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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nicht?«, fragte Pet zurück. Und bedauerte seine Frage sofort. Burkes Beziehung zu seiner Frau ging ihn nichts an.
    Burke schien sich indes nicht beleidigt zu fühlen. Er kratzte sich am grau melierten Bart und blickte nachdenklich drein. »Nachdem Conyar gefallen war, hatte ich guten Grund zu glauben, dass die Menschen nicht besser sind als die Drachen. Die Überlebenden der Schlacht, die Flüchtlinge, haben schreckliche Dinge getan. Wir haben uns aus verschiedenen Dörfern zusammengetan, nachdem Bitterholz’ ungerechte Geschichte uns zusammengeführt hat. Er glaubte, dass wir, wenn wir alle unsere Missstimmigkeiten beiseiteschieben und zusammenstehen würden, die Welt verändern könnten. Wir werden nie erfahren, ob er recht hatte. Wir haben unsere Missstimmigkeiten nie beiseitegeschoben. Wir hatten schon vor der Ankunft der Drachen Streit miteinander. Nachdem sie gegangen waren, haben sich die Streitigkeiten in Blutvergießen verwandelt. Man nannte dieses Jahr das Verlorene Jahr. Zwölf Monate lang gab es weder Frieden noch Sicherheit, da ein Mann sich gegen den anderen wandte und alles in einer einzigen Orgie von Vergeltungsschlägen, Plünderungen und Vergewaltigungen unterging. «
    »Oh«, sagte Pet. Er konnte nicht ganz erkennen, wie das die Frage über Anzas Mutter beantwortete, aber es schien etwas zu sein, das Burke sich von der Seele reden wollte. »Es tut mir leid«, sagte er.
    »Das einzige Mal, als ich Anzas Mutter sah, war in den zehn Minuten, die mein Stamm brauchte, um ihr Dorf niederzubrennen«, sagte Burke. »Zwei meiner Brüder haben sie vergewaltigt. Ich habe sie nicht daran gehindert. Es war eine schlimme, gesetzeslose Zeit, eine Welt, die kopfstand.«
    Pet wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    »Irgendwie hat mir das Wissen, dass meine eigenen Blutsverwandten
zu solchen Gräueltaten fähig waren, das Gefühl gegeben, als wäre Conyar von Anfang an verdammt gewesen. Was für einen Sinn konnte es haben, gegen Ungeheuer zu kämpfen, wenn man selbst so unmenschlich war? Wie viel hast du über die Geschichte gelernt, Pet? Was weißt du von der Zeit vor den Drachen?«
    »Ich wusste nicht einmal, dass es eine Zeit vor den Drachen gegeben hat«, sagte Pet. »Ich meine, ich kenne ein bisschen von der Ballade von Belphantheron, in der es darum geht, wie die Drachen die Engel besiegt haben, aber ich vermute, das ist nur ein Märchen.«
    Burke schüttelte den Kopf, als würde es ihn bekümmern, diese Worte zu hören. »Vor tausend Jahren gab es keine Drachen. Ich weiß das, denn ich bin ein Nachfahr der Cherokee, der wahren Eingeborenen dieses Landes. Uns ist das Land bereits vorher einmal gestohlen worden, von Menschen. Als diese Menschen es an die Drachen verloren hatten, hat mein Stamm geschworen, die wahre Geschichte der Welt nie zu vergessen. Wir gaben uns den Namen Anudahdeesdee – die Erinnerung. Wir haben uns nicht nur unsere eigene Geschichte gemerkt, sondern die Geschichte aller Völker vor der Zeit der Drachen.«
    »Wisst Ihr deshalb, wie man alle diese Dinge herstellt? Diese Bogen? Diese Eule?«
    »Im Laufe der Zeit haben wir viel von unserem Wissen verloren«, sagte Burke. »Manche sagen, dass unsere Erinnerungen ein Fluch wären. Alle, die die großen Geheimnisse kennen, wie zum Beispiel über die Herstellung von Schießpulver, sind einem Unglück zum Opfer gefallen, als hätte sich irgendein übler Geist aufgemacht, die Erinnerung an diese Dinge zu zerstören. Ich habe nur eine Handvoll von Geheimnissen geerbt, als man mir das Wissen über Metalllegierungen und Maschinenbau
anvertraute, das nur ein Hauch des Wissens ist, welches die Menschheit einst besessen hat.«
    »Aber wieso sind diese Dinge geheim?«, fragte Pet. »Wieso hat Euer Volk sie nicht mit der Welt geteilt? Vielleicht hätten die Menschen sich dann von den Drachen befreien können.«
    »Vielleicht. Aber seit ich gesehen habe, wie meine Brüder sich in Wilde verwandelt haben, fürchte ich, dass die Menschen das Wissen nur benutzen würden, um einander wehzutun. Das einzig Gute, was bei meinem Widerstand bei Conyar herausgekommen ist, war Anza.«
    Pet sah Anza an. Sie erwiderte den Blick mit einer unerschrockenen Miene. Er hatte den Verdacht, dass sie diese Geschichte schon zuvor gehört hatte und es ihr nicht gefiel, sie jetzt zu hören.
    »Wenn Ihr ihre Mutter nicht kanntet, wie kommt es, dass sie jetzt bei Euch lebt?«
    »Als sich alles etwas beruhigt hatte, hat unser Stamm die Handelsbeziehungen zu dem Dorf, mit dem wir

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