Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
Straßen. Aber es gab keine lebenden Sonnendrachen innerhalb der Mauern, nicht einmal einen Erddrachen. Als Pet nach unten blickte, sah er auf ein Feld aus gefallenen grünen Körpern. Viele der noch Lebenden krochen auf allen vieren davon und erbrachen sich heftig. Das vergiftete Frühstück wirkte jetzt. Trotzdem gab es so viele von ihnen. Zehntausend Erddrachen, hatten die Spione gesagt. Gab es überhaupt zehntausend Pfeile in Drachenschmiede?
    Als er seinen Blick wieder gen Himmel wandte, beruhigte ihn die beinahe leere weiße Fläche. In der Ferne sah er mehr als zwei Dutzend Sonnendrachen im Rückzug; sie flogen wieder in ihr Lager zurück. Dennoch war der Luftangriff noch nicht ganz vorbei. Ein letzter Drache tauchte aus der Wolkendecke auf und raste auf Drachenschmiede zu. Er hielt immer noch den Eimer mit den Pfeilen in den Klauen.
    Pet senkte den Blick wieder auf die Mauer und fing an zu laufen, als er zehn Schritt vom östlichen Tor entfernt die Leiche eines gefallenen Bogenschützen liegen sah. Er fand frische Pfeile in dem Köcher des Mannes und packte sich eine Handvoll der Geschosse. Dann wandte er sich wieder um, um nach seinem Ziel zu suchen.

    Der Sonnendrache flog direkt auf Pet zu. Pet zielte ruhig und schoss. Er sah mit großer Befriedigung zu, wie sich der Pfeil tief in die Brust des Drachen bohrte, ein Schuss, der fast sein Herz durchdrungen hätte. Der Drache verdrehte die Augen, und sein ganzer Körper wurde schlaff. Augenblicklich verwandelte er sich von einem anmutigen Geschöpf der Luft in einen herabfallenden Sack von einer halben Tonne Fleisch.
    Einen Moment lang schien es, als würde der Drache direkt auf Pet zuwirbeln, von dem Schwung und der Schwerkraft auf diesem tödlichen Kurs gehalten, aber der Drache kam tatsächlich ein kleines bisschen seitlich von ihm herunter. Einen furchtbaren Augenblick lang stellte Pet sich vor, wie der tote Drache gegen das Tor knallte, das sie unter so viel Mühen geschlossen hatten, und sich seine Leiche als schneller und schwerer Rammbock entpuppte.
    Dann stellte er es sich nicht mehr vor. Er sah es; es entfaltete sich mit einem unangenehmen Déjà-vu-Effekt vor seinen Augen, als die Leiche mit voller Wucht in das dicke Holz raste. Der Drache hatte eine solche Masse und Geschwindigkeit, dass der Körper eher gegen das Holz zu klatschen schien, statt darauf zu prallen. Ein Regen von Blut schoss in alle Richtungen, während das Holz mit Getöse zerbarst. Das Tor riss aus den Angeln und zerbrach in kleine Stücke.
    Pet war wie erstarrt und unfähig zu denken, als hundert Erddrachen gegen das zerstörte Tor sprangen und es weiter aufzwangen. Kurz darauf drangen sie in die Stadt ein, während sie mit ihren Schildkrötenschnäbeln laute Siegesschreie ausstießen.
    Pet tastete an seinem Bogen herum, um einen weiteren Pfeil an die Sehne zu legen. Die Ruhe, die ihn zuvor erfüllt hatte, war jetzt vollkommen verschwunden und durch die bebende Gewissheit ersetzt, dass er die Stadt soeben zum Untergang verdammt hatte.

    Dann passierte etwas Seltsames. Ein paar Drachen stolperten und stürzten, und andere taumelten und fielen über sie. Wieder andere, die einen Zusammenstoß mit anderen Soldaten vermeiden konnten, begannen wie Betrunkene zu torkeln. Dicker, öliger Rauch trieb durch die Straßen der Stadt, als Shanna und die Männer, die sie befehligte, eimerweise blaues Öl in Leuchtfeuer schütteten. Ragnars Männer drängten von den Türschwellen der Gebäude herbei und bereiteten den betrunkenen Drachen ein rasches Ende. Aber für jeden Drachen, den sie töteten, strömten zwei weitere durch das Tor. Vielleicht verhinderte die frische Luft, dass sich das Gift gleichmäßig in der Stadt verbreitete, oder unter den dickköpfigen Erddrachen waren welche, die einfach zu dumm waren, um sich vergiften zu lassen. Was immer es war, Ragnars Männer stellten schon bald fest, dass sie auf den offenen Marktplatz zurückgetrieben wurden.
    Chaos breitete sich wieder an der Mauer aus. Einige Bogenschützen feuerten in die Stadt, während andere auf etwas außerhalb der Mauern zielten. Pet blickte auf und sah am Horizont wieder die dunklen Umrisse von Sonnendrachen. Es war an der Zeit, Ordnung ins Chaos zu bringen.
    »Himmelsmauer!«, rief er und lief die Mauer auf und ab. »Himmelsmauer, bemannt eure Positionen!! Schnappt euch so viele Pfeile wie möglich und macht euch auf die nächste Welle gefasst! Beeilung!«
    Zu seiner Überraschung gehorchten die Männer. Er musterte

Weitere Kostenlose Bücher