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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Sache helfen wird.«
    »Aber – «
    »Aber ich habe nicht gesagt, dass ich nicht helfe. Ich kann dich nicht dafür verdammen, dass du dich verliebt hast. Tatsächlich habe ich erst kürzlich dieses Gefühl ebenfalls erlebt. Ich bin einer Walküre begegnet, die mit mir zusammen sein möchte. Deshalb habe ich diese Bibliothek aufgesucht.«
    »Du … wolltest sie hier treffen?« Metron wirkte verwirrt.
    Graxen spürte, dass es ihm peinlich war, aber er hatte bereits zu viel verraten und konnte nicht sehen, wie es ihm schaden könnte, alles zu bekennen. »Nein. Ich brauche Informationen. Weder Nadala noch ich sind geübt in den … ähm… Fertigkeiten der … biologischen Paarung.«
    »Was?«, fragte Metron, der immer noch verwirrt dreinblickte. »Ah! Du meinst, du weißt nicht, wie man eindringt.«
    »Ich ziehe es vor, eine solch direkte Formulierung zu vermeiden. «
    »Direkte Formulierungen sind eine der vergnüglicheren Begleiterscheinungen des Vorgangs. Wie auch immer, es ist verständlich,
dass du nicht weißt, was du tun musst. Der Paarungsvorgang ist für niedere Tiere ganz natürlich, aber für denkende Wesen kann der Akt leicht absurd und unpraktisch wirken. Ich versichere dir jedoch, dass alles seinen Sinn hat; es braucht nur etwas Übung. Hauptsächlich geht es darum, die Rohre deines Körpers aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Verstehst du, die Organe der Fortpflanzung und die der Ausscheidung liegen sehr – «
    »Hör auf«, sagte Graxen und hob eine Vorderklaue. »Ich fühle mich unbehaglich dabei, diese Angelegenheit mit dir zu besprechen. Gibt es hier kein Buch, das ich lesen könnte? Eine Art Handbuch?«
    »Oh«, sagte Metron. »Nun, ziemlich sicher. Es gibt für alles ein Buch, weißt du. Tatsächlich hast du Glück. Albekizans Vater hat solche Texte gesammelt. Es geht darin natürlich immer um Sonnendrachen, aber die biologischen Unterschiede zwischen unseren Arten sind vorwiegend eine Frage der Größe. Der Grundkodex des Vergnügens ist wegen der Bilder ein exzellentes Nachschlagewerk. Zwei von fünf bekannten Kopien befinden sich in dieser Bibliothek. Ich habe mich sehr häufig von seinen Seiten beeinflussen lassen, als ich mit der Matriarchin – «
    »Genug!«, sagte Graxen. Obwohl er großes Interesse an dem Thema hatte, beunruhigte ihn die Vorstellung, Einzelheiten über die Begegnungen zwischen seinen Eltern zu erfahren. »Zeig mir das Buch. Dann werde ich dich mitnehmen, wenn ich Nadala wiedersehe. Ich vermute, sie wird an deiner Mission interessiert sein. Vielleicht weiß sie einen Weg, wie du die Matriarchin treffen kannst.«
     
    Pet berührte vorsichtig sein Gesicht. Seine linke Augenbraue hatte sich in einen harten, geschwollenen Knoten verwandelt. Er war sich nicht sicher, ob er das Auge darunter öffnen konnte
– in der Zelle herrschte eine solche Dunkelheit, dass nicht zu erkennen war, ob er seine Augen offen oder geschlossen hatte. Drei Zähne fehlten ihm, zwei oben und einer unten. Seine Haare waren wirr und klebten wegen des getrockneten Bluts an seinem Gesicht. Seine Nase tat so weh, dass er es vorzog, sie nicht näher zu untersuchen. Er konnte nicht einmal durch sie atmen, was auch seine Vorteile hatte. Schon so bekam er genug von den Gerüchen mit, die in dieser Zelle hingen. Er war kaum bei Bewusstsein gewesen, als die Wachen die Schellen an seinen Armen und Beinen befestigt hatten. Ein Erddrache hatte mürrisch den Boden gewischt, indem er abgestandenes Wasser aus einem Holzeimer dort hingeschüttet hatte, wo die Leiche des Mädchens gelegen hatte. Die Spuren von Urin und Erbrochenem, die auf seine Zunge gelangt waren, waren furchtbar gewesen; er war froh, dass seine gebrochene Nase ihm die volle Wucht dieses Gestanks ersparte.
    Er verbrachte die Zeit in einer Art Dämmerzustand, aus dem er immer mal wieder erwachte. Mittlerweile hatte er kein Gefühl mehr dafür, wie viel Zeit vergangen war, und obwohl es sich anfühlte, als wäre es eine Ewigkeit, vermutete er, dass er nicht einmal einen ganzen Tag hier zugebracht hatte, da die Wachen ihm noch nichts zu essen gebracht hatten.
    In der grabesähnlichen Stille wurde Pets Aufmerksamkeit auf ein kratzendes, klickendes Geräusch in der Nähe gelenkt. Eine Ratte? Nein, das Schaben war metallischer, so als würden lange Nadeln auf Eisen klopfen. Kurz darauf hallte ein lautes Klang durch das Zimmer; das eindeutige Geräusch eines sich öffnenden Vorhängeschlosses. Die Angeln der Eisentüren ächzten, als sie Zoll für Zoll

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