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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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die Störung zur Tür hin. Eine Schlangentätowierung zeigte sich
schwach unter den kurzen, dunklen Haaren. Eine Schwester der Schlange? Jandra spannte sich an. Shandrazel hatte gesagt, dass Pet mit Blasphet zusammenarbeitete.
    Ragnar lächelte spöttisch, als er Jandra sah; seine Augen wanderten geringschätzig über ihre schönen Kleider und ihre sorgfältige Aufmachung. Sie waren einander nie offiziell vorgestellt worden. Als er sie das letzte Mal in der Freien Stadt gesehen hatte, hatte sie sich als Bäuerin verkleidet.
    »Wer ist das?«, fragte Ragnar, an Pet gewandt. »Wieso störst du meine Beratung mit Shanna?«
    »Tut mir leid«, sagte Pet. »Es schien wichtig zu sein. Offenbar möchte Shandrazel reden.«
    »Ich bin Jandra Drachentochter«, sagte Jandra mit einer respektvollen Verbeugung. »Ich bin hier, um für Shandrazel zu sprechen.«
    Ragnars Gesicht wurde ausdruckslos. Er starrte Jandra an, als wäre sie ein Geist. Es war nicht die Reaktion, die Jandra erwartet hatte. Nach einem unangenehmen Moment des Schweigens beschloss sie, weiterzureden. »Shandrazel ist entschlossen, Drachenschmiede zurückzuerobern. Eure wertvollste Waffe in diesem Kampf, die verbesserten Bogen werden kein Überraschungsmoment mehr sein. Die Krankheit, die seine Streitkräfte erfasst hat, war zufällig. Ihr hattet es mit einer Armee zu tun, die kampfunfähig war. Wenn die Drachen das nächste Mal versuchen, die Stadt zurückzuerobern, werdet Ihr den Tod finden.«
    Ragnar sagte darauf nichts, sondern starrte sie einfach nur weiter an. Seine Miene war unergründlich.
    Leicht verunsichert durch die Möglichkeit, dass Ragnar tatsächlich wahnsinnig sein könnte, versuchte Jandra noch einmal, an seine Vernunft zu appellieren. »Es gibt immer noch eine Chance, jedes weitere Blutvergießen zu vermeiden. Ich
war in der Freien Stadt. Ich habe großes Verständnis für die Sache der Menschen. Auch Shandrazel ist ein Befürworter ihres Wunsches nach mehr Freiheit. Nennt mir Eure Bedingungen für die Übergabe dieser Stadt, und ich werde sie an Shandrazel weitergeben.«
    Ragnars Gesicht wurde blassgrau, und er blickte zu Boden. »Weißt du, ich hätte dich als Kind fast getötet«, sagte er dann ruhig.
    Jandra legte verwirrt den Kopf schief. War das geisteskrankes Gequatsche?
    »Was?«
    »Als du ein Säugling warst. Ein Himmelsdrache hat meine ganze Familie bis auf meine kleine Schwester getötet. Später hat er versucht, sie mir wiederzugeben. Aber ich wusste, dass sie bereits verdorben war. Ich habe versucht, dich zu töten. Bis heute weiß ich nicht genau, was dich gerettet hat. In dem einen Augenblick hatte ich noch einen Stein in der Hand und war kurz davor, dir den Schädel zu zertrümmern, und im nächsten wurde ich von einem unsichtbaren Feind bewusstlos geschlagen. Als ich wach wurde, warst du weg. Ich habe nie herausgefunden, was aus dir geworden ist.«
    Jandra runzelte verblüfft die Stirn, während sie den nackten Mann anstarrte. Sein Körper war kreuz und quer mit Hunderten von Schrammen und Rissen überzogen, die Haare hingen verwirrt um sein Gesicht. Da waren eigenartige Klumpen in seinem Bart, die sie nicht näher untersuchen wollte. War dies der Anführer der Rebellen? Er war so offensichtlich geisteskrank, dass sie kaum glauben konnte, dass irgendjemand auf ihn hörte.
    »Wartet, wartet«, sagte Pet. »Wollt Ihr damit sagen, dass Jandra Eure Schwester ist?«
    »Sie war es einmal«, sagte Ragnar. »Bevor die Drachen sie
geraubt und ihren Geist infiziert haben. Ich habe im Laufe der Jahre Gerüchte über ein Mädchen namens Jandra gehört, das im Palast aufwächst. Sie hatte den gleichen Namen wie meine Schwester – ich hatte ihn dem Drachen gesagt, der sie weggenommen hat. Die Fähigkeiten, die dem Zauberer des Königs, Vendevorex, zugeschrieben wurden, waren die gleichen wie die, die der Himmelsdrache in dieser Nacht anwandte – Herrschaft über Feuer und Eis und die Macht, sich unsichtbar zu machen. Dies sind die Fähigkeiten des Teufels.«
    Jandra spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten, zumindest da, wo sie nicht durch den Flaschengeist an den Körper gepresst wurden. »Meine Fähigkeiten haben nichts mit dem Teufel zu tun«, sagte sie abwehrend.
    »Vielleicht glaubst du das«, sagte Ragnar seufzend. »Ich bedauere es, dass ich dir nicht ersparen konnte, so verdorben zu werden, Schwester. Die Tatsache, dass du als Gesandte der Drachen herkommst, statt dich für deine eigene Rasse einzusetzen, ist Beweis

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