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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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hinweg.
    Die Frauen waren nackt, und ihre blassen, jungen Körper bewegten sich geschmeidig, als sie über den Hof hinweg auf Pet und die Drachen losstürmten. Gewöhnlich begrüßte Pet es, wenn sich nackte junge Frauen auf ihn stürzten. Die Tatsache, dass auf den Körpern dieser Frauen getrocknetes Blut war und sie lange, schwarze Dolche über ihren tätowierten Köpfen schwangen, legte allerdings nahe, dass dies kein Freundschaftsbesuch werden würde.
    »Shandrazel!«, rief Androkom und sprang in den Himmel hinauf. »Hoch!«
    Androkom schlug mit den Flügeln und erhob sich etwas wackelig in die Luft. Himmelsdrachen hielten das Gleichgewicht beim Fliegen mit den Schwänzen. Androkoms Schwanz war kaum mehr als ein Stummel, seit er Blasphets tödlicher Falle entkommen war.
    Shandrazel folgte seinem kleineren Kameraden nicht hinauf in die Luft. Die Frauen griffen an, und eine von ihnen schoss einen Satz Pfeile auf den Erddrachen ab, der bei Pet stand. Der Drache zitterte, stürzte dann auf den Boden und hörte auf zu atmen.
    Eine der anderen beiden Frauen schoss Pfeile auf Shandrazel ab, der hier das größte Ziel darstellte. Shandrazel antwortete damit, dass er seine Flügel nach vorn zog und einen mächtigen Luftstoß erzeugte, durch den die Pfeile vom Kurs abgebracht wurden. Zwei der Frauen griffen weiter den Sonnendrachen an, während die dritte sich Pet als Ziel aussuchte. Sie stieß einen unirdischen Schrei aus und hackte mit dem Dolch vor sich herum, als würde sie auf einen Schwarm unsichtbarer Bienen einschlagen.

    Im Laufe seiner ein Jahrzehnt währenden Ausschweifungen hatte Pet insgesamt dreihundertsiebzehn Frauen im Bett gehabt, sofern seinen Rechenkünsten zu trauen war. Einige von denen, deren Herz er gebrochen hatte, hatten ihr Missfallen über seine Treulosigkeit körperlich ausgedrückt. Er hatte also Erfahrung im Umgang mit jungen Frauen, die versuchten, ihm ein Messer in die Brust zu stechen, und tänzelte im letzten Augenblick zur Seite, so dass die Klinge nur die Luft traf. Dann trat er mit dem Bein aus und packte den Fußknöchel der Frau, brachte sie zu Fall und schickte sie in den heißen Teich, dass das Wasser hoch aufspritzte.
    Dann drehte er sich um und sah nach, ob Shandrazel irgendwelche Hilfe brauchte. Der Sonnendrache schien von den beiden Mädchen wenig zu befürchten zu haben. Er schwang seinen langen Schwanz in einer peitschenden Bewegung herum und traf die erste Angreiferin in den Bauch, so dass sie vornüber zusammenklappte. Von der Wucht des Stoßes wurde das Mädchen durch die Luft gewirbelt und krachte gegen eine der Marmorsäulen, die den Hof zierten.
    Die letzte Frau sprang auf Shandrazel zu und versuchte, ihren Dolch in seinen Oberschenkel zu bohren. Er traf sie mitten in der Luft und vergrub seine Zähne in ihrer Schulter. Sie kreischte auf, während sie den Dolch mit beiden Händen nach vorn stieß und bis zum Heft in seinem Kiefer vergrub.
    Shandrazels Gesicht wurde schlaff. Das Mädchen sackte auf den Boden; eine hässliche Reihe von roten Stichwunden war an ihrer linken Schulter zu sehen. Shandrazel stolperte zurück und stieß einen Strauch in einem großen Tontopf um. Er packte die Klinge mit beiden Vorderklauen und riss sie frei. Sie fiel klirrend auf den Steinboden. Shandrazel senkte den Kopf und starrte mit leeren Augen auf die Waffe. Dann taumelte er wie ein Betrunkener und stürzte, während sein Schwanz durch die
Luft peitschte, als hätte er ein Eigenleben. Das verwundete Mädchen schoss vor und griff sich die Klinge, ehe sie sich Pet zuwandte. Auch die Attentäterin, die gegen die Marmorsäule geprallt war, war wieder auf den Füßen; sie kam mit einer Klinge in der zittrigen Hand auf ihn zugehumpelt.
    Hinter sich hörte Pet Wasser platschen, als die erste Frau aus dem Teich kam.
    »Nur die Ruhe«, sagte er und hob die Hände, während er sich zurückzog und seinen Blick langsam umherschweifen ließ. Aber in welche Richtung er auch sah, es war immer genau eine außerhalb seines Blickfelds. »Ich bin sicher, dass wir über alles reden können.«
    Die Frauen lachten als Antwort und spuckten Blut.
     
    Jandra konnte ihre Mörderin in der Vorhalle hören. Weitere Wachen waren als Antwort auf den Aufruhr gekommen; ihre gerüsteten Körper krachten einer nach dem anderen schwer auf den Boden.
    Wenn sie nur wüsste, welches Gift sie benutzt hatten. Vielleicht war es noch nicht zu spät, um den mikroskopischen Maschinen in ihrem Blut zu befehlen, ein Gegengift

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