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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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gesehen hatte. Sie tauchte ihre Finger in den Beutel mit dem Silberpulver, der an ihrer Seite hing, und schnippste mit den Fingern in Richtung des Mädchens. Sie wartete einige Sekunden, in denen sie und das Mädchen einander umkreisten, ohne sich aus den Augen zu lassen. Das Mädchen wirkte argwöhnisch, als würde sie einem Geist gegenüberstehen.
    Der mikroskopische Staub legte sich auf den Dolch. Vendevorex war in der Lage gewesen, den Teilen zu befehlen, augenblicklich die Materie zu zersetzen. Jandra streckte ihren Geist aus und zwang den Dolch zu verrosten.
    Der Dolch glühte mit einem inneren Feuer, und dann begann er zu bröseln und zu zerbrechen. Das Feuer machte jedoch bei dem Dolch nicht Halt. Mit einem Aufheulen ließ das Mädchen die Waffe fallen und schüttelte die Hand, als würde sie schreckliche Schmerzen leiden. Als sie sie schüttelte, löste sich die Haut von der Hand, und dann fiel das Fleisch in feuchten Stücken ab, bis sie nur noch Knochen bewegte.
    Blut schoss aus ihrem Handgelenk, während Jandra entsetzt zusah. Das Glühen wanderte den Arm hinauf. Jandra streckte sich zu dem Mädchen aus und versuchte, alle Teile in ihrem Geist zu finden und ihnen zu befehlen aufzuhören. Das Mädchen stürzte auf den Boden; der rechte Arm war jetzt nichts mehr als Knochen. Das Fleisch an ihrer Schulter warf Blasen, aber das Mädchen hatte aufgehört zu schreien. Jandra brachte die Reaktion schließlich unter Kontrolle, aber es war zu spät. Das Mädchen war tot, ein großer Teil ihres rechten Brustkorbs freigelegt. Jandra wandte sich ab; ihr war speiübel, als das Blut des Mädchens sich auf den Boden ergoss. Sie sackte gegen eine Mauer und spürte die Kühle des Steins. Die Qualen des sterbenden Mädchens hallten noch immer in ihren Ohren. Nur war es, wie sie plötzlich begriff, gar nicht der Todesschrei des
Mädchens. Ein anderes Mädchen schrie, oder vielmehr, mehrere. Es gab mehr als eine Attentäterin im Palast.
    Sie würde später noch Zeit haben, sich elend zu fühlen. Jetzt musste sie die Fäuste ballen und dorthin laufen, wo der Lärm war.
     
    Pet schätzte seine Möglichkeiten ab. Er war überzeugt, dass er mit jedem dieser Mädchen fertig werden würde. Die Frage war nur, wie schnell die anderen beiden ihn angreifen würden, wenn er sich rührte. Die beiden Frauen, gegen die Shandrazel gekämpft hatte, waren verletzt. Das gebissene Mädchen wurde mit jedem Schritt blasser, während von ihren Wunden aus Streifen aus rotem Blut über ihre Brüste und den Bauch liefen. Das andere Mädchen humpelte, seit sie gegen die Säule geprallt war. Also ging die größte Gefahr von dem Mädchen aus, das er zum Stolpern gebracht hatte. Er neigte den Kopf, so dass er ihre Bewegungen aus dem Augenwinkel sehen konnte. Sie kam näher … näher … näher – und dann sprang sie auf ihn zu.
    Pet wirbelte herum und schlug der Angreiferin das Messer aus der Hand. Bevor sie reagieren konnte, versetzte er ihr einen Schlag von unten gegen das Kinn. Der Aufprall machte seinen Arm taub. Das Mädchen taumelte zurück und ließ die Arme schlaff hängen. Er war sicher, dass er sie ausgeschaltet hatte, aber unglücklicherweise blieb sie auf den Beinen und drehte sich mit hasserfülltem Blick um. Sie stand neben einer der hübschen Marmorsäulen und legte eine Hand daran, um einen besseren Stand zu haben. Mit der anderen wischte sie sich Blut vom Mund. Pet suchte mit den Blicken den Boden ab. Wohin war ihr Messer geflogen? Wenn er ihr den Rücken zudrehte …
    Plötzlich fiel ein schwerer Blumentopf parallel zur Säule nach unten und krachte auf den Kopf des Mädchens. Er zerbrach
in hundert Teile, und das Mädchen stürzte seitlich zu Boden. Ihre Beine zuckten.
    Pet blickte nach oben. Androkom hockte auf der Marmorsäule, die Augen vor Angst weit aufgerissen. »Achtung!«, rief er.
    Pet wirbelte herum und fand sich der humpelnden Attentäterin gegenüber, die kaum noch einen Schritt entfernt war. Ihre Klinge fuhr durch die Luft, als Pet einen Satz zur Seite machte; die Spitze verfehlte seine Kehle nur um wenige Zoll. Er wich zurück in dem Versuch, etwas Abstand zwischen sich und das Mädchen zu bringen. Unglücklicherweise verhedderte sich das riesige Handtuch, das er um sich geschlungen hatte, unter seinen Füßen, und er stürzte. Er fiel auf den Rücken, und das Mädchen ragte plötzlich über ihm auf und hob die Klinge.
    Dann war die Klinge weg, zusammen mit dem größten Teil ihrer Hand. Sie ließ den Stumpf ihres

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