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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nur ein Fleck. Oder aber die Drachen machten sich einfach nicht die Mühe, nach oben zu sehen. Es gab für sie keine Feinde in der Luft; ihre gesamte Bedrohung kam vom Boden.
    Shay war nicht glücklich über die Ereignisse, die ihn zum einzigen geflügelten Menschen der Welt gemacht hatten. Er hätte lieber Jandra als die Flügel gehabt. Aber vielleicht konnte von seinem Kummer auch irgendetwas Gutes kommen. Mit den Flügeln konnte er höher fliegen, schneller und weiter als jeder Drache. Er war immer noch zutiefst der Sache der menschlichen Freiheit ergeben, trotz Ragnars eher kühler Reaktion. Burke würde die taktische Bedeutung geflügelter Menschen sicherlich verstehen. Er hoffte, dass Jandra Recht hatte, was den technischen Ursprung der Flügel betraf; wenn sie nichts weiter als Maschinen waren, konnte Burke sie vielleicht nachbauen. Wenn es sich um Magie handelte, würde das selbst die Fähigkeiten des Maschinenbauers übersteigen.
    Es war keine einfache Aufgabe, in die Festung zu gelangen, angesichts der Tatsache, dass die Bogenschützen der Himmelsmauer vermutlich den Himmel mit Pfeilen spicken würden, wenn er sich ihnen näherte. Die Drachen würden zwar möglicherweise nicht hochsehen, aber die Menschen ganz
sicher. Konnte er schnell genug abtauchen, um den Pfeilen auszuweichen, und sich dann rasch wieder fangen, um nicht auf die Erde zu stürzen? Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, sich … unsichtbar zu machen.
    Er blickte auf Jandras Armband an seinem Handgelenk. Wenn sie es bisher benutzt hatte, hatte sie einfach nur fest damit gegen Stein geschlagen. Sie hatte gesagt, dass ein starker Stoß die winzigen Maschinen aktivieren würde, die die Unsichtbarkeit erzeugten.
    Shay zog die Engelsklinge unter seinem Umhang hervor. Er hatte gelernt, die Hitze der Waffe mit seinen Gedanken zu kontrollieren. Im Augenblick war sie lediglich warm. Die breite Seite des Schwertes bot eine flache, harte Oberfläche. Er schlug Jandras Armband dagegen, und das Licht um ihn herum wurde schwächer.
     
    Hex’ Nüstern zuckten, als er den unverkennbaren Geruch eines Langwyrms auffing. So schnell er ihn bemerkt hatte, so rasch verschwand er aber auch wieder. Er kreiste zurück, suchte nach der Ranke dieser Brise, die den Geruch mit sich trug. Der Geruch von Langwyrmern war eine interessante Mischung aus Schlange mit Schwefel und zermalmten Käfern. Zehn Minuten Suchen erwiesen sich jedoch als fruchtlos. War es dann doch nur Einbildung gewesen? Er hatte seit mehr als einem Tag nichts mehr gegessen, seine Zunge war wund und angeschwollen. Selbst das Schlürfen von Wasser tat weh. Vielleicht spielte sein Geist ihm einen Streich.
    Glücklicherweise hatte Hex sein Ziel fast erreicht. In der Ferne war der Drachenpalast zu sehen. Sein Blick wurde sofort von dem schwarzen, zackigen Turm angezogen, der einst die Große Bibliothek gewesen und dann einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen war. Sein Herz schmerzte bei dem Gedanken an
all die Geschichte und die Weisheit, die innerhalb seiner Mauern gelegen hatte und nun für immer verloren war. Und doch, vielleicht war es am besten so. Die Bücher in diesem Turm erzählten eine Geschichte der Eroberung und Unterdrückung. Es war ein Zeitalter, das er nur zu gern beendet sehen würde. Die Ära der Könige war tatsächlich vorüber.
    Während er den abgebrannten Turm musterte, bemerkte er die Holzfestung ein paar Meilen jenseits davon. Dies war die Freie Stadt – eine raffinierte Todesfalle, die von seinem Onkel Blasphet entwickelt und errichtet worden war, indem er die Reichtümer und die Armeen seines Vaters Albekizan genutzt hatte. Bei seinem letzten Besuch hier war die Stadt verlassen gewesen. Jetzt wimmelte sie von Menschen. Tausende von Zelten sprenkelten die Felder um die Stadt herum. Innerhalb der Mauern schwärmten unzählige Gestalten über Dutzende großer Neubauten.
    Sein Mund wurde trocken. Er hatte den Flaschengeist in der Freien Stadt versteckt, weil er sicher war, dass niemand ihn dort suchen würde. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich über Nacht zu einer der größten Städte der Menschen entwickeln würde, die er jemals gesehen hatte. Oder war es überhaupt eine Stadt der Menschen? Er strengte sich an, um die Figuren erkennen zu können. Da waren eindeutig Erddrachen Seite an Seite bei den Menschen. Hier und da huschte die blaue Uniform eines Himmelsdrachen von einer Ecke der Stadt zur anderen.
    Er blinzelte noch angestrengter. Wann immer er in der Vergangenheit die

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