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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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mich Hex.«
    Dorny grinste. »Und wie nennen Euch Eure Feinde?«
    »Ich nenne ihn auch Hex«, sagte Bitterholz.
    »Es ist möglicherweise besser, wenn ich mich zu Fuß nähere. Sie werden mich sofort sehen, wenn ich fliege.« Tatsächlich
war Hex sich nicht sicher, ob er überhaupt noch die Kraft zum Fliegen hatte. Fliegen war eine anstrengende Angelegenheit. Sonnendrachen aßen gewöhnlich viel, um die Muskeln mit der nötigen Energie zu versorgen, die es ihnen gestattete, ihre massigen Körper in die Luft zu erheben. Da seine verunstaltete Zunge seinen Appetit lähmte, hatte er seine Kräfte schnell erschöpft. Es war vermutlich am besten, wenn Bitterholz davon nichts mitbekam.
    Als Bitterholz sich auf seinem Sattel niederließ, bemerkte Hex, dass der lebende Bogen mit der Sehne aus dem Haar der Göttin wieder in Ordnung war und in dem Köcher wieder etliche Pfeile steckten. Hex war sich nicht sicher, ob er einen Angriff von Bitterholz, sollte dessen Blutgier zurückkehren, erfolgreich abwenden konnte. Aber der Hass, der gewöhnlich in Bitterholz’ Augen brannte, fehlte. Stattdessen war dort nur Sorge zu sehen. Der alternde Drachenjäger wischte Jeremiah mit einem Zipfel seines Umhangs den Schweiß von der Stirn. Der Junge murmelte leise in seinem fiebrigen Schlaf.
    »Alles wird gut«, flüsterte Bitterholz.
     
    Shay schwebte mitten auf die Hauptstraße herunter und landete in der Nähe der Gießerei, in der sich Burkes Wohnraum befand. Seine Landung wirbelte den rußigen Staub auf, der die Straße bedeckte. Der Geruch von Speck und Ei, der so schwer in der Atmosphäre gehangen hatte, war jetzt verschwunden. Stattdessen war da der Gestank von unverarbeitetem Abwasser. Als er am Himmel geflogen war, hatte er bemerkt, dass die Drachen einen Damm in dem Kanal errichtet hatten, der die Abwasserrinnen der Stadt leerte.
    Die Stadt war auf unheimliche Weise still. Es fehlten die Geräusche der Hämmer und rufenden Vorarbeiter. Die Handvoll Leute, die noch auf den Straßen waren, trugen Handtücher
vor den Mündern. Es war, als hätten die meisten die Stadt verlassen, und nur ein paar Banditen waren noch zurückgeblieben.
    Shay faltete die Flügel ein und fragte sich, was er wohl tun musste, um wieder sichtbar zu werden. Er warf einen Blick hoch zur nächsten Mauer und sah dort nur drei Bogenschützen stehen. Als er weggegangen war, war die Mauer voll mit Wachen besetzt gewesen. Während er darüber nachdachte, wie er die Unsichtbarkeit kontrollieren konnte, bemerkte er eine leichte Veränderung im Licht. Er hatte wieder einen Schatten.
    Er neigte den Kopf, als er in das Gebäude eilte, in dem Burke wohnte. Vielleicht würde ihn niemand erkennen; er war sicher nicht lange genug in der Stadt gewesen, um einen großartigen Eindruck hinterlassen zu haben.
    Es war kalt und dämmrig in der Gießerei; nur eine einzelne Laterne durchdrang die Düsternis. Das Gebäude war nicht vollkommen unbewohnt. Eine Handvoll Arbeiter war an den verschiedenen Stationen des Arbeitsvorgangs versammelt und beschäftigte sich mit den Maschinen. Waren in der Produktionskette irgendwelche mechanischen Fehler entdeckt worden?
    Er wagte nicht, jemanden anzusprechen, solange er nicht mit Burke gesprochen hatte. Er wusste nicht, wer loyal gegenüber Ragnar war. Seine Augen suchten in dem schwachen Licht nach dem Käfig des Aufzugs. Als er ihn sah, schritt er forsch darauf zu.
    Eine große, schwielige Hand legte sich auf seine Schulter und hielt ihn zurück. »Shay? Was machst du wieder hier?«
    Shay sah sich um und stellte überrascht fest, dass die Hand Burkes Freund Biskuit gehörte. Er erkannte den rundlichen, kahlen Mann, wenn Biskuit auch während seiner Abwesenheit offensichtlich einiges zugestoßen war. Er trug jetzt eine Augenklappe
über dem rechten Auge. »Ich bin froh, dich zu sehen. Ich muss mit Burke reden.«
    Biskuits Kiefer spannte sich an. »Burke ist nicht mehr hier.«
    »Was?«, fragte Shay, lauter als ratsam gewesen wäre. Jetzt starrten ihn auch die anderen Arbeiter an. Er senkte die Stimme. »Wo ist er?«
    Biskuit machte ein finsteres Gesicht. »Burke ist der Sache gegenüber nicht loyal gewesen. Er ist aus der Stadt geflohen, als er sich dem stellen sollte. Wir glauben, dass die Drachen ihn auf der Südbrücke getötet haben.«
    »Nicht loyal der … aber Burke war die Sache! Er war der einzige Grund, weshalb diese Rebellion eine Chance hatte!«
    Biskuit schüttelte den Kopf; er wirkte traurig. Bevor er etwas sagen konnte,

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