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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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blieben an einem Drachenflügel hängen, und er stürzte, landete mitten auf dem großen Laken aus Federschuppen. Einen Moment später landete Hex’ Hinterklaue auf seinem Rumpf. Das gewaltige Gewicht des Sonnendrachen presste ihn auf den Boden, nagelte ihn fest, aber es zermalmte ihn nicht. Hex senkte sein Maul so weit, dass es nur noch wenige Zoll von Bitterholz’ Gesicht entfernt war. Sein heißer Atem war mit einem feinen Nebel aus Blut geschwängert. Doch er roch nicht nur nach Blut, sondern da war auch der süße Duft von Blumen zu spüren. Der Pfeil, der aus seiner Wange hing, sah aus wie das hässlichste Schmuckstück der Welt.
    Bitterholz packte die Hinterklaue, die ihn auf den Boden nagelte, und drückte mit aller Kraft dagegen. Hex rührte sich nicht.
    Schließlich, zwischen angestrengten Luftzügen, sprach
Hex. »Ich … vermute, dass du … mit Jandra … gesprochen hast?«
    Bitterholz versuchte nicht länger, sich befreien zu wollen. Er packte den heraushängenden Pfeil und stieß ihn tief in Hex’ Maul, drehte ihn dann. Hex wich zurück, holte zischend und schmerzerfüllt Luft.
    Als der Sonnendrache sein Gewicht verlagerte, stieß Bitterholz die Klaue weg und rollte sich zur Seite. Sein Blick heftete sich auf Hezekiahs Axt, und er kroch auf Händen und Knien auf sie zu. Hex’ gepanzerter Schwanz peitschte nur wenige Zoll vor seinen Augen auf den Boden; der Aufprall ließ Funken sprühen. Die Waffe war immer noch einen ganzen Schritt außerhalb von Bitterholz’ Reichweite.
    »Hörschtu jetscht endlich auf, mich töten schu wollen?«, rief Hex.
    Bitterholz sprang auf. Hex ließ ihn weiterhin nicht aus den Augen.
    Bitterholz begriff plötzlich, wieso Hex schneller geworden zu sein schien.
    »Du trägst den Flaschengeist von Jandra«, sagte er.
    »Nein«, sagte Hex.
    »Wenn du ihn nicht trägst, wo ist er dann?«
    »Endlich schtellscht du Fragen«, sagte Hex. Die Verletzung an seinem Mund ließ ihn nuscheln. »Wasch hättescht du getan, wenn du mich getötet hättescht?«
    »Es ist mir egal, ob Jandra ihr Spielzeug zurückbekommt oder nicht. Aber ich weiß, dass sie schneller war, als sie es getragen hat. Und jetzt bist du schneller.«
    »Ich bin nicht schneller. Ich bin nur vorbereitet. Wir haben Scheite an Scheite gekämpft. Ich habe dich schtudiert. Du bischt vorauschschehbarer, alsch du denkscht.« Hex tastete nach dem Pfeil in seinem Maul. Er riss ihn mit einem Ruck
heraus, was ihn zusammenzucken ließ, ohne dass er die Augen dabei schloss. Er sah Bitterholz an, ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln. »Du wartest darauf, dass ich nicht mehr wachsam genug bin und du dir die Axt schnappen kannst. Das wird nicht geschehen.«
    »Dann haben wir ein Patt«, sagte Bitterholz.
    »Haben wir das?«, fragte Hex. »Ich bin ziemlich sicher, dass ich diesen Kampf gewonnen habe. Ich hätte dich töten können, wenn ich das gewollt hätte.«
    Bitterholz zog eine Grimasse.
    »Wo ist Jandra?«, fragte Hex. »Ist sie in Drachenschmiede geblieben?«
    »Sie ist ins Königreich der Göttin zurückgekehrt, um einen neuen Flaschengeist zu suchen.«
    »Und du hast sie gehen lassen?«
    »Ich habe kein Mitspracherecht darüber, wohin sie geht«, sagte Bitterholz.
    Hex spuckte einen Klumpen Blut aus. »Hältst du es nicht für möglich, dass sie zurückgeht, weil die Göttin sie dazu treibt? Ich habe feine Veränderungen bei Jandra festgestellt, seit Jazz ihr die neuen Erinnerungen gegeben hat. Was ist, wenn die Göttin nicht wirklich tot ist? Wenn sie im Innern von Jandra lebt?«
    Bitterholz runzelte die Stirn. An diese Möglichkeit hatte er nicht gedacht.
    »Wir müssen ihr folgen«, sagte Hex. »Wir haben schon einmal Seite an Seite gegen gemeinsame Feinde gestanden. Wir könnten das wieder tun.«
    »Blasphet war einer dieser gemeinsamen Feinde«, sagte Bitterholz. »Und doch schwingst du jetzt eine seiner Waffen. Ich erkenne den Giftrauch – den Rauch, gegen den Blasphet selbst immun war. Ich finde es verdächtig, dass du seine Wirkung nicht spürst.«

    »Nachdem ich Jandra in der Nähe von Drachenschmiede zurückgelassen habe, bin ich zum Nest zurückgekehrt, um herauszufinden, ob man bei der Suche nach Blasphets Leiche irgendwie weitergekommen war. Die Walküren hatten einige der gefangenen Schwestern der Schlange befragt. Sie hatten drei Orte ausfindig gemacht, an denen sich seine verborgenen Tempel befinden sollten. Ich habe mit den Walküren daran gearbeitet, diese Orte zu finden. Zwei erwiesen sich als

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