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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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am Werk? Die Drachen glaubten an einen Mythos, demzufolge die Welt einst von Engeln regiert worden war, die die Drachen dann gestürzt hatten. Sein eigenes Volk hielt den Mythos für eine Metapher, bei der es um den Sturz der Menschen durch die Drachen ging. Aber wenn der Mythos nun wahr war? Wenn die Menschen wirklich einmal Flügel besessen hatten?
    So wohl er sich in der Luft fühlte, für Jeremiah und Anza schien es noch selbstverständlicher zu sein. Sie flogen wie Spatzen hin und her und flitzten in engen Kreisen herum.
    Vance wirkte ziemlich sicher in der Luft, aber er vermied die tollkühnen Possen von Anza und Jeremiah. Ferkelchen schwebte dahin, ohne mit den Flügeln zu schlagen, als wäre er ein übergroßer schwarzweißer Ballon. Das Schwein wirkte ganz und gar nicht beunruhigt, aber jetzt, da sie Hunderte von Fuß über der Erde waren, sah es auch nicht mehr so großspurig aus. Dorny war der Einzige von ihnen, der verängstigt wirkte. Seine gerade erst wiederhergestellten Hände hielt er zu beiden Seiten von sich gestreckt, als versuchte er, sich an einem unsichtbaren Geländer festzuhalten.
    »Ich bin in zwei Stunden hergeflogen«, sagte Shay. »Ich glaube, dass es auch noch schneller geht, aber der Wind nimmt einem den Atem. Abgesehen davon war es bei Tageslicht leicht, der Schmiedestraße zu folgen. Ihr werdet vielleicht langsamer fliegen müssen, um sie nicht aus dem Blick zu verlieren.«
    Ferkelchen schnaubte. Shay sah ihn an und bemerkte das silberne Visier auf seiner Schnauze. Da er selbst mit seinem eigenen Visier in der Dunkelheit sehen konnte, vermutete er, dass das bei Ferkelchen genauso war. Er nahm seines ab und reichte es Burke. »Tragt das hier, dann werdet Ihr die Straße nicht aus den Augen verlieren. Die anderen werden Euch folgen. Und Ihr könnt auch das hier haben.« Er löste das lange Lederhalfter und hielt ihm die Schrotflinte und die Munition hin. »Ich glaube nicht, dass es mir da, wo ich hingehe, irgendwie von Nutzen sein könnte.«
    Burke nahm alles entgegen. Seine eigene Schrotflinte, mit der er aus Drachenschmiede geflohen war, hatte er Dorny gegeben, als der wieder richtig zugreifen konnte. Diese zusätzliche Feuerkraft jetzt begrüßte er. »Du willst den anderen nach Atlantis folgen, oder?«
    Shay nickte und blickte entschuldigend drein. »So gern ich auch für Drachenschmiede gekämpft hätte, mein Herz ist bei Jandra. Ich fürchte, sie ist immer noch von der Göttin besessen. «
    »Und wenn das so ist?«, fragte Burke. »Wie willst du sie befreien? «
    Shay legte seine Hand auf das Heft des Engelsschwertes. »Ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Aber wenn nicht, besitze ich die einzige Waffe, die sie verletzen kann.«
    »Ich verstehe«, sagte Burke. »Ich würde das Gleiche tun.«
    Shay schwebte zu Dorny hinüber. Er nahm seine Tasche ab und sagte: »Ihr seid jemand, der die Bedeutung von Büchern kennt. Ich habe sie im Königreich der Göttin gefunden. Sie sind für sich gesehen nicht lesenswert, aber sie stellen einen Schlüssel zum Verständnis einer Menge anderer Bücher dar, die aus dem Zeitalter der Menschen stammen. Versucht bitte, sie nicht in die Nähe von offenen Flammen zu bringen, ja?«

    Dorny nahm die Tasche. »Wenn all das hier vorbei ist und du nach Drachenschmiede zurückkehrst, um deine Schule zu eröffnen, betrachte mich als einen der Lehrer.«
    »Danke«, sagte Shay. Er sah zur Scheune tief unter ihnen. »Ich sollte jetzt gehen. Und ihr müsst eine Revolution zu Ende bringen.«
    »Du bist ein guter Mann, Shay«, sagte Burke. »Wir werden dich nicht enttäuschen.«
     
    Shay schwebte zurück zur Scheune. Jetzt, da die Sonne untergegangen war, war es schneidend kalt von dem Wind, der gleichmäßig aus Norden wehte. Trotzdem waren die Straßen bevölkert von Männern, Frauen, Kindern und weißgekleideten Erddrachen, die zusammenstanden und zusahen, wie er sanft auf der festgetretenen Straße landete.
    »Unser Heiler bestreitet seine Göttlichkeit, aber wer sonst würde von Engeln aufgesucht werden?«, sagte jemand in der Menge. Allgemeines, zustimmendes Gemurmel war die Antwort.
    Shay wusste nichts über Blasphet, außer, dass er der Massenmörder sowohl von Menschen als auch Drachen war. Die Vorstellung, dass seine Anwesenheit irgendwie dabei half, Blasphets Ruf zu verbessern, behagte ihm nicht sehr. Im Augenblick allerdings gab es wichtigere Dinge, um die er sich Sorgen machen musste.
    Das Unterraumtor in der Scheune war immer noch

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