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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Thak und Hex nicht zu bemerken. Die beiden über den Boden rollenden Drachen warfen die nächststehenden Bestien um, als wären sie riesige, rote Kegel. Ein paar versuchten, aus der Höhle zu stolpern, aber keiner schaffte es bis zum Ausgang; lange vorher verdrehten sie die Augen und brachen zusammen.
    Bitterholz richtete seine Aufmerksamkeit weiterhin auf den gepanzerten Hex. Die Aufregung des Kampfes verschonte Thak zunächst vor der einschläfernden Wirkung des Rauches, und so hinderten die heftigen Bewegungen der beiden miteinander ringenden Drachen Bitterholz daran, eine geeignete Blöße zu finden.
    Es wurde zunehmend schwieriger, die Tatsache zu ignorieren, dass beinahe sechzig Sonnendrachen reglos dalagen, gelähmt vom giftigen Rauch. Hier bot sich die Gelegenheit, die
Welt von einem ganzen Clan Sonnendrachen zu befreien. Bitterholz’ Hass auf alle Drachen brannte in seiner Kehle wie Durst, und er konnte dem Bedürfnis, ihr Blut zu vergießen, nicht länger widerstehen. Sein Bogen surrte in einem gleichmäßigen Rhythmus, als er auf einen reglosen Drachen nach dem anderen schoss. Er leerte den Köcher schneller, als die lebenden Pfeile nachwachsen konnten. Er betrachtete sein Werk, während ihm sein Herzschlag in den Ohren dröhnte. Der Boden war rot und glänzte. Er hatte in kürzester Zeit mehr Sonnendrachen getötet als in den meisten Jahren als Drachentöter. Es war nicht genug.
    Es konnte nie genug sein.
    Ungeduldig wartete er darauf, dass sich sein Köcher erneut füllte, und sprang aus dem Alkoven, rutschte die glitschige Felswand hinunter, zog sein Schwert und rannte auf einen alten Sonnendrachen zu, der mit letzter Kraft wegkroch und abgehackt und mühsam atmete. Der Drache drehte sich um, als er Schritte hörte, und als er den Kopf hob, konnte Bitterholz sehen, dass sein linkes Auge trüb war vom grauen Star.
    Bitterholz rammte der Kreatur sein Schwert zwischen die Augen; er gönnte sich einen Moment dunklen Vergnügens, während der Tod sich zuckend vom Kopf bis zur Schwanzspitze des einst mächtigen Drachen bewegte. Dann zog er die Klinge heraus. Ein Schauer lief ihm das Rückgrat entlang, als er zusah, wie die dunkelrote Flüssigkeit von den Blutrinnen seiner Klinge tropfte.
    Ganz in der Nähe rollte sich ein Drache auf den Rücken; er umklammerte den Pfeil, der tief in seiner Brust steckte. Blasiges Blut blubberte ihm aus dem Maul. Was ihm noch an Leben blieb, ließ sich in wenigen Augenblicken messen.
    Die Dunkelheit, die Bitterholz antrieb, gewährte diese Augenblicke nicht. Wieder und wieder und wieder hackte er auf
den Hals des Drachen ein, während die Geister der unzählbaren, namenlosen, gesichtslosen Menschen, die tausend Jahre lang unter den Grausamkeiten der Drachen gelitten hatten, flüsternd nach Rache riefen.
    Als der Kopf der Kreatur sich vom Körper löste, richtete Bitterholz sich auf und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Er fühlte sich nicht länger wie ein Wesen aus Muskeln und Knochen. Er bestand aus Blitz und Stein. Er wischte sich mit den roten Händen über die Lippen. Salziges Blut brannte wie destilliertes Feuer auf seiner Zunge.
    Ein Drache schrie vor Schmerz auf, und er wirbelte herum. Es war Thak, der flach auf dem Rücken lag. Hex kauerte über ihm und hatte seine Schnauze tief in Thaks Bauch vergraben. Er bewegte seinen Kopf ruckartig von einer Seite zur anderen und erzeugte ein schlürfendes Geräusch, als er blutige Haut wegriss.
    Bitterholz war über jede Vorsicht oder Strategie hinaus. Er raste auf Hex zu, laut schreiend, mehr Tier als Mensch, während er sein Schwert mit beiden Armen über dem Kopf schwang. Hex wich zurück; seine Smaragdaugen weiteten sich, als Bitterholz über die Leichen der gefallenen Drachen sprang.
    Hex ließ seinen Schwanz herumschnellen, wollte ihn mit jener typischen Bewegung von den Beinen holen, die tief in die Nerven aller Sonnendrachen eingegraben war. Bitterholz sprang instinktiv über die Schwanzklinge hinweg. Ein Schrei löste sich von seinen Lippen: »STIRB!« Unter Einsatz seines gesamten Körpergewichts und angetrieben von der machtvollen, rechtschaffenen Wut der ganzen Menschheit, stieß Bitterholz seine Schwertspitze gegen Hex’ Brustplatte – genau dort, wo sie sein Herz durchdringen würde.
    Die Rüstung dellte sich ein.
    Das Schwert zerbrach.

    Bitterholz’ Angriff endet abrupt, als er mit dem Kopf voran gegen die Wand aus Eisen prallte, die eigentlich der Rumpf des Sonnendrachen war. Er taumelte zurück;

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