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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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gelöscht haben. Ich will nicht, dass die Drachen den Rauch sehen.«
    Dorny stolperte in die Hütte. Er ließ sich vor der Feuerstelle auf den Boden sinken, rollte darauf zu, bis er so gut wie drin lag. Dampf stieg von seiner Kleidung auf.
    »Sieh zu, dass du nicht anfängst zu brennen«, sagte Burke und ließ sich neben ihm nieder.
    Vance schloss die Tür.
    Burke schloss die Augen und sank augenblicklich in einen tiefen Schlaf.

Kapitel Achtzehn
Wir werden alle geheilt werden
    A nza stand oben auf dem Dach des Palastes, mit dem Rücken gegen einen Steindrachen gepresst. Am nächtlichen Himmel wimmelte es von Luftwachen und Walküren. Im Palastgarten bellten ein Dutzend Ochsenhunde. Alle suchten nach ihr. Sie hatte den größten Teil des Tages damit verbracht, im Palast herumzuschleichen und herauszubekommen, wer alles die Pergamentrolle mit dem Geheimnis des Schießpulvers gesehen haben könnte. Heute Nacht hatte sie Taten folgen lassen. Zwei Dutzend Himmelsdrachen waren tot zurückgeblieben. Das einzige wichtige Ziel, das sie nicht erwischt hatte, war Chapelion persönlich. Sie konnte nur hoffen, dass er sich die Formel nicht gemerkt hatte. Die von Bazanel angefertigte Rolle und zwei Abschriften hatte sie gefunden und alles verbrannt.
    Unglücklicherweise war es unmöglich gewesen, ihren Plan unbemerkt in die Tat umzusetzen. Als die ersten Leichen gefunden wurden, hatte sie noch längst nicht alle Mitwisser aus dem Weg geräumt, und so war sie mehr und mehr in die Enge getrieben worden, als sich die Neuigkeit verbreitete, dass ein Attentäter im Palast war. Seit einer Stunde waren ihr jetzt die Ochsenhunde auf den Fersen, und es war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich auf noch höheres Gelände zurückzuziehen.
    Sie drückte ihre Wange an die kalten Marmorschuppen des steinernen Sonnendrachen, bei dem sie sich verbarg. Der Wind peitschte um die Türme des Palastes. Sie blickte nach Südwesten. Irgendwo in dieser Richtung befand sich Drachenschmiede. Sie sah ihren Vater vor sich, wie er dastand und von ihrem Tod erfuhr. Sie konnte spüren, wie seine Schultern nach unten sackten.
    Die Wunde an ihrer Brust pochte bei jedem Herzschlag. Sie fühlte sich jetzt so heiß an wie in der Nacht, als die Flamme sie tatsächlich erzeugt hatte. Nicht eine Viertelmeile entfernt strömte der Fluss vorbei, in dem sie vor etwas mehr als einer Woche mit Flitzer geschwommen war. Es würde sich gut anfühlen, wieder in dieses Wasser einzutauchen.
    Die Tür zur Dachterrasse flog krachend auf, und ein Ochsenhund platzte heraus, zog einen Erddrachen an einer Leine hinter sich her. Ein Trupp aus neun Erddrachen und ein zweiter Hund folgten. Mit den Drachen wurde Anza fertig. Es waren die Ochsenhunde, die ihr Probleme bereiteten. Mit ihren sechs Fuß Schulterhöhe waren sie so stark, dass sie sogar von den Sonnendrachen beneidet wurden. Es gab nur wenige Geschöpfe auf dem Planeten, die es an schierer Muskelkraft mit ihnen aufnehmen konnten. Wie allen Hunden ging ihnen der Schutz ihrer Meute über alles, und sie kämpften bis zum bitteren Ende, wenn ein Kampf erst einmal begonnen hatte. Aber am schlimmsten war, dass ihr Gehör und ihr Geruchssinn es fast unmöglich machten, ihnen zu entkommen.
    Wenn es jemals in ihrem Leben einen Augenblick gegeben hatte, an dem es sinnvoll gewesen wäre, sich Flügel wachsen zu lassen, war es dieser. Angesichts der Unmöglichkeit einer solchen Entwicklung beschloss Anza zu improvisieren.
    Sie schürzte die Lippen und stieß einen langen, lauten Pfiff aus. Als sich alle Blicke auf sie richteten, kletterte sie auf den
Steindrachen, weiter den langen Hals hinauf, bis sie auf seinem Kopf stand. Die Statue ragte ein Stück über das Dach hinaus. Unter ihr ging es fünfhundert Fuß tief in die Dunkelheit. Zu ihrer Rechten konnte sie in der Ferne die Lichter von Richmond sehen. Wenn sie es bis dahin schaffte, würde sie in der Menge verschwinden können. Links von ihr gab es andere Lichter. Sie neigte den Kopf und versuchte zu begreifen, was sie sah. Es sah aus wie eine zweite Stadt, aber nach allem, was sie anhand der Karten wusste, gab es an dieser Stelle keine Stadt. War es vielleicht die Freie Stadt? Wie sie gehört hatte, war sie verlassen worden.
    Die Erddrachen und Ochsenhunde umzingelten die Statue. Die Ochsenhunde waren zu massig, als dass sie den Hals der Statue hätten hinaufklettern und nach ihr schnappen können. Einer der kühneren Erddrachen wirkte jedoch so, als wollte er einen Versuch

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