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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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sie nicht eingeschränkt. Anza hat andere Wege, sich mitzuteilen.« Burke rückte erneut einen Knubbel zurecht und sagte: »So, fertig. Ich habe ein Band in einem Baum unten an der Nordstraße befestigt, in fast genau tausend Schritt Entfernung von hier. Tausend Schritt sind eine bedeutende Zahl. Weißt du, warum?«
    »Warum?«, fragte Pet.
    »Weil die Sonnendrachen selten höher als siebenhundert Schritt fliegen. Himmelsdrachen fliegen sogar noch tiefer. Man braucht eine ganze Menge Energie zum Fliegen. Es verleiht eine gewisse Sicherheit, ein gutes Stück über der Landschaft zu sein, aber um dorthin zu kommen, benötigt man ziemlich viel Kraft.«
    »Das ist immer noch ziemlich hoch«, sagte Pet. »Beinahe eine halbe Meile.«
    »Wichtiger noch ist, dass es doppelt so hoch ist, wie die meisten Pfeile reichen«, sagte Burke. »Ein starker Mann und ein guter Bogen haben vielleicht eine Reichweite von fünfhundert Schritt. Das ist nicht schlecht, aber es bedeutet, dass die Drachen
im Krieg immer die Oberhand behalten. Sie können alles auf uns herabfallen lassen, was sie bei sich haben, und wir können sie nicht daran hindern. Sie verfügen vielleicht nicht über sehr viel Zielgenauigkeit, aber die brauchen sie auch nicht. Sie können tausendmal über diese Festung fliegen und wissen doch ganz genau, dass nicht ein einziger unserer Pfeile sie treffen wird. Was spielt es schon für eine Rolle, wenn von den Pfeilen, die sie abwerfen, nur einer von hundert tödlich ist? Sie werden uns zurechtstutzen. Wenn wir Zuflucht in den Gebäuden suchen, lassen sie flammendes Öl fallen oder schicken die Erddrachen her, während wir uns verborgen halten. So haben sie Conyar zerstört, und diese Stadt war noch viel besser vorbereitet als Drachenschmiede. Wir hatten Nahrungsmittel gelagert und besaßen reichlich Wasser. Jeder Mann hatte einen Bogen. Und trotzdem sind wir zu Tausenden abgeschlachtet worden, und nur drei Sonnendrachen haben es nach diesem Krieg nicht nach Hause geschafft.«
    Burke richtete seinen Blick auf Anza. Pet sah zurück und stellte fest, dass sie das Bündel ausgepackt hatte, das sie getragen hatte. Drei Bogen standen an der Mauer neben ihr. Oder zumindest sahen sie aus wie Bogen. Sie waren kürzer als ein Langbogen, nur vier Fuß hoch, und bestanden statt aus Holz aus frisch geschmiedetem Stahl. An den Enden der Bogen waren die mit einer Nut versehenen ovalen Scheiben, die Burke ihm bei ihrer ersten Begegnung gezeigt hatte. Sie dienten als Umlenkrollen, über die ein dünnes, geflochtenes Metallkabel verlief.
    Anza packte einen der Bogen und nahm einen Pfeil aus dem Köcher an der Mauer. Burke deutete auf einen Baum in der Ferne, der in der Dunkelheit kaum sichtbar war. Anza spannte den Bogen, und ihre wohlgeformten Muskeln traten hervor, wurden dann wieder locker, als die Umlenkrollen die Kraft des Bogens hielten, während sie zielte.

    Sie öffnete die Finger, und der Pfeil verschwand einfach. Die Sehne sprang mit einem lauten, musikalischen Zing! wieder an Ort und Stelle zurück.
    Burke beugte sich nach vorn und sah in die Eule.
    »Ooooh«, sagte er und klang bekümmert. »Dicht dran. Du hast das Gliedmaß getroffen, aber nicht das Band.«
    Anza runzelte die Stirn.
    »Versuch du mal, Pet«, sagte Burke.
    Pet hob einen der Bogen. Er war nicht so schwer, wie er aussah. Bei dem Metall handelte es sich offensichtlich nicht um reinen Stahl, sondern um eine Legierung mit etwas Leichterem. Er legte den Pfeil an das Kabel und stellte überrascht fest, welchen Widerstand er bei den ersten paar Zoll, die er zurückzog, zu überwinden hatte. Dann plötzlich ging der Rest wie von allein. Er hielt den Bogen voll gespannt ohne die geringste Anstrengung.
    Er zielte auf einen Baum, von dem er glaubte, dass er die Zielscheibe war. Er konnte nicht erkennen, wo Anzas Pfeil eingeschlagen war, und ganz sicher konnte er kein Band erkennen. Er schoss den Pfeil ab und war überrascht, mit welcher Geschwindigkeit er durch die Luft flog.
    Burke schnalzte ein paar Momente später mit der Zunge.
    »Du hast den Baum ganz verfehlt«, sagte er. »Genau genommen, hast du drüber weggeschossen.«
    »Ich kann ihn kaum sehen«, sagte Pet.
    Burke trat von der Eule zurück und streckte seinen Rücken. »Das kann ich ohne mechanische Hilfe auch nicht. Anza kann dankbar sein, dass sie nicht die Augen meiner Familie geerbt hat.«
    »Dann muss ihre Mutter gute Augen gehabt haben«, sagte Pet.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Burke.

    »Wieso

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