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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Flammen zu reißen. Aber es war bereits zu spät; das alte Papier brannte so rasch wie Schießpulver in der Zündpfanne. Wenige Momente später war von dem Manuskript nichts mehr übrig als ein Haufen schwarzer Asche.
    »Ungeheuer!«, rief Shay und wirbelte mit geballten Fäusten herum. »Wisst Ihr eigentlich, was Ihr da zerstört habt?«
    »Nutzlose alte Worte von einem Mann, der schon lange tot ist«, sagte Ragnar. Seine Mächtigen Männer zogen ihre Schwerter und stellten sich kampfbereit zwischen Shay und Ragnar.
    Jandra hob ihr Gewehr. Frost trat wieder hinter Steinmauer zurück.
    »Aufhören!«, schnappte Burke und zuckte bei der Bewegung zusammen, als er seine Position im Rollstuhl verlagerte. »Ragnar, Ihr nehmt Jandra nicht mit. Von ihr haben wir das Geheimnis des Schießpulvers. Im Augenblick entwerfe und teste ich Waffen, denen gegenüber die Bogen der Himmelsmauer wie Spielzeug wirken. Sie und ich sind die einzigen beiden Menschen, die das Geheimnis kennen. Krümmt ihr auch nur ein einziges Haar, und ich lasse mir von Anza die Kehle aufschlitzen.
Ich stelle meine Fähigkeiten nicht in den Dienst eines Mannes, der ein neues dunkles Zeitalter einleitet.«
    »Wenn Ihr Euch umbringt, verdammt Ihr Eure Seele zur ewigen Folter«, knurrte Ragnar.
    »Und ich nehme Euch die Waffen, die es der Menschheit ermöglichen könnten, über diese Welt zu herrschen. Ich bin ein Pessimist, Ragnar. An dem Tag, als wir uns begegnet sind, habe ich vorausgesehen, dass Ihr alles zerstören werdet. Ich leide unter ständigen Schmerzen, seit Charkon mein Bein verletzt hat. Glaubt nur nicht, dass ich den Tod nicht begrüßen würde.«
    Ragnar starrte Burke finster an, als versuchte er herauszufinden, ob der Maschinenbauer ihn reinlegen wollte. Dann runzelte er die Stirn; zweifellos war er der Meinung, dass kein Heide stark genug war, um sich aus Trotz zu töten. Der Prophet warf Jandra einen Blick zu. Echs zischte den haarigen Mann an. Finster sah Ragnar weiter zu Shay, dann zu dem Stapel Bücher neben seiner Ledertasche.
    »Nehmt die Bücher mit«, bellte er Steinmauer an.
    »Nein!«, sagte Shay und riss die Bücher an sich.
    »Überlasst ihm die Bücher«, schnappte Burke. Anza sprang mit gezogenem Schwert vor und stellte sich zwischen Shay und die Tasche. Sie schüttelte langsam den Kopf, während sie ihren Blick auf Shay richtete.
    »Das sind vielleicht die einzigen Exemplare, die es auf der ganzen Welt noch gibt«, sagte Shay, der kurz davor war zu betteln. »Ihr könnt nicht zulassen, dass er sie mitnimmt.«
    »Bücher sind keine Menschenleben«, knurrte Burke. »Ragnar, nehmt die Bücher mit. Wickelt Fisch damit ein, wenn Ihr wollt. Was Jandra betrifft, so verlässt sie Drachenschmiede noch vor Einbruch der Nacht. Es braucht Euch nicht mehr zu kümmern, ob sie Eure Männer verhexen könnte.«

    »Ich lasse sie ziehen«, sagte Ragnar. »Vorausgesetzt, sie kehrt nicht zurück.«
    »Schön«, sagte Burke.
    »Aber …«, sagte Jandra.
    »Still«, sagte Burke zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Es war offensichtlich, dass diese Auseinandersetzung ihm starke Schmerzen bereitete.
    Steinmauer nahm die Bücher auf und trat an Ragnars Seite. Ragnar und seine Mächtigen Männer wandten sich ab und kehrten zum Aufzug zurück. Über die Schulter warf er einen Blick zurück.
    »Burke«, sagte er. »Glaubt nur nicht, dass ich Eure Blasphemie ewig dulden werde. Irgendwann ist meine Geduld zu Ende.«
    »Und meine auch«, sagte Burke mit schmalen Augen. Der Aufzug rumpelte und zog Ragnar und seine Männer außer Sicht.
    Shay sank vor den verkohlten Überresten des Buches beim Feuer auf die Knie. »Dieses Buch hat zwölf Jahrhunderte überstanden, nur um aufgrund der Laune eines Verrückten zerstört zu werden. Wieso habt Ihr ihm die Bücher gegeben, Kanati? Ich hätte gedacht, dass gerade Ihr solche Schriften schätzen würdet. Seid Ihr nicht ein Anudahdeesdee? Gehört Ihr nicht zu dem Stamm, der sich selbst als Gedächtnis bezeichnet?«
    »Die Anudahdeesdee besitzen Kopien von allen Büchern, die Ihr mir gezeigt habt«, sagte Burke. »Ich habe selbst im Keller meiner Schenke eine Sammlung von über zweihundert Manuskripten. Es stimmt, dass Ihr gerade seltene Bücher verloren habt, aber die Informationen darin sind mehr wert als nur das Papier, auf dem sie gedruckt wurden. Die Information selbst ist – mit etwas technologischer Unterstützung – vom Wesen her unsterblich. Meine Stammesheimat jenseits der Berge verfügt
über eine

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