Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
verwandelte sich in einen Schwarm Insekten. Alle husteten und bedeckten sich die Münder, als Wirbelwinde aus schillernden grünen Schmeißfliegen mehrere Minuten durch die Luft wirbelten, ehe sie sich auflösten.
    Danach stand Adam da und hielt Trisky fest, die sich jetzt erhob. Alle starrten ihn an, als erwarteten sie, dass er alles mit einem Satz erklärte.
    »Ich habe es doch gesagt«, sagte er mit einem wissenden Lächeln. »Die Göttin.«

Kapitel Sechzehn
Barmherzigkeit
    P et setzte sich leicht verwirrt im Bett auf. Er blinzelte; es kam ihm so vor, als wäre er in der Zeit zurückgereist und wieder in seinem mit Luxus und Privilegien erfüllten alten Leben. Der Raum, in dem er sich befand, besaß eine Gewölbedecke und Bleiglasfenster ähnlich denen, die Chakthallas Palast geschmückt hatten. Er schlief auf einem großen, roten Seidenkissen, wie sie auch Chakthalla zum Schlafen benutzt hatte, neben der er sich zusammengerollt hatte. Während er sich jetzt den Schlaf aus den Augen rieb, fiel ihm ein, dass er sich in Shandrazels Palast befand. Als Leiter der Gesandten der Menschen hatte man ihm diese üppige Unterkunft zugestanden.
    Es musste kurz nach der Morgendämmerung sein, wenn er das weiche Licht, das die hohen Fenster färbte, richtig deutete. Er lag nackt auf den Kissen und fror, denn die dicken Wolldecken befanden sich alle auf einer Seite des Kissens, wo sie die schlanke Gestalt einer schlafenden Frau verhüllten. Pet starrte sie einen langen Moment an. Wer war sie? Wie kam sie hierher?
    Sie drehte ihm den Rücken zu. Ihre langen, braunen Haare waren wirr von ihren nächtlichen Aktivitäten. Pet wollte sie schon wecken, hielt dann aber in der Bewegung inne, als die
Finger nur wenige Zoll von ihren Schultern entfernt waren. Er beschloss, sie schlafen zu lassen. Er hatte ihren Namen vergessen, aber die Erinnerung daran, wie er sie getroffen hatte, begann sich aus seinem geistigen Nebel herauszuschälen. Nach dem Fiasko der Gespräche des vorherigen Tages, als die Walküren weggestürmt waren, hatte Pet den Zeitpunkt für gekommen gehalten, ganz weit wegzulaufen. Er hatte es gerade bis Richmond geschafft, als er beschlossen hatte, seine Flucht mit ein oder zwei Bier in einer lokalen Schenke zu feiern. Drei Musiker hatten dort gespielt, und das Mädchen, das jetzt neben ihm lag, war die Flötenspielerin gewesen. Er erinnerte sich daran, dass ihre Haarfarbe und das Kinn die Erinnerung an Jandra in ihm geweckt hatten. Aber im Gegensatz zu Jandra, die nie von irgendetwas beeindruckt gewesen war, das Pet getan oder gesagt hatte, war dieses Mädchen ziemlich verzaubert gewesen, als sie gehört hatte, dass er ein Berater von Shandrazel war. Er erinnerte sich vage daran, wie er sie in sein Zimmer eingeladen und beschlossen hatte, die Flucht von den Gesprächen um wenigstens einen weiteren Tag zu verschieben. Seine Erinnerung trübte sich wieder, was die darauf folgenden Ereignisse betraf. Tatsächlich hatte er gar nicht so viel getrunken, dass es sein Gedächtnis hätte beeinflussen können, im Gegensatz zu ihr – sie hatte die Großzügigkeit, mit der er eine Runde nach der anderen ausgegeben hatte, bereitwillig angenommen.
    Pet vermutete, dass der wahre Grund dafür, warum er sich an die weiteren Einzelheiten ihrer Begegnung nicht mehr erinnern konnte, damit zu tun hatte, dass es einfach langweilig für ihn gewesen war. Beim Verführen waren es vor allem die frühen Schritte, die ihm Vergnügen bereiteten, all die Momente, wenn die Frauen durch sein Lächeln, seinen Geist und seine gute Herkunft angezogen wurden. Die Sonnendrachen, die es liebten, Menschen als Schoßhündchen zu halten, züchteten
diese gezielt, um besonders erwünschte Eigenschaften zu erhalten. Pets Ahnenreihe war die von Reinrassigen, und er genoss es, seiner körperlichen Vollkommenheit wegen bewundert zu werden.
    Pet erhob sich und trat vor den Spiegel. Sein Körper war ein Kunstwerk; er wusste, dass die Frauen es genossen, sich mit den Blicken – und mehr – an ihm zu weiden. Nur selten widerstand eine Frau der Versuchung, seine weich fallenden goldenen Locken anzufassen oder seine breiten, wohlgeformten Schultern zu berühren. Er war stolz auf sein Äußeres, achtete auf das, was er aß, und praktizierte seine Übungen, um sich noch weiter zu vervollkommnen. Sein Gesicht war genauso perfekt. Er achtete auf die kleinsten Kleinigkeiten, die von seinem guten Erscheinungsbild ablenken konnten. So versuchte er, eine gleichmäßige Anzahl

Weitere Kostenlose Bücher