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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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sagte Metron. »Der berühmteste Himmelsdrache im ganzen Königreich, und seine Herkunft liegt völlig im Dunkeln. Als er an Albekizans Hof auftauchte, hatten Sarelia und ich längst aufgehört, uns zu sehen. Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem meine Theorien über Vendevorex stehen. Ich habe ihn nie abgeschickt. Obwohl ich so sachlich wie möglich geschrieben habe, hatte ich Angst, dass sie zwischen den Zeilen lesen und bemerken würde, dass ich sie immer noch liebte. Damals schien es mir, als könnte nichts als Schmerz folgen, wenn ich den Brief abschicken würde.«

    »Wessen Schmerz?«, fragte eine Stimme von der anderen Seite des Saales her. Graxen drehte sich um und sah die Matriarchin vor einem Wandteppich stehen, der sich noch leicht bewegte. Ihre Haltung war gekrümmt, als sie jetzt zu ihnen trat, und ihr Gehstock klackerte auf dem gefliesten Boden.
    »Mein Schmerz?«, fragte die Matriarchin. »Du solltest wissen, dass die Frauen unserer Art in der Lage sind, unendliche Qualen zu erleiden, Biologe. Wenn du fast zwei Jahrzehnte lang nicht mehr mit mir gesprochen hast, liegt die Schwäche bei dir, nicht bei mir.«
    »Du hast recht«, sagte Metron. »Du bist immer stärker gewesen als ich.«
    »Nicht immer«, sagte die Matriarchin, jetzt nur noch ein paar Schritte entfernt. »Ich habe deiner Bitte nachgegeben, unseren größten Fehler nicht zu vernichten.« Sie warf Graxen einen unheilvollen Blick zu. Dann richtete sie ihre Augen auf Nadala. »Was tust du in Gegenwart eines Fetzenflügels und einer Missgeburt? Wo sind deine Rüstung und dein Speer, Walküre?«
    Nadala neigte respektvoll den Kopf. »Matriarchin, ich habe mich in Euren Sohn verliebt. Ich bewundere ihn seit dem Tag, als er diese Insel aufgesucht hat. Wir sind gekommen, um Eure Erlaubnis zu erbitten, zu …« Ihre Stimme versagte. Sie holte tief Luft, dann hob sie den Kopf und sah die Matriarchin mit einem mutigen Blick an. »Wir möchten die Erlaubnis, uns fortzupflanzen. «
    Die Matriarchin starrte sie voller Spott an. »Du musst verrückt geworden sein, Nadala. Selbst, wenn du die Erlaubnis hättest, dir deinen Samenspender selbst zu erwählen, könntest du dich nicht mit dieser entfärbten Missgeburt fortpflanzen.«
    »Wieso ist die Farbe seiner Haut so wichtig?«, fragte Nadala. »Wieso müssen alle Himmelsdrachen gleich aussehen?«

    »Weil körperliche Unterschiede zu Hass führen«, sagte die Matriarchin. »Ich habe Geschichtstexte gelesen, zu denen du keinen Zugang hast. Ich weiß, was passiert, wenn sich innerhalb einer Rasse intelligenter Wesen verschiedene Farben ausbreiten dürfen. Es stiftet Unfrieden und Krieg. Ich möchte unserer Rasse diese Übel ersparen.«
    »Ihr haltet diese Übel am Laufen«, sagte Nadala. »Wieso sollten wir den Unterschied fürchten, wenn man uns nicht erst beibringt, es zu tun?«
    »Genug, Walküre«, schnappte die Matriarchin. »Es ist nicht an dir, über den genetischen Aufbau unserer Art zu bestimmen. Deine Aufgabe ist es, Eindringlinge zu töten – eine Aufgabe, bei der du erbärmlich versagt hast.«
    »Mutter«, sagte Graxen, »sprich nicht so mit Nadala. Sie will nur – «
    »Ja!«, schrie die Matriarchin, hob den Stock und schwenkte ihn in Graxens Richtung. »Sie will nur! Sie ist von Begierde vergiftet. Ihre Hormone haben ihren Verstand verwirrt. Ich kenne die Gefahr des Nur Wollens nur zu gut!«
    »Du hast recht«, sagte Metron. Graxen fühlte sich durch diese Worte verraten, aber Metron sprach weiter. »Unsere eigene Chemie kann unsere Vernunft beeinträchtigen. Glücklicherweise hattest du zwei Jahrzehnte Zeit, dich von der Biologie der Begierde zu befreien. Heute Nacht können wir das Gespräch führen, das unsere Körper vor so vielen Jahren verhindert haben. Kein lebender Drache hat sich eingehender mit der Frage unserer genetischen Bestimmung auseinandergesetzt als du. Als Hohebiologe allerdings war ich der Wächter der wahren, geheimen Geschichte unserer Rasse. Ich bin gekommen, um dich davon zu überzeugen, dass das Zeitalter der geleiteten Genetik jetzt enden kann. Alles, was die frühen Biologen bewerkstelligen wollten, ist getan. Wir sind als Spezies erblüht,
ohne in eines der vielen genetischen Löcher zu fallen, die uns den Untergang hätten bescheren können. Wir brauchten viele Generationen lang vorsichtige Leitung, um Inzucht zu vermeiden und den langsamen Anstieg von Mutationen zuzulassen und so dem flachen Genpool Tiefe zu verleihen. Jetzt jedoch zerschlägt diese

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