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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Himmelsmauer schaffte, würde er dann von dem Wissen verfolgt werden, dass Vinton vielleicht den Pfeil abgeschossen hätte, der den Drachen getötet hätte? Er achtete kaum auf den nächsten Kandidaten, den Burke prüfte. Erst ein Schrei vom östlichen Tor riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Drachen!«, rief jemand.
    »Vier Tage«, seufzte Burke. »So viel zu meiner Hoffnung, das hier mit einer gut ausgebildeten Armee erledigen zu können.«
     
    Die Drachen griffen jedoch noch nicht an. Stattdessen sammelten sie sich auf einem großen Feld eine Meile flussabwärts. Pet hörte ruhig zu, als Spione Ragnar, Burke und anderen Anführern Bericht erstatteten. Als Befehlshaber der Bogenschützen war Pet jetzt zu diesen Treffen zugelassen.
    Die anführende Spionin war Shanna, wie sich herausstellte, die Frau, die Pet aus dem Kerker befreit hatte. Sie hatte an dem Überfall auf das Nest nicht teilgenommen, aber von ihren Kontakten erfahren, dass Blasphet mit seinem versuchten Völkermord gescheitert war. Nur einer Handvoll Schwestern war anschließend die Flucht geglückt, aber Shanna war zuversichtlich, dass sich keine Walküren an dem Angriff auf Drachenschmiede beteiligen würden. Blasphet war nicht aufgefunden worden; die Matriarchin erlaubte niemandem, das Nest zu verlassen, bis diese Bedrohung nicht ausgeschaltet war.
    Shanna war jetzt sittsamer gekleidet als zuvor als Dienerin von Blasphet. Sie trug die graue, uninteressante Kleidung eines menschlichen Sklaven. Sie hatte sich den Kopf seit einer Woche nicht mehr geschoren, und die Tätowierungen auf ihrem
Schädel verschwanden bereits unter einem Flaum aus schwarzen Haaren.
    Burke lauschte ungerührt, als die Zahlen genannt wurden. Beinahe zehntausend gut bewaffneter Erddrachen mit mindestens fünfhundert Berittenen auf den Rücken von Großechsen. Die Erddrachen verfügten über Katapulte und Ballisten. Es waren auch tausend Menschen bei den Drachen, Sklaven, die damit beschäftigt waren, Zelte zu errichten, Latrinen auszuheben, Versorgungswagen abzuladen und Messezelte auszustatten.
    »Die Versorgungswagen sind das Gefährlichste überhaupt für uns«, sagte Burke. »Wenn Shandrazel auch nur ein bisschen Erfahrung im Organisieren und Leiten hat, besitzt seine Armee Zugang zu sämtlichen Nahrungsquellen der Welt. Wir dagegen haben alles Essbare hinter diesen Mauern, was bedeutet, dass wir, wenn wir vorsichtig sind, einen Monat aushalten können.«
    »Ich werde diese eingelegten Erddrachen-Säuglinge nicht essen«, sagte Pet.
    »Wenn man hungrig genug wird, isst man alles«, erwiderte Burke.
    »Der Herr schickte Raben, um seinen Propheten Elijah zu ernähren«, sagte Ragnar. »Es wird uns an nichts mangeln.«
    Burke warf Ragnar einen Blick von der Seite zu und widmete sich wieder der Befragung der Spione. Die nächste Zahl, die Pets Aufmerksamkeit erregte, betraf die zweihundert Sonnendrachen. Er dachte an seine ehemalige Herrin Chakthalla. Sie hatte ihn geliebt wie ihr eigenes Kind und ihn nie schlecht behandelt, aber er erinnerte sich, wie furchteinflößend sie mit ihrer schieren Größe und Macht hatte sein können. Selbst wenn sie ihn mit Lob überschüttet hatte, hatte er nie die Tatsache vergessen, dass diese Worte aus einem Mund kamen, der ihn zerreißen konnte.

    Die Gruppe hatte nur sechsunddreißig Bogen gebaut, erklärte Burke dann. Offenbar hatte Burke Kabel von seiner Schenke mitgebracht, die als Bogensehnen dienten, aber die Rollen waren jetzt alle aufgebraucht. Er hatte eine Maschine, um neues Kabel herzustellen, aber es war ein schwieriger Prozess, genau die richtige Stärke hinzubekommen, und beim ersten Versuch waren die Kabel zu spröde gewesen. Wenn die Drachen in allernächster Zeit angriffen, würden die sechsunddreißig Himmelswand-Bogenschützen gegen zweihundert Sonnendrachen nicht gerade vielversprechend wirken.
    »Wie lange wird es dauern, bis die Drachen ihre Leute in Position gebracht haben und sich zum Angriff entschließen?«, fragte Pet.
    Shanna schüttelte den Kopf. »Darüber haben wir nichts gehört. Einige behaupten, dass Shandrazel weitere Truppen von den südlichen Provinzen erwartet.«
    »Das ist gut und schlecht«, sagte Burke. »Gut, weil wir dann mehr Zeit haben – es wird mindestens eine Woche dauern, bis diese Truppen hier eingetroffen sind. Aber es ist schlecht, wenn wir es am Ende mit dreimal so vielen Drachen zu tun haben.«
    »Wie auch immer, es heißt auch, dass Shandrazel von Charkon bedrängt wird, in der

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