Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
kämpfen? Nein. Das hier ist besser. Als Petar würde ich nichts anderes haben als tägliche Mühsal. Als Pet kann ich mich den schöneren Dingen des Lebens widmen. Hübsche Frauen wie dich zum Beispiel findet man nur an den Höfen von Drachen.«
    »Bitte«, sagte Jandra und verdrehte die Augen. »Ich bin nicht hübsch.«

    »Oje. Er sagt es dir nicht, oder?«
    »Was sagt er mir nicht?«
    »Vendevorex sagt dir nie, dass du hübsch bist.«
    Jandra senkte den Kopf. »Nein, das tut er nicht.«
    »Drachen haben keine Ahnung von den Herzen der Menschen. Die hübscheste Frau sieht ihre eigene Schönheit erst mit den Augen, wenn sie sie mit dem Herzen gesehen hat.«
    Jandra saß still da und dachte über seine Worte nach. Hübsch? Pet war hübsch. Bodiel war hübsch gewesen. Sie war einfach nur gewöhnlich. Oder etwa nicht? Sie fühlte sich angesichts der Aussicht benommen.
    »Ich glaube«, sagte sie, »ich sollte jetzt wieder in mein Zimmer gehen.«
    »Warum?«, fragte Pet.
    »Ich bin müde«, antwortete sie, obwohl sie das nicht war. Sie war unruhig aus Gründen, die sie nicht ganz verstand, aber sie konnte ihm das nicht sagen. »Es ist ein langer Tag gewesen.«
    »Erwartet Vendevorex, dass du in seinem Zimmer schläfst?«, fragte Pet.
    »Ich vermute es«, sagte sie. »Das tue ich gewöhnlich.«
    »Tust du immer das, was er will?«
    »Ich schlafe dort nicht, weil er es will. Ich schlafe dort, weil wir auf der Flucht sind. Wo soll ich sonst schlafen?«
    »In meinen Gemächern. Ich habe ein wundervolles Bett. In dem Augenblick, da dein Körper es berührt, wirst du in Ekstase ausbrechen, das garantiere ich dir.«
    »Oh«, sagte sie. »Ich, äh …«
    »Es gibt viele Bereiche, in denen ein Mensch durch mangelndes
Wissen gefesselt sein kann«, sagte Pet verschlagen. »Ich habe einen Schlüssel. Ich kann dir viele Dinge beibringen. Türen zu Welten öffnen, von denen du nicht einmal geträumt hast.«
    Sein Blick begegnete ihrem, und er hielt ihn einen langen Moment fest. Sie fand seinen Blick sehr beunruhigend.
    »Ich sollte … jetzt gehen«, sagte sie. Aber ihr Körper schien dem nicht zuzustimmen. Er blieb festgefroren auf dem Fenstersims, ihre Lippen leicht geöffnet, die Augen auf die smaragdgrünen Augen geheftet. Mit Mühe wandte sie sich ab und sah wieder über die Felder. Die sich bewegende Masse, die sie in der Ferne gesehen hatte, war jetzt sehr viel näher, so gut wie bei den Burgmauern. Sie sah auch nicht länger wie eine Viehherde aus. Was ging da vor? Dann bemerkte sie zwei Dutzend Lichter am Himmel, die sich ungleichmäßiger bewegten als Sterne. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit darauf und konnte die dunklen Schemen von Himmelsdrachen darüber sehen. Sie glitten näher, und dann sah sie, dass die Lichter von kleinen Eisentöpfen herrührten, die an Ketten hingen.
    »Oh, nein«, sagte sie.
    Sie wirbelte herum und sprang vom Fenster. Sie landete, zu ihrer Überraschung, in Pets Armen. Er ließ sie auf die Füße herunter, so dass sein Gesicht nur wenige Zoll von ihrem entfernt war. Dann senkte er ohne Vorwarnung seine Lippen zu ihren. Sie war nie zuvor geküsst worden. Sie stand da, vollkommen benommen, ganz und gar erstarrt von dem Schock. Er roch wunderbar. Pet schlang die Arme um sie. Sie bemerkte, wie gut sich ihr Körper an seinen schmiegte. Geschah dies wirklich?

    Eine Stimme in ihrem Hinterkopf rief ihr weiterhin zu, dass sie in diesem Moment wichtigere Dinge zu tun hatte, und schließlich hörte sie auf diese Stimme. Sie raffte alle Kraft zusammen und stieß Pet von sich weg.
    »Dafür ist jetzt keine Zeit! Ich muss zu Vendevorex!«, rief sie.
    »Das ist nur die Angst, die aus dir spricht, Hübsche«, sagte er mit sanft schmeichelnder Stimme. »Es ist nicht die Stimme deines Herzens.«
    »Nein! Du verstehst nicht!«
    Pet packte sie bei den Armen und küsste sie erneut. Sie wehrte sich, aber seine Kraft war weit größer als ihre. Diesmal war es nicht einmal annähernd angenehm. Sie schlug mit den Fäusten auf seinen Rücken.
    Schließlich unterbrach er den Kuss, schob sie weg, ohne die Arme loszulassen. »Ich entschuldige mich. Deine Schönheit hat mich dazu gebracht, jede Vorsicht zu verlieren. Ich habe dich zu weit gedrängt, zu schnell. Du hast Angst. Du bist jung und verwirrt über die Regungen deines Körpers, verwirrt über das Brennen in deiner Seele.«
    »Es ist nicht meine Seele, die mir Sorgen macht!«, fauchte sie, aber ihre Worte wurden durch Flügelschlagen übertönt. Licht so hell wie am

Weitere Kostenlose Bücher