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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Anwesenheit hier ist ein Verbrechen, das mit dem Tod bestraft wird. Auch du, Graxen, hast gewusst, dass dir die Hinrichtung droht, wenn du zurückkehrst. Es wäre ein schlechtes Signal, wenn ich diese Entscheidung jetzt rückgängig machen sollte. Und Nadala … arme, irregeleitete und hormongeplagte Nadala … deine Sünden sind noch größer als die dieser Männer. Du hast das Nest verraten. Als Verräterin wird deine Bestrafung weit schlimmer sein als das, was diese beiden Narren zu erwarten haben.«
    Die Matriarchin unterstrich ihre Worte, indem sie mit dem Stock heftig und schnell hintereinander auf die Fliesen klopfte.
Die Wandteppiche begannen sich auszubeulen, und fünfzig Walküren strömten aus unsichtbaren Türen in den Saal. Nadala sprang mit einem Satz zwischen Graxen und die Wachen. »Lauf zurück zu den Stufen«, zischte sie. »Ich halte sie auf, so lange ich kann.«
    Graxen trat an ihre Seite. »Ich gehe nicht ohne dich.«
    »Wie romantisch«, sagte die Matriarchin und wandte sich an die Walküren. »Bringt sie weg!«
    Ein paar der Walküren griffen mit gesenkten Speeren an. Dann geriet alles in Verwirrung, als die erste von ihnen stolperte, als wäre sie betrunken. Speere glitten aus zitternden Klauen und fielen klappernd zu Boden. Eine Walküre nach der anderen stürzte bewusstlos auf die Erde. Ein beißender Geruch wie der von brennenden Erdnüssen wehte durch den Raum, wie Graxen bemerkte. Ein schwacher Dunst aus blauem Rauch verteilte sich in der Luft, und weitere Walküren gingen zu Boden. Nadala schwankte plötzlich und verdrehte die Augen. Graxen fing sie auf, ehe sie auf den Boden fiel.
    »W-was ist das für ein Verrat, Metron?«, fragte die Matriarchin finster, während sie taumelte; sie streckte eine Vorderklaue aus, um sich an der Wandtafel festzuhalten.
    »Ich habe damit nichts zu tun … Oh. Oh, nein «, sagte Metron. »Nein! Bei den Gebeinen, er hat mich zum Narren gehalten! Wieso habe ich seinen Plan nicht durchschaut? Ich schwöre, ich wusste nicht, dass er mir folgen würde!«
    Während Metron das sagte, fielen die letzten Walküren um. Dann wurde auch die Matriarchin Opfer des mysteriösen Rauches. Nur Metron und Graxen standen noch.
    »Was geht da vor?«, rief Graxen. »Wer ist uns gefolgt?«
    Plötzlich zerriss der Wandteppich, durch den sie eingetreten waren, und kahlköpfige Menschenmädchen in Lederrüstungen sprangen in den Raum, schwangen dabei schwarze, nasse Klingen.
Metron schoss so schnell zu der Matriarchin, wie sein alter Körper es zuließ, und stellte sich schützend über sie. Graxen zog Nadala neben Metron und legte sie vorsichtig auf den Boden, bevor er ebenfalls eine Verteidigungshaltung einnahm, während die Mädchen sie umzingelten. Tätowierungen waren auf ihren rasierten Köpfen zu sehen. Es mussten Schwestern der Schlange sein, Frauen des Kultes, der den Palast angegriffen hatte.
    Die Türöffnung, von der die Stufen abgingen, verdunkelte sich, und dann zwängte sich die schwarzgeschuppte Gestalt eines Sonnendrachen durch die etwas zu enge Öffnung. Im sehr viel größeren Fadensaal richtete sie sich auf und streckte die Flügel. Graxen war Shandrazels Gegenwart gewöhnt, aber dieser Drache schien sogar noch größer zu sein, noch bedrohlicher, als seine schwarze Haut das Licht einsaugte.
    »Blasphet«, krächzte Metron. Er war den Tränen nahe.
    Eines der Mädchen schoss vor. Graxen versuchte, sie aufzuhalten, aber die Zeit verzerrte sich. Der Rauch, der die anderen zu Fall gebracht hatte, verlangsamte seine Bewegungen. Als er das Mädchen erreichte, hatte sie Metron bereits einen Tritt in die Eingeweide verpasst. Der ältliche Fetzenflügel klappte vornüber und stürzte auf den Boden.
    »Deine unwürdige Zunge darf den heiligen Namen nicht aussprechen! «, schnaubte das Mädchen.
    »Sei gegrüßt, alter Freund«, sagte Blasphet und blickte auf den zusammengekrümmten Metron hinunter. »Um deiner eigenen Sicherheit willen empfehle ich dir, meinen richtigen Titel zu benutzen.«
    »Mördergott!«, schrie Metron, und dann brach er in Tränen aus.
     
    Ragnar stand auf einem Berg aus rostigem Schrott. Seine Armee zählte in die Tausende, eine buntgemischte Ansammlung
von Sklaven und Bauern und Söldnern, die zum größten Teil in Lumpen gekleidet waren und nur behelfsmäßige Waffen besaßen. Ragnars Stimme war so laut wie Donner, als er rief: »Der Herr ist unser Licht und unsere Erlösung! Die Schlangen, die unser Fleisch verschlungen haben, sollen schwanken

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