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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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spürte Nadelstiche im Innern ihres Schädels, als etwas gegen ihre Kontrolle ankämpfte. Nie zuvor hatte sie eine Rückkoppelung erlebt; bisher war ihr Geist der Einzige gewesen, der die unsichtbaren Maschinen kontrollieren konnte. Jetzt widerstand ihr eine zweite Macht.
    Die acht Fuß große Mahagoni-Statue marschierte mit langsamen, kraftvollen Schritten auf sie zu, als würde sie gegen einen starken Wind angehen. Die Finger der rechten Hand der Statue ragten in langen Holzspitzen hervor. Jandras Muskeln spannten sich an, als sie darum kämpfte, die Statue davon abzuhalten, näher zu kommen. Sie wusste, wenn ihre Konzentration auch nur eine Sekunde nachließ, würde die Statue einen Satz nach vorn machen und ihre Spitzen in ihr Herz bohren. Bitterholz kniete immer noch benommen auf dem Boden und sah in nutzloser Verwunderung zu.

    »E-etwas Hilfe möglich, Hex?«, fragte sie, während die Statue näher kam.
    »Natürlich«, sagte Hex, dessen langer, schuppiger Hals wie ein roter Flammenstrahl über ihre Schulter schoss. Die Zähne des Sonnendrachen bohrten sich in den Kopf der Statue, und er zersplitterte knirschend. Die Statue stapfte mit ihren Holzspitzen weiter, aber Hex hielt den Angriff leicht mit seiner Vorderklaue auf. Mit einem Knack trennte er den Holzarm vom Rumpf und schleuderte ihn quer durch den Raum. Er wirbelte herum, fing mit seinem Schwanz auf, was von der Statue noch übrig war, und zerschlug es. Es krachte gegen die lebenden Bäume, die die Wände des Tempels bildeten, und fiel dann klappernd und leblos zu Boden.
    »Okay, Miststück, das reicht jetzt«, knurrte eine körperlose Stimme. Die Luft vor Jandra war plötzlich voller Regenbogen, und der größte davon zerriss zwischen dem Gelb und dem Grün und enthüllte eine schwarze Leere dahinter. Der Arm einer Frau schoss aus der Dunkelheit und packte Jandra beim Handgelenk.
    »Ich lasse mich hier nicht verarschen«, rief eine Stimme am anderen Ende der Dunkelheit. Der schlanke Arm riss Jandra mit übermenschlicher Kraft von den Füßen. Die Mauern des Tempels verschwanden, als sie in den Regenbogen stürzte. Hinter den Farben wurde alles schwarz. Irgendwo in der Ferne hinter ihr, meilenweit weg, wie es ihr schien, hörte sie Hex ihren Namen brüllen. Dann schloss sich der Regenbogen, und sie konnte nichts mehr hören und nichts mehr sehen und nichts mehr spüren.
     
    Bitterholz erhob sich aus seiner knienden Position, während Hex auf die Stelle starrte, an der Jandra noch kurz zuvor gestanden hatte. Er lief quer durch den Raum und packte den
zerbrochenen Holzrumpf der Göttin bei den Schultern. »Was hast du mit ihr getan?«, schrie er. »Bring sie zurück!«
    Seine Stimme wurde leiser, als er begriff, dass das Ding in seiner Hand nur ein schweres Stück Holz und vollkommen leblos war. War er wieder in das Traumland zwischen Leben und Tod abgerutscht? Schlief er in Wirklichkeit und hatte sich nur kurz zuvor eingebildet, dass die Statue lebendig geworden war?
    »Jandra!«, brüllte Hex. Die Kraft seiner Lunge brachte die Blätter der umgebenden Bäume und Büsche zum Zittern. »Wo bist du?«
    »War das real?«, fragte Bitterholz ihn.
    »Ich habe es gesehen«, sagte Hex.
    Bitterholz rannte zu den Stufen des Tempels. Adam saß immer noch draußen auf Trisky. »Was ist mit Jandra passiert?«, rief er. »Wo ist sie?«
    Die laute Stimme veranlasste Trisky, einen Schritt zurückzuweichen. Adam wirkte verblüfft. »Was soll das heißen? Ich weiß noch weniger Bescheid über das, was passiert ist, als du.«
    »Deine Göttin hat Jandra angegriffen«, sagte Hex und brachte seinen Kopf neben die Schulter von Bitterholz. »Sie hat einfach nur dagestanden, als die Statue ohne Grund angegriffen hat.«
    »Die Göttin kennt unsere Herzen«, sagte Adam. »Vielleicht ist Jandra jenseits aller Erlösung verdorben.«
    »Jandra war ein gutherziges Mädchen«, sagte Bitterholz und trat mit geballten Fäusten auf Adam zu. »Sie kann unmöglich durch diese Welt so verdorben worden sein wie ich. Sieh zu, dass deine Göttin sie zurückbringt.«
    »Vater, wähle deine Worte mit Bedacht«, sagte Adam. »Es ist Blasphemie zu behaupten, die Göttin könnte dazu gebracht werden, etwas anderes zu tun als das, was ihr eigener göttlicher Wille ist.«

    »Blasphemie ist nicht die schlimmste meiner Sünden«, entgegnete Bitterholz.
    »Die Göttin ist die Verkörperung der Weisheit«, sagte Adam. »Wenn sie feindselig gehandelt hat, musst du dich damit trösten, dass deine

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