, dass du auf meiner Seite stehst und durch ihre Einwände nicht ins Wanken geraten wirst.«
    Barnstack seufzte laut. »Ich bin ein alter Mann. Ich habe gutes Land und ein angenehmes Zuhause. Zu einer Stadt so weit entfernt von hier aufzubrechen, zu einem Ort, von dem ich niemals …«
    »Barnstack, darf ich dich daran erinnern, dass du kein
Land hast?«, unterbrach ihn Dekatheron. »Ihr Menschen mögt die Benutzung unter euch aufteilen, wie ihr wollt, aber das Land gehört Albekizan. Dieses Haus, diese Küche, der Stuhl, auf dem du sitzt – alles gehört ihm. Du bist sein Gast. Wenn dein Gastgeber dir anbietet, geräumigere Quartiere zu beziehen, ist es unhöflich, sich zu weigern, so wie es von mir unhöflich wäre, deinen Tee zurückzuweisen. «
    »Aber …«
    »Albekizan hat dir gestattet, viele Generationen lang dieses Land zu bestellen. Die Jahre seiner Herrschaft sind durch Frieden und Wohlstand gekennzeichnet gewesen. Jetzt bietet er dir weitere Großzügigkeit an.«
    Barnstack antwortete nicht sofort, sondern bedachte die Worte des Drachen. »Ich vermute, es ist so, wie Ihr sagt. Ich verspreche, mit meinen Leuten zu reden. Vielleicht werden die Jüngeren gehen wollen. Aber ich möchte bleiben.«
    »Ich verstehe«, sagte Dekatheron und ging zum Tisch. »Vielleicht ändert dies deine Meinung.«
    Ein

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