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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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genug, dass du für jede Erlösung verloren bist.«
    Jandra hatte das Gefühl, als würde sich der Raum drehen. Vendevorex hatte nie etwas von einem Bruder gesagt – aber er hatte ihr überhaupt nie etwas über ihre Herkunft gesagt, bis sie es durch Zufall herausgefunden hatte. Und die Göttin hatte gesagt, dass ein älterer Bruder überlebt hätte.
    »Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen euch«, sagte Shanna, die zwischen den beiden hin und her sah. »Die gleiche Augenfarbe. Die Lippen sind ähnlich. Die Haarfarbe ist ziemlich identisch.«
    Jandra zitterte. Sie sah ganz und gar nicht aus wie Ragnar. Ja, es gab ein paar oberflächliche Gemeinsamkeiten. Aber es war unmöglich, dass sie mit diesem ungehobelten Verrückten verwandt sein sollte.

    »Wenn das irgendein Trick ist«, sagte sie, »dann ist es kein guter. Pet, was hast du ihm von mir erzählt?«
    »Ich habe nie über dich gesprochen«, sagte Pet.
    »Kannst du das beweisen?«, fragte Jandra, an Ragnar gewandt. »Hast du irgendeinen Beweis, dass ich deine Schwester bin?«
    »Nein«, sagte Ragnar. »Ich habe in dieser Nacht alles verloren. Als ich zu der Stelle zurückgekehrt bin, war alles verbrannt, sogar die Steine der Wände.«
    Jandra nickte. Die Ahnenrache verbrannte Stein. Wie hätte er das wissen können, wenn er nicht die Wahrheit sagte?
    »In dieser Nacht habe ich dem Herrn etwas geschworen«, sagte Ragnar. »Dass ich nie wieder meine Haare schneiden oder Kleider tragen würde, solange die Drachen die Freiheit hatten, die Menschen ungestraft zu töten. Ich habe mich dem Herrn als Werkzeug angeboten und es Ihm überlassen, mich zu diesem großen Tag zu führen. Geh und sage deinem Herrn, dass wir uns nicht ergeben werden. Sag ihm, dass wir jeden Drachen töten werden, der sich dieser Stadt nähert.«
    Jandra wusste, was Shandrazel wollen würde, wenn sie mit diesen Bedingungen zurückkehrte. Er würde wollen, dass Ragnar tot war.
    Aber wenn Ragnar wirklich ihr Bruder war?
    Sie musste wieder nach draußen gehen, in die frische Luft kommen. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
    »Ich werde es ihm sagen«, sagte sie. »Ich sollte jetzt gehen.«
    »Warte«, sagte Pet und packte sie am Arm. »Ich komme mit dir. Ich muss mit Shandrazel reden.«
    »Was?«, fragte sie. »Wieso? Shandrazel hält dich für einen Verräter. Er wird dich auf der Stelle töten.«
    »Wir wissen beide, dass du mich beschützen könntest«, sagte er.

    »Was versprichst du dir davon?«
    »Ich habe Wochen damit verbracht, Shandrazel über seine Träume vom Frieden sprechen zu hören. Ich weiß mehr als jeder andere hier in diesem Raum, was er will. Täusch dich nicht: Ich bin bereit zu sterben, damit Drachenschmiede in den Händen der Menschen bleibt. Ich bin zu keinem Kompromiss bereit, was das betrifft. Aber ich denke, ich weiß, was ich sagen kann, um seine Meinung über die Wiedereroberung der Stadt zu ändern. Wenn er auch nur der Hälfte der Worte glaubt, die er gesagt hat, wird er mir zuhören.«
    »Du kannst mit dieser Schlange nicht sprechen«, sagte Ragnar. »Ich verbiete es!«
    »Ich bekomme meine Befehle von Burke«, sagte Pet. »Er ist derjenige, der mich zum Befehlshaber der Himmelsmauer gemacht hat. Wenn Ihr ein Problem habt, sprecht mit ihm darüber.«
    »Worüber soll er mit mir sprechen?«, fragte eine schwache Stimme, als eine kühle Brise durch das Zimmer strich. Jandra sah in die Küche. Bei der Türschwelle saß ein Mann in einer seltsamen Vorrichtung, die halb Stuhl, halb Wagen war. Sein rechtes Bein ragte gerade von ihm weg und wurde durch Stahlrohre unbeweglich gehalten. Seine Augen waren rot, als hätte er geweint, und er blinzelte, als könnte er nicht gut sehen. Sein Rollstuhl wurde von einer Frau geschoben, die nur ein bisschen älter war als Jandra. Sie war groß und trug dunkles Hirschleder. Sie starrte Jandra mit einer beunruhigenden Direktheit an, so wie eine Katze einen Vogel.
    »Burke«, sagte Pet. »Das ist Jandra. Sie ist eine Gesandte von Shandrazel. Die Drachen wollen reden.«
    »Darauf würde ich wetten«, sagte Burke zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Er hatte offenbar schreckliche Schmerzen.

    »Ich kenne Shandrazel persönlich«, sagte Pet. »Ich möchte mit ihm reden. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in diesem Raum geeigneter ist als ich, um ihm unsere Forderungen zu überbringen.«
    »Wir haben keine Forderungen!«, rief Ragnar und wedelte mit der Faust in Pets Richtung. »Wir haben den Sieg! Wir haben Drachenschmiede!

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