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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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alte Druckerpresse, um Kopien der grundlegenden Werke aufzubewahren. Wir haben heute gar nichts verloren.«
    Shay lebte auf. »Eine Druckerpresse in den Händen der Menschen? Das ist ja fantastisch! Ich wünschte, ich könnte sie sehen!«
    »Vielleicht könnt Ihr das sogar einmal«, sagte Burke. »Ganz sicher werdet Ihr keinen Platz bekommen auf der Liste von Ragnars bevorzugten Freunden. Ihr solltet noch heute Nacht von hier verschwinden. Geht mit Jandra und Anza. Sie werden auch durch Burkes Schenke kommen, meiner zweiten Heimat. Sofern der Ort noch steht und nicht den Vergeltungsmaßnahmen der Erddrachen während ihres Rückzugs zum Opfer gefallen ist, werdet Ihr im Keller der Schenke eine Karte finden, die Euch interessieren dürfte. Darin befinden sich Anweisungen, wie Ihr in meine Heimat gelangen könnt. Sie ist verschlüsselt, aber Anza kann Euch den Schlüssel geben.«
    »Aber … aber ich bin doch gerade erst hier angekommen«, sagte Shay. »Ich bin hierhergekommen, um für die Freiheit der Menschen zu kämpfen.«
    »Wenn Ihr hierbleibt, wird Euch von einem der Mächtigen Männer im Schlaf die Kehle aufgeschlitzt werden«, sagte Burke. »Ihr habt noch nie ein Schwert in der Hand gehabt, oder?«
    Shay senkte den Kopf; er wirkte beschämt. »Nein.«
    »Ihr habt Glück, dass ich bereits die Stücke für eine zweite Schrotflinte geschmiedet habe«, sagte Burke. »Die Schönheit eines Gewehrs liegt in der Art und Weise, wie es Sklave und Krieger auf eine Stufe stellt. Meine Leute sollen es zusammensetzen und einen Munitionsgürtel anfertigen. Ich schicke Euch mit Anza, Jandra und Vance von hier weg.«
    Shay schien im Begriff zu sein, weitere Einwände zu erheben, aber dann hielt er den Mund. Echs, noch immer auf Jandras Schulter, sah aufmerksam zu, wie Burke in seinem Rollstuhl
zum Aufzug fuhr und den Hebel betätigte, mit dem er den Käfig öffnete.
    »Starker Häuptling«, flüsterte der kleine Drache ehrfurchtsvoll.
     
    Vulpinus nutzte die hohen Luftströmungen, während er mit Balikan, der nur ein paar Schritt links von ihm war, über Drachenschmiede flog. Berichten zufolge hatten die Bogen der Himmelsmauer eine Reichweite von bis zu einer Meile, und Vulpinus achtete sehr darauf, dass er diese Grenze nicht überschritt. Auf der dicken Steinmauer, die die Stadt umgab, waren Dutzende von Menschen zu sehen, die Bogen in den Händen hielten. Sie musterten ihn eingehend, aber er wusste, dass er aus dieser Entfernung kaum mehr war als ein kleiner Fleck.
    »Sie wirken ziemlich wachsam«, sagte Balikan.
    »Mehr als genug«, sagte Vulpinus. »Deshalb war die rohe Gewalt des vorschnellen Angriffs der Sonnendrachen auch zum Scheitern verurteilt. Shandrazel war zu sehr darauf aus, seine Kraft zu beweisen und die Rebellion in ein großes Gemetzel zu verwandeln, so wie sein Vater die Rebellion bei Conyar zermalmt hatte. Wäre er etwas geduldiger gewesen, hätte er diesen Aufstand niederschlagen können, ohne einen Tropfen Drachenblut zu vergießen.«
    »Das hatte ich mir auch schon gedacht«, sagte Balikan. »Seine Armee besaß Katapulte, deren Reichweite die der Bogen übertrifft. Er hätte Fässer mit brennendem Pech in die Stadt werfen und sie bis auf die Grundmauern niederbrennen können.«
    Vulpinus schüttelte den Kopf. »Eine Stadt zu zerstören und sie zurückzuerobern ist nicht das Gleiche.«
    Er bedeutete Balikan mit einer Kopfbewegung, seinem Blick zu folgen. Drachenschmiede war keine große Stadt. Die Festung hatte den Grundriss eines Diamanten und umgab mehr
oder weniger einen Quadratkilometer Boden. Abgesehen von ein paar breiten Straßen war sie vollgestopft mit Gebäuden, auf denen weitere errichtet wurden, so dass das Erdgeschoss des einen das Dach des anderen bildete. Drei Schlote beherrschten die Konturen von Drachenschmiede und schickten Aschewolken in den Himmel.
    Hunderte von Schrotthaufen tüpfelten die niedrigen rötlichen Berge vor den Mauern – von hier kam das Rohmaterial für die Gießereien. Zwischen den Schrotthaufen befanden sich die armseligen Hütten der Sammler, die zu den Ärmsten im ganzen Königreich gehörten.
    Vier Hauptstraßen schlängelten sich zwischen den Schrotthaufen hindurch. Auf allen herrschte reger Verkehr. Jetzt, da die Drachen nicht mehr da waren, kamen Menschen aus allen Ecken des Königreiches nach Drachenschmiede. Ein Teil des Verkehrs allerdings hatte mit der Rebellion nichts zu tun. Ganze Züge von Maultieren, die Wagen voller Kohle hinter sich herzogen, wanden

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