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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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geöffnet. Jandra, Hex und Bitterholz waren bereits weg, ebenso wie Jandras Lehrer Vendevorex. Aber der Langwyrm Flitzer war jetzt in der Scheune; seine Kupferschuppen reflektierten die verschiedenen Farbtöne des Regenbogens. Zeeky saß allein auf seinem Rücken; sie hatte die Beine gekreuzt und hielt eine Glaskugel von der Größe eines Babykopfes im Schoß. Auf der
Oberfläche der Kugel spiegelten sich die schimmernden Regenbogenkanten des Tores wieder. Zeeky wandte ihren Blick nicht von der Kugel ab, als Shay zu ihr ging.
    »Wir sind am Ende«, sagte sie. »Wenn wir durch das Tor gehen, kann ich die Zukunft nicht mehr sehen.«
    Shay, der so viele Jahre seines Lebens gelebt hatte, ohne die Zukunft sehen zu können, war bei weitem nicht so beunruhigt darüber, wie Zeeky es zu sein schien. Er fragte sich, wie Flitzer in die Scheune gelangt war, ohne dass er es bemerkt hatte. Er musste mehr damit beschäftigt gewesen sein, Burke und die anderen auf den Weg zu schicken, als er gedacht hatte.
    »Du weißt, dass Jazz noch immer Jandra kontrolliert«, sagte Zeeky.
    »Ja«, sagte Shay. »Als ich gesehen habe, dass sie nicht mehr in die Silberhülle gekleidet war, dachte ich für einen kurzen Moment, Jandra wäre zurückgekehrt, aber ich wusste, dass es zu schön gewesen wäre, um wahr zu sein. Trotzdem kann ich nicht so einfach aufgeben. Gibt es eine Möglichkeit, sie zu retten?«
    »Ich weiß es nicht. Die Dorfbewohner sagen es mir nicht. Sie haben aufgehört, Worte zu benutzen. Ich höre sie nur noch vor Wut heulen. Sie wollen sich an der Göttin rächen.«
    Shay rückte näher. Nicht nur spiegelte sich auf der Oberfläche der Kugel der Regenbogen, in ihr schwebte zusätzlich ein kleiner. Als er Zeeky kennen gelernt hatte, war er skeptisch gewesen, was ihre Behauptung betraf, sie könnte die Stimmen von Geistern hören, die die Zukunft voraussagten. Jetzt jedoch, da er Flügel und ein flammendes Schwert besaß, fand er es schwierig, überhaupt noch irgendetwas zu bezweifeln.
    »Ich verstehe nicht, wie das funktioniert«, sagte er. »Wie können Leute im Innern dieser Glaskugel gefangen sein? Und selbst, wenn sie es sind, wie können sie etwas anderes sehen als das, was direkt um uns herum ist?«

    »Die Kugel sieht fest aus«, sagte Zeeky, »aber sie ist es nicht. Hier, fass sie mal an.«
    Shay bewegte seine Hand auf die Glasoberfläche zu. Dann jedoch stießen seine Finger gegen einen Druck und kamen nicht weiter. Es erinnerte ihn an die Magnete, die Chapelion für seine Untersuchungen aufbewahrte. Wenn man sie in die eine Richtung ausrichtete, zogen sie einander an, aber wenn man sie herumdrehte und dann versuchte, sie zusammenzuzwingen, war es unmöglich, dass sie sich berührten. Irgendeine unsichtbare Kraft hielt sie voneinander fern. Die Kugel erzeugte bei seinen Fingerspitzen ein ähnliches Gefühl.
    »Da ist eine ganze Welt in dieser Kugel«, sagte Zeeky. »Im Unterraum bestehen die Menschen aus reinen Gedanken. Sie sind Geister ohne Körper, die ewig nach draußen auf die Welt blicken. Alles ist sichtbar, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Dorfbewohner sagen mir, dass die Dinge, die sie sich vorstellen, in der Leere wirklich werden, auch wenn sie keine Körper haben. Es ist, als wären sie Götter und würden eine neue Welt mit ihrem Geist erschaffen.« Sie sah zu ihm auf. »Götter mögen es nicht, gefangen zu sein. Wenn sie heraus könnten, würden sie Jazz bestrafen.«
    Shay sah zum Tor, das nach Atlantis führte. Der schwarze Riss in der Realität gähnte wie ein offener Mund. »Wenn sie im Unterraum sind, können sie dann nicht durch dieses Tor rausgehen?«
    »Nein«, sagte Zeeky. »Die Göttin hat dieses Unterraumscheibchen in der Kugel gefangen. Es ist, als hätte sich eine Schlaufe des Raums in sich selbst eingefaltet. Solange diese Kugel nicht zerbrochen wird, können sie nicht heraus. Jazz hat gesagt, dass nichts auf der Erde sie beschädigen kann.«
    »Wirklich?«, fragte Shay, der seine Hand auf das Heft des Engelsschwertes sinken ließ. »Darf ich es probieren?«

    Zeeky reichte ihm die Kugel. »Bitte sehr.«
    Die Kugel war eigenartig schwer für etwas, das nicht fest war. Er drückte sie mit beiden Händen; sie war so hart wie Stein. Shay stellte die Kugel auf den Boden und zog sein Schwert, brachte es dazu, dass Flammen aus ihm züngelten. Flitzer zuckte zurück, als ein heißer Wind durch den Raum fegte.
    Die weißgekleideten Frauen traten höchst alarmiert auf ihn zu. Blasphet, der die

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