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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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aufgeschoben wurden. Schwaches Licht fiel durch die immer größer werdende Lücke.
    Zwei Frauen drängten sich durch den Eingang. Ihre Gesichter waren in dem Licht eines kleinen Glasfläschchens kaum
sichtbar, das mit einer gelblich weißen Phosphoreszenz wie ein übergroßes Glühwürmchen glühte. Die Frauen hatten rasierte Schädel mit Schlangenmustern darauf; ihre Körper waren unter schweren, schwarzen Umhängen verborgen. Sie gingen barfuß auf Pet zu.
    Einen Schritt von ihm entfernt blieben sie plötzlich stehen.
    »Das ist nicht Deanna«, sagte eine von ihnen.
    »Helft mir«, flüsterte Pet. Seine Stimme kam ihm vor wie die von jemand anderem, als sie durch seinen verunstalteten Mund drang.
    »Wir töten ihn«, sagte die Schwester, die das Licht trug, und zog ihren Dolch.
    »Warte«, sagte die Schwester rechts von ihr. »Ich habe ihn schon mal gesehen. Das ist der, den sie in der Freien Stadt angekettet haben. Sein Gesicht ist jetzt übel zugerichtet, aber ich erinnere mich an seine Haare.«
    »Das stimmt«, sagte Pet und nahm all seine Kraft zusammen, um sich aufzusetzen. »Ich bin der, den Albekizan gefoltert hat. Ihr wart in der Freien Stadt?«
    »Ja«, sagte das Mädchen und bückte sich, um sein Gesicht zu mustern. »Stimmt das? Bist du der große Drachentöter?«
    Pet wandte den Kopf ab; es war ihm peinlich, dass diese Mädchen sein zugerichtetes Gesicht so anstarrten. Er kam sich vor wie ein Ungeheuer. »Ich bin nichts Großes mehr«, flüsterte er.
    »Wir sollten ihn befreien«, sagte die Frau. Sie kniete sich neben ihn und nahm seine Ketten.
    »Bist du verrückt?«, zischte die andere. »Das ist nicht unser Auftrag.«
    »Dann wird er eben geändert«, antwortete die andere, als sie begann, mit ihren Nadeln in der Schelle zu arbeiten, die Pet fesselte. Mit einem Klack öffnete sich das Eisenband. Er rieb sich den freien Arm, der sich eiskalt anfühlte.

    »Seid ihr gekommen, um das andere Mädchen zu befreien?«, fragte Pet.
    »Wir haben gehört, dass Deanna gefangen genommen wurde«, sagte das Mädchen, während sie an dem Schloss an seinem Knöchel arbeitete. »Blasphet wollte, dass wir sicherstellen, dass sie ihren Selbstmordauftrag beenden kann.«
    »Shandrazel hat ihn für euch beendet«, sagte Pet. »Er hat sie getötet bei dem Versuch, von ihr zu erfahren, wo Blasphet sich aufhält.«
    »Hat sie es gesagt?«
    »Nein.«
    Das Mädchen mit dem Lichtfläschchen murrte leise. »Wir sind hier, um eine von uns zu töten, und jetzt retten wir einen Fremden? Das wird schwer zu erklären sein.«
    Das erste Mädchen war jetzt auch mit der letzten Schelle fertig. Als sie aufstand, fiel das Eisen klirrend zu Boden. »Ich bin Shanna«, sagte sie. »Meine Kameradin heißt Lin. Sie war nicht in der Freien Stadt, sonst würde sie sich nicht fragen, warum ich das tue.«
    Pet versuchte aufzustehen, aber seine Füße waren taub, und er landete flach auf dem Rücken. Er seufzte. »Ich war da, und trotzdem bin ich nicht sicher, warum du das tust.«
    »Alle Überlebenden der Freien Stadt werden für immer durch ihren gemeinsamen Hass miteinander verbunden sein«, sagte Shanna. »Wenn du diesen Kerker verlässt und auch nur noch einen weiteren Drachen tötest, wirst du das heiligste Ziel deines Lebens erfüllt haben.«
    Pet wollte darauf hinweisen, dass die Schwestern der Schlange genau den Drachen verehrten, der die Freie Stadt entworfen hatte, aber er kam zu dem Schluss, dass sowohl Zeitpunkt als auch Ort nicht geeignet waren, um eine derartige Diskussion zu führen.

    Erneut versuchte er aufzustehen. Er lehnte sich an die glitschige Wand, und diesmal gelang es ihm, stehen zu bleiben. Sein Kopf fühlte sich schwerer an, als er sein sollte, er war geschwollen und pochte. Pet war einen Fuß größer als die Frauen. Shanna sah mit einem seltsamen Ausdruck zu ihm hoch. Bewunderung? Pet war daran gewöhnt, in den Augen junger Frauen zu sehen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlten, aber diese Bewunderung war etwas Neues. Lin wirkte nicht so beeindruckt. Sie sah ihn finster an, mit einer Miene, die ihm sagte, dass er die Augen offen halten sollte.
    »Wenn Deanna tot ist, sind wir hier fertig«, sagte Shanna. »Wir bringen dich zu unserem Anführer. Er wird zweifellos eine gute Verwendung für den Helden der Freien Stadt finden. «
    Pet fand die Idee, von Blasphet einer guten Verwendung zugeführt zu werden, ziemlich bedenklich.
    Lin, immer noch finster dreinblickend, sagte: »Er kann nicht Bitterholz sein. Er ist zu

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