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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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töten.
    Bitterholz dachte eine halbe Sekunde über die Angelegenheit nach. Seit er Hex zum ersten Mal begegnet war, hatte er darauf gewartet, ihm einen Pfeil zu verpassen.
    Sein Atem strömte langsam und ruhig über seine Lippen, als er den Pfeil von der Sehne schnellen ließ.

Kapitel Sechzehn
Blutrünstiger Rächer
    E in laues ZZZMMM erklang, als der lebende Pfeil die Sehne von Bitterholz’ Bogen verließ. Der Ton hallte melodisch durch den engen steinernen Alkoven. Hex drehte den Kopf kaum einen Zoll als Reaktion auf das Geräusch, was ihm das Leben rettete. Der Pfeil traf den Rand des Sehschlitzes seines Helmes und prallte davon ab, streifte dann das Gesicht eines anderen Sonnendrachen hinter Hex. Der getroffene Drache heulte vor Wut auf, während Bitterholz einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zog. Die anderen Drachen begannen zu fauchen. Die Erkenntnis, dass sie angegriffen wurden, verbreitete sich wie eine Welle unter ihnen. Doch ein Pfeil war ein winziges Ding, beinahe unsichtbar im Feuerschein. Keiner von Rorgs Clanangehörigen sah zu ihm hin. Stattdessen konzentrierten sie sich mit angespannten Muskeln auf Hex, bereit zum Sprung.
    Bitterholz vermutete, dass Hex angesichts der Kräfteverhältnisse sowieso in einer Minute tot sein würde, auch wenn er selbst nur dasitzen und zusehen würde. Aber die Gelegenheit, Albekizans einzigem überlebenden Sohn einen Pfeil ins Hirn zu verpassen, war zu günstig, um sie einfach verstreichen zu lassen. Er legte einen neuen Pfeil an die Sehne und suchte nach einer Blöße.

    Doch Hex bot ihm diese Blöße nicht. Stattdessen warf er den Kuhmagen in die Luft über dem Feuer und zerhackte ihn mit der Stahlaxt. Der pralle Sack platzte, und Öl verteilte sich wie Sprühregen über der Feuerstelle. Bitterholz spürte die Hitze auf seinen Wangen, als das Öl in einem heftigen Feuersturm entbrannte. Er wandte das Gesicht ab und schloss die Augen, um sie vor der plötzlichen Helligkeit zu schützen.
    Als Bitterholz die Augen wieder öffnete, sah er drei der Bestien auf Hex zuspringen. Mit widerwilliger Bewunderung beobachtete er, wie Hex kurzen Prozess mit ihnen machte. Der Sonnendrache versenkte die Axt in der Brust des ersten Feindes, verpasste ihm einen beinahe tödlichen Schlag. Mit der Waffe, die an seinem Schwanz befestigt war, schlitzte er dem Angreifer in seinem Rücken die Kehle auf. So, wie das Blut herausspritzte, musste er eine Arterie getroffen haben. Bitterholz fragte sich, ob es nur Glück war, oder ob Hex ein besserer Kämpfer war als er angenommen hatte. Der letzte Angreifer war ein junger, aggressiver Sonnendrache, der ohne jede Vorsicht angriff. Hex öffnete das Maul weit und packte den kleineren Kopf seines Feindes. Es gab ein Übelkeit erregendes Knirschen, als der Schädel des Drachen unter der Kraft von Hex’ zermalmendem Biss zersplitterte.
    Dichter, blauer Rauch stieg vom Feuer auf und verschlechterte die Sichtverhältnisse, aber Bitterholz sah eine Schussmöglichkeit, als Hex den Kopf des jungen Drachen ausspuckte. Der Rüstung zum Trotz war Hex’ offenes Maul eine verwundbare Stelle. Ein Pfeil tief in den Schlund würde sich in das Stammhirn des Sonnendrachen bohren. Er schoss.
    Hex klappte das Maul zu, als der Pfeil ihn erreichte, und neigte den Kopf, so dass der Pfeil von der Panzerung der Schnauze abprallte. Bitterholz verfluchte das Glück des Drachen. Aber war es überhaupt Glück? Hex wandte seinen Blick dem Absatz
zu, auf dem Bitterholz stand. Die anderen Drachen mochten ihn nicht bemerken, aber Hex tat es jetzt ganz sicher.
    Bevor Bitterholz erneut schießen konnte, stürzte sich Thak, Rorgs ältester Sohn, in den Kampf. Er traf Hex wie aus heiterem Himmel und stieß den gerüsteten Drachen um. Beide krachten auf den Steinboden. Hex’ Rüstung schepperte wie eine Alarmglocke, die die Götter wecken wollte. Die beiden Drachen rollten mit einander umschlingenden Hälsen und Schwänzen hin und her, während Thak versuchte, mit seinen mächtigen Klauen die Brustplatte von Hex’ Bauch zu lösen.
    Spuren von blaugetöntem Rauch erreichten Bitterholz. Seine Nase zuckte bei dem Gestank nach verbrannten Erdnüssen. Er erkannte den Geruch wieder; er hatte ihn gerochen, als Blasphet das Nest angegriffen hatte. Der Rauch war ein lähmendes Gift, das auf alle Arten von Drachen wirkte.
    Überall in der Höhle begannen Sonnendrachen betrunken zu schwanken. Sie starrten mit glasigen Augen auf zufällige Schattenmuster und schienen den wilden Kampf zwischen

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