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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Handgelenks sinken und starrte auf das Blut, das mit jedem Herzschlag aus ihr herausschoss. Sie wurde so weiß wie das Handtuch von Pet, während ihre Augen sich verdrehten. Als sie auf den Boden sackte, sah Pet eine vertraute Gestalt hinter ihr.
    »Jandra!«, brüllte er. »Da ist noch eine dritte! Sei vorsichtig!«
    »Wo?«, fragte Jandra und ließ ihren Blick über den Hof schweifen.
    »Hinter der Säule da«, brüllte Androkom und deutete mit seinem Flügel in die Richtung.
    Jandra kroch auf die Marmorsäule zu, während Pet wieder auf die Füße kam. Er zog das Handtuch höher, als auch er sich der Säule näherte, wobei er wachsam nach Bewegungen Ausschau hielt.
    Als Pet die Säule in sicherem Abstand umrundete, fand er die letzte Attentäterin mit dem Rücken an die Säule gelehnt vor. Sie hatte die Beine von sich gestreckt, die Arme hingen schlaff an den Seiten herunter. Sie zitterte, und ihre Haut hatte eine
bläuliche Farbe angenommen. Sie hielt den schwarzen Dolch lose in der rechten Hand.
    »Lass das Messer fallen«, sagte Jandra.
    »Sie stirbt«, sagte Pet.
    »Das sehe ich«, sagte Jandra verärgert. Dann wandte sie sich wieder an das Mädchen. »Ich kann dir das Leben retten. Du musst nur das Messer fallen lassen.«
    Das Mädchen legte den Kopf schief, und sie sah Jandra mit leerem, sterbendem Blick an. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihr Mund bewegte sich, als wollte sie etwas sagen, aber es kam kein Laut heraus, nur ein Schwall frisches Blut. Mit einem letzten Ausbruch von Kraft hob das Mädchen die Klinge, packte sie mit beiden Händen und stieß sie sich bis zum Heft in die linke Brust.
    Ihr Kopf sackte nach vorn, als ihre Arme wieder zur Seite fielen. Ein letzter Seufzer kam von ihren Lippen.
    »Sie waren Dienerinnen des Mördergottes!«, rief Androkom von oben. »Selbstmordattentäterinnen! Es könnte eine ganze Armee von ihnen geben!«
    »Hoffen wir, dass es nur die vier sind«, sagte Jandra und lief zu Shandrazel. »Wie lange ist es her, seit er erstochen wurde?«
    »Nur ein paar Minuten«, sagte Pet. »Vier Attentäterinnen? Ich habe nur drei gezählt.«
    »Eine habe ich oben getötet«, sagte sie, während sie mit den Händen über Shandrazels Schuppen glitt. »Wo ist er getroffen worden? Ich muss sein Blut berühren.«
    »Er ist in den Kiefer gestochen worden«, rief Androkom.
    Jandra tastete mit den Händen über die Linie seines langen, krokodilähnlichen Kiefers. »Ich hab ihn!«, rief sie, während ihre Finger sich um die Wunde schlossen. »Er lebt noch«, sagte sie Sekunden später. »Ich brauche einen Moment, um alles Gift zu finden.«

    Pet stand neben ihr; er starrte auf sein Ebenbild im Spiegel ihres Helms. »Du trägst neue Sachen«, sagte er. »Mir hat der Stirnreif besser gefallen. Aber das Kleid zeigt deine Waden.«
    »Können wir über meine Kleidung vielleicht später reden?«
    Pet zuckte mit den Schultern, dann ging er, um sich die beiden anderen Attentäterinnen anzusehen. Das Mädchen, das von dem Blumentopf getroffen worden war, war eindeutig tot; ihre Schädeldecke war eingedrückt. Er ging zur zweiten und kniete sich neben sie. Es schoss kein Blut mehr aus ihrer Hand. Er legte einen Finger an ihre Kehle und suchte nach ihrem Puls. Nichts. Sie hatte zu viel Blut verloren.
    »Schade, dass wir keine lebend gefangen haben«, sagte er. »Wir hätten herausfinden können, was sie hier wollten.«
    »Ist das nicht offensichtlich?«, fragte Androkom. »Sie sind hier, um den Mördergott zu befreien! Verfluchter Shandrazel! Ich habe ihm gesagt, dass er ihn töten soll!«
    Shandrazel murmelte; seine Kiefer bewegten sich kaum. »Ich werde … deinen Rat … beherzigen.«
    Tumult erklang im Gang, und das schwere, klatschende Geräusch von Erddrachen, die in voller Geschwindigkeit angerannt kamen. Ihre Waffen und Rüstungen klapperten und klirrten. Zwei von ihnen platzten in den Hof. »Herr! Herr!«
    Shandrazel hob langsam die Hand, eine Bewegung, die all seine Kraft zu erfordern schien. Da Jandra noch immer ihre Finger in seiner Wunde hatte, sah es aus, als würde sie seinen Kopf wie ein übergroßes Hündchen bewegen.
    »Haltet still«, murmelte sie.
    »Herr«, sagte die erste Wache und kam schlitternd vor Shandrazel zum Stehen. »Blasphet ist nicht mehr in seiner Zelle!«
    »Ich wusste es!«, sagte Androkom, der sich offenbar bestätigt fühlte.
    »Das hier haben wir gefunden«, sagte die zweite Wache, als
sie bei Shandrazel ankam, streckte einen Arm aus und öffnete die Klaue.

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