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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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weiße Blumen in großen Terrakottatöpfen verliehen der Meeresbrise, die sanft um ihn herumwirbelte, einen süßlichen Geruch. In der Mitte des Gartens befand sich ein Springbrunnen aus Glas, aus dessen Mitte wiederum ein Stift aufragte, der größer als Hex war. Wasser ergoss sich in einem ständigen Kreis von einer großen, goldenen Scheibe, die auf diesem Stift
angebracht war, und stürzte in einer schimmernden Säule in den Teich darunter. Goldfische, die aussahen, als würden sie aus echtem Gold bestehen, schossen in dem sanft beleuchteten Teich hin und her.
    Bitterholz stand neben ihm und legte den Kopf etwas in den Nacken, so dass er nach oben sehen konnte, höher und höher und noch höher hinauf. Türme umgaben sie, die so hoch waren, dass sie zwischen den Sternen verschwanden, die am wolkenlosen Himmel schimmerten.
    Als er wieder nach unten sah, stellte er fest, dass Vendevorex und Jandra auf dem breiten Glasrand des Teiches standen. »Meine Herren«, sagte Jandra, »wenn ihr genug rumgeguckt habt, sollten wir uns an die Arbeit machen. Sobald ich die Antenne in Gang bringe, wird der Verstand der Stadt wissen, dass etwas vor sich geht. Wir müssen dafür sorgen, dass ihr auf den Kampf vorbereitet seid.«
    »Ich bin so bereit wie immer«, sagte Bitterholz.
    Jandra lächelte etwas selbstgefällig. »Mit deinen Dornen als Pfeilspitzen wirst du den Wachen in Atlantis nicht einmal einen Kratzer versetzen können. Deine Pfeile müssen verbessert werden. Leg einen an die Sehne.«
    Bitterholz runzelte die Stirn. Hex spürte, dass der Jäger es nicht mochte, so rüde herumkommandiert zu werden. Bitterholz war aus dem gleichen Grund hier wie er; nicht, um gegen die Stadt zu kämpfen, sondern um bei Jandra zu bleiben. Er war beinahe sicher, dass Jazz die vorherrschende Persönlichkeit in ihr war. Ein kleiner Hauch von Zweifel genügte, um ihn davon abzuhalten, einen Satz auf sie zuzumachen und ihren Schädel zwischen seinen Kiefern zu zermalmen, solange er noch die Kraft dazu hatte. Bei seinem leeren Magen spürte er jeden Muskel in seinem Körper zittern.
    Bitterholz zog einen Pfeil aus seinem Köcher und starrte verblüfft
auf die Spitze. Der Schaft endete jetzt in einem winzigen Regenbogen, und an der Spitze befand sich ein kaum wahrnehmbarer schwarzer Fleck.
    »Die Pfeile, die du jetzt aus deinem Köcher ziehst, haben an der Spitze ein elektromagnetisches Feld, das ein Unterraumtor von nur einem Millimeter Durchmesser umfasst«, erklärte Jandra. »Diese Spitze kann durch jede Materie schneiden, die ihren Weg kreuzt, und sie in einer Einbahnstraße zum Mare Ingenii befördern.«
    »Wo ist das?«, fragte Bitterholz.
    »Am anderen Ende des Mondes. Jetzt ist dort eine Stadt. Wenn du diesen Pfeil auf Hex abschießen würdest, würde sich zweifellos irgendein Mondmensch wundern, wieso ein langer spaghettiförmiger Streifen von Dracheneingeweiden auf ihn stürzt.«
    »Spaghetti?«, fragte Bitterholz.
    »Nun zu dir«, sagte Jandra, indem sie sich an Hex wandte. »Du hast eine Kopfverletzung abbekommen, die dich langsamer macht. Ich habe jetzt nicht die Zeit, sie zu beheben. Aber glücklicherweise habe ich eine Art Ganzkörperkrücke, die du als hilfreich empfinden könntest.«
    Hex schüttelte den Kopf. Womöglich wollte Jandra Unterraumtore an seinen Zähnen befestigen – eine Vorstellung, die er nicht besonders beruhigend fand. »Nein danke. Ich habe mit schlimmeren Verletzungen gekämpft als dieser.« Was nicht stimmte.
    »Diese Situation ist wirklich nicht die passende, um dir die Wahl zu lassen, ob du meine Hilfe annehmen willst oder nicht«, sagte Jandra und warf einen Blick zu den Statuen. Plötzlich tropfte das Gold, das sie umhüllte, zu Boden, und nackte Haut kam zum Vorschein. Überall im Garten sanken Männer und Frauen auf Hände und Knie und keuchten, als die Nanitenhüllen,
die sie bisher gestützt hatten, langsam zu einem großen, goldenen Fluss zusammenströmten, der sich auf Hex zuschlängelte. Hex schlug mit den Flügeln und machte einen Satz zurück, um dem flüssigen Metall auszuweichen.
    Er landete in einem sogar noch größeren Teich aus Gold. Stücke des kalten Metalls platschten auf seinen Bauch und seine Flügel. Sofort begannen sie sich zu bewegen, breiteten sich aus und hüllten seine Schuppen ein. Hex schlug heftig mit den Flügeln, um das Metall abzuschütteln, aber es nützte nichts. Das Gold kroch weiter nach oben. Er reckte den Hals und hielt den Atem an, als es sein Maul erreichte.

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