Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
jung.«
    »Jeder kann Bitterholz sein«, sagte Shanna. »Er ist weniger ein Mensch als ein Geist. Jeder kann die Herzen der anderen für ihn öffnen und zum Tod-aller-Drachen werden, zum Geist-der-tötet. «
    »Bist du Bitterholz?«, fragte Lin, an Pet gerichtet.
    Pet versuchte zu lächeln, irgendeine bezaubernde Witzelei von sich zu geben, aber es ging nicht. Seine aufgesprungenen Lippen erinnerten ihn an das, was er verloren hatte. Sein ganzes Leben lang war er nur wenig mehr gewesen als eine Puppe, ein lebendiges Spielzeug, das wegen seines hübschen Gesichts geschätzt worden war. Und jetzt war er zerstört worden. Er wollte lügen und diesen Frauen sagen, was sie hören wollten, aber seine alten Fähigkeiten waren ihm verloren gegangen.
    Und so strömte in der schummerigen, kühlen Zelle, in der
der Gestank des Todes die feuchte Luft durchsetzte, die Wahrheit aus ihm heraus. »Ich bin Petar Gondwell«, sagte er. »Ich bin der Mann, um den sich alle in der Freien Stadt versammelt haben, obwohl ich nie einen Drachen getötet habe. Aber, wie ihr gesagt habt, ich bin jung … und begierig darauf zu lernen.«

Kapitel Achtzehn
Ein großes Problem
    J andra und Hex warteten unten am Ufer des Sees, während Bitterholz und Adam auf Trisky den steilen Felsenpfad heruntergeritten kamen. Als Jandra sich jetzt in der Höhle umsah, konnte sie rasch erkennen, was wirklich war und was sich, seit sie wusste, wonach sie suchen musste, als Illusion entlarvte. Der wiederhergestellte Himmel war eine Täuschung, aber der Sand, auf dem sie standen, war ziemlich echt, obwohl er exotisch wirkte. Die Sandkörner bestanden aus feinem, schwarzem Kies mit glitzernden Goldstückchen darin. Jandra vermutete, dass es sich bei dem Gold um Eisensulfid handelte. Das Wasser des Sees hätte in Anbetracht des vielen Schwefels, das hineinlief, hochgradig sauer sein müssen, aber der Schwefel wurde durch das Eisen gebunden und bildete so genug Narrengold, um daraus eine Insel zu erschaffen. Die Wirkung des Goldes, das unter der Wasseroberfläche glitzerte, war ziemlich bewegend. Ein Mensch, der sich nicht in der Chemie auskannte, hätte zweifellos gedacht, dass die Göttin inmitten unschätzbarer Reichtümer lebte.
    Seltsame Fische befanden sich in dem Wasser des salzhaltigen Sees. Albinos, augenlose Elritzen, die nicht länger waren als ihr kleiner Finger, schwammen in dem flachen Wasser in der
Nähe des Ufers, aber weiter draußen schossen dunkle, graugrüne Kreaturen von der Länge von Haien durch das Wasser. Und doch waren es keine Haie, auch wenn sie die typischen herausragenden Flossen hatten. Die Kreaturen tauchten von Zeit zu Zeit auf, um durch einen mit Zähnen besetzten Mund Atem zu holen. Sie waren mit Schuppen bedeckt, die eher an Reptilien erinnerten denn an Fische. Irgendwelche Wasserdrachen? Jandra hatte noch nie von so etwas gehört, aber sie hatte vorher auch nicht gewusst, dass es Langwyrmer gab, und doch schritt Trisky zuversichtlich über die Oberfläche des Wassers auf sie zu. Sie konnte sehen, wie das Wasser sich unter dem Langwyrm in eine dicke Eisschicht verwandelte, während das Tier weiterlief. Es war die gleiche Phasenumwandlung, die sie im Wasser hervorrufen konnte. War der Langwyrm dafür verantwortlich, oder machte das die Göttin aus der Ferne?
    Als Adam Trisky ans Ufer lenkte, sah Jandra in Bitterholz’ Gesicht eine Mischung aus Ehrfurcht und Entsetzen. Sie stellte sich die Wirkung vor, die dieser seltsame Ort auf einen Geist haben musste, der weniger geübt war als der ihre. Die Vorstellung, dass die sogenannte Göttin ebenso ein Mensch war wie sie, ärgerte sie, denn sie zog einen Vorteil aus der Unwissenheit der anderen, um sich selbst größer und mächtiger zu machen, als sie in Wirklichkeit war. Nicht, dass die Göttin nicht mächtig war. Jandra wusste, dass sie es mit jemandem zu tun hatte, der mehr Erfahrung in dieser Technologie besaß. Auch hatte die Göttin entschieden mehr Vorstellungskraft als sie oder auch Vendevorex. Sich unsichtbar zu machen, Feuer zu entfachen, Wasser in Eis oder Dampf zu verwandeln – das alles wirkte wie ein Zaubertrick verglichen damit, dass sie tief in den Eingeweiden der Erde ein Inselparadies erschaffen hatte.
    »Ich werde in meinem Tempel mit euch sprechen«, sagte eine ätherische Stimme, die von allen Seiten gleichzeitig zu kommen
schien. Die leuchtenden, goldenen Stücke im Sand verlagerten sich und erstarrten; sie bildeten einen Pfad aus leuchtenden Steinen, der sie ins

Weitere Kostenlose Bücher