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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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und sagte: »Ich bin Hexilizan, Albekizans ältester Sohn.«
    »Oh«, sagte Pet. »Ich wusste gar nicht, dass Shandrazel noch andere Brüder hatte.«
    »Hex ist der einzige noch lebende, soviel ich weiß«, sagte Shandrazel. »Was aus den beiden anderen geworden ist, ist ein Geheimnis.«
    »Ich bin vor beinahe dreißig Jahren in dem Ritual der Nachfolge besiegt worden und habe seither auf der Pferdeinsel im Dienst des Biologen Dacorn gelebt«, sagte Hex. »Er ist vor kurzem unerwartet gestorben, und ich bin damit beschäftigt, seine Angelegenheiten zu regeln. Ich bin zurückgekehrt, weil ich Gerüchte über die Pläne meines Bruders gehört habe.« Hex wandte sich an Shandrazel. »Stimmt es, dass du vorhast, jahrhundertelange Traditionen abzustreifen und radikale neue Ideen bezüglich der Herrschaft einzuführen?«
    »Wir leben in dunklen Zeiten, wenn Konzepte wie Gerechtigkeit als radikal bezeichnet werden«, sagte Shandrazel.
    »Dunkle Zeiten, in der Tat«, sagte Hex. »Da wir von Gerechtigkeit
sprechen, muss ich dich bezüglich des zweiten Gerüchts fragen: Ist Vater von Bitterholz getötet worden?«
    »Sein wahrer Attentäter ist unbekannt«, sagte Shandrazel. »Bitterholz war zu dem Zeitpunkt in der Freien Stadt und hat um sein Leben gekämpft.«
    Pet brauchte eine Sekunde, um sich zu erinnern, dass sie von ihm sprachen. Er räusperte sich und suchte nach Worten, die ein berühmter Drachentöter angesichts des Todes des Königs sagen mochte, etwas, das trotzig klingen würde, ohne herausfordernd zu sein. »Albekizan war für die Tode von Tausenden verantwortlich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand versuchen würde, sich zu rächen.«
    »Zugegeben«, sagte Hexilizan. »Vater ist ein Tyrann gewesen. Ich bedauere sein Verscheiden nicht.«
    »Hex!«, sagte Shandrazel.
    »Shan«, erwiderte Hex kühl. »Nach meiner Niederlage hat Vater mich behandelt, als wäre ich tot. Ich habe Jahrzehnte im Dienst der alten Weisen verbracht. Wenn du vorhast, die Gesetze und Traditionen zu beseitigen, die dieses Königreich seit Jahrhunderten gefesselt haben, dann hast du meine volle Zustimmung. «
    »Ich will nicht alle Gesetze beseitigen«, sagte Shandrazel. »Tatsächlich möchte ich ein neues Zeitalter einläuten, in dem Gesetze als Mittel respektiert werden, die der Aufrechterhaltung des allgemeinen Wohls dienen. Ich habe vor, neue Gesetze zu schmieden, die alle empfindungsfähigen Wesen gleich behandeln.«
    »Tu, was du möchtest«, sagte Hex. »Aber ich habe viele Jahre über die Sache nachgedacht und glaube inzwischen, dass alle Gesetze im Grunde ungerecht sind. Gesetze existieren nur zum Wohle der Starken; sie rechtfertigen unfehlbar die Unterdrückung der Schwachen.«

    »Da muss ich dir entschieden widersprechen«, sagte Shandrazel. »Gesetze können auch dazu dienen, die Schwachen vor den Starken zu beschützen.«
    »Wenn unter deiner neuen Regierung ein Sonnendrache einen Erddrachen umbringt, wie würde dein Gesetz darauf antworten? «
    »Der Sonnendrache würde natürlich ergriffen und bestraft werden.«
    Hex hörte seinem Bruder selbstzufrieden zu. Jetzt sagte er: »Siehst du nicht, wie die Handlung des Ergreifens und Bestrafens auch wieder ein Akt der Gewalt ist? Es ist unmöglich, Gesetze ohne Gewalt durchzusetzen. Irgendeine Autorität hat die Macht, ergreifen zu lassen, einsperren zu lassen und hinrichten zu lassen. Das einzige Ziel des Gesetzes besteht darin, dem Einsatz von Gewalt einen moralischen Glanz zu verleihen, um andere unter den Willen einer höheren Autorität zu zwingen.«
    Shandrazel runzelte die Stirn; er wirkte unsicher, wie er darauf antworten sollte.
    Androkom beendete die Auseinandersetzung diplomatisch: »Hexilizan, Ihr habt offensichtlich viel über diese Fragen nachgedacht. Vielleicht solltet Ihr an unserem Gipfeltreffen teilnehmen. Eure Ideen werden zweifellos für lebhafte Diskussionen sorgen.«
    Hex schüttelte den Kopf. »Ich bin zu lange auf der Pferdeinsel eingesperrt gewesen. Jetzt, da ich frei bin, möchte ich reisen und die Welt sehen. Der Gedanke, wochenlang bei irgendeinem Gipfeltreffen sitzen und über das Herrschen diskutieren zu müssen, hat keinerlei Reiz für mich. Ihr kennt jetzt meine Meinung, was diese Sache betrifft. Das Gesetz an sich ist ungerecht. «
    »Ohne Gesetze würde Anarchie herrschen«, sagte Shandrazel.

    »Anarchie ist keine so schlechte Sache. Im Wald gibt es kein Gesetz. Es gibt kein Gesetz im Meer. Soll das Schicksal frei seinen Lauf nehmen«, sagte

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