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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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verschiedenen Spezies bei einem Neubau zusammen gesehen hatte, hatte es eine klare Arbeitsaufteilung gegeben. Himmelsdrachen waren Architekten, Erddrachen die Leiter, und die Menschen verrichteten die eigentliche Arbeit. Hier arbeiteten alle. Keiner der Erddrachen trug eine Rüstung
oder Waffen. Die meisten hatten schlichte weiße Hemden an wie die Menschen. Es gab keine misstrauisch dreinblickenden Sklavenjäger, die die Szenerie musterten. Was ging da vor sich?
    Seine Nase nahm wieder ein paar vereinzelte Moleküle des Langwyrm-Gestanks auf. Er stellte die Nüstern auf und suchte nach der Spur. Sein Kopf schlängelte sich von einer Seite zur anderen, als er die Stärke des Geruchs prüfte.
    Es gab jetzt keinen Zweifel mehr. Er sackte etwas ab und ließ seinen Blick über die Landschaft schweifen, während er nach aufblitzendem Kupfer suchte, der die Anwesenheit eines Langwyrms verraten hätte. Da! Die leuchtenden Schuppen des Langwyrms schimmerten durch das laublose Dickicht am Fluss hindurch. Das Vieh raste mit geschmeidiger Anmut dahin, schien beinahe zu fliegen, als seine vielen Gliedmaßen in vollkommener Harmonie miteinander arbeiteten. Hex legte sich im Himmel leicht schräg, und der kühle Wind beschwichtigte seine schmerzenden Muskeln etwas, als er die Flügel so ausrichtete, dass er auf einen Pass gleiten konnte, an dem er sie abfangen wollte.
    Es befanden sich eindeutig Reiter auf dem Langwyrm. Auf dem hintersten Sattel saß ein junges Mädchen mit fliegenden blonden Haaren – zweifellos Zeeky, auch wenn er aus dieser Entfernung eine geringe Wahrscheinlichkeit einräumen musste, dass er sich irrte und ein anderes Mädchen mit einem Schwein auf dem Langwyrm saß.
    Vor dem Schwein befanden sich drei Männer, die Hex noch nie gesehen hatte, und davor saß ein Mann in einem nur zu bekannten Umhang: Bitterholz! Er trug jemanden auf seinem Schoß, ein schlafendes Mädchen mit ebenso blonden Haaren. Aber war es wirklich ein Mädchen? Wahrscheinlicher war, dass es sich um Zeekys Bruder Jeremiah handelte.
    Hex hatte jetzt die Baumwipfel erreicht und befand sich nur
ein paar hundert Schritt hinter dem Langwyrm. Er schlug heftiger mit den Flügeln, um zu beschleunigen. Das Geräusch erregte die Aufmerksamkeit von einem der Menschen: dem jungen Mann, der zwei Sättel hinter Bitterholz saß. Der Mann drehte sich um, und Hex blickte auf ein Gesicht, das von dünnen Barthaaren bedeckt war. Seine Augen traten etwas ulkig vor, als er seinen Blick auf den näher kommenden Drachen richtete.
    Hex fand es allerdings weit weniger ulkig, als der Mann aufsprang und sich im Sattel aufstellte, einen Himmelsmauerbogen hervorholte und blitzschnell spannte. Hex war zu nah, um rechtzeitig außer Reichweite des Pfeils zu gelangen, aber nicht nah genug, um den Mann rechtzeitig anzugreifen, ehe er schießen würde. Aus dieser Entfernung hätte der Mann schon ein ziemlich schlechter Schütze sein müssen, um seinen Pfeil nicht irgendwo in Hex’ vierzig Fuß breite Flügelspanne zu versenken. Er machte sich auf den Aufprall gefasst.
    Aber bevor der Mann den Pfeil von der Sehne schnellen lassen konnte, sprang Zeeky in ihrem Sattel auf und rief: »Nein! Das ist ein Freund!«
    Der Langwyrm schlingerte anmutig und kam zum Halt. Der Bogenschütze sprang vom Sattel herunter und auf den Boden; er hatte den Pfeil immer noch an der Sehne und blickte argwöhnisch drein, während Hex seine Beine zur Landung nach vorn zog. Mit leichter Schräglage kam er am Flussufer auf. Er schlug mit den Flügeln, um zu verhindern, dass sein Rumpf gegen die Steine prallte. Seine riesigen Flügel brachten die Zweige der Büsche zum Knacken, die am Flussufer entlang wuchsen, als er schlitternd zum Stehen kam. Es war keine anmutige Landung, aber angesichts seines derzeitigen Zustands betrachtete er allein die Tatsache, dass er wohlbehalten und in einem Stück auf dem Boden aufgekommen war, als gute Landung.
    »Danke, Zeeky«, sagte Hex. Seine Zunge fühlte sich geschwollen
und steif an. »Ich bin glücklich, dass du mich als Freund betrachtest.«
    Bitterholz stieg vorsichtig ab; er trug immer noch Jeremiah in den Armen. Das blasse Gesicht des Jungen schimmerte vom Schweiß. Hex erkannte den Geruch von Gelbmund sofort.
    »Der Junge stirbt«, sagte Bitterholz. »Wir brauchen Jandras Flaschengeist so schnell wie möglich. Geh zur Freien Stadt und hol ihn uns.«
    »Ich … woher wusstest du, dass er in der Freien Stadt war?«
    »Ihr Sonnendrachen habt nie wirklich

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