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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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die Regenbogenklinge über den Kopf nach hinten, um ihn dort zu treffen, wo er hätte stehen müssen, hätte er ihr wirklich eine Hand auf
die Schulter gelegt. Er ließ den Stab fallen und machte einen Satz auf sie zu, packte ihr Handgelenk und drückte es gegen ihren Rücken, so dass das unerhört scharfe Schwert die Nanitenhülle an ihrem Rückgrat aufschlitzte und Jandras Haut zum Vorschein kam.
    Er brauchte beide Klauen, um die Kontrolle über die Klinge zu behalten, während sie versuchte, sich freizukämpfen. Er schlängelte seinen Hals nach vorn, packte mit den Zähnen ein Stück der aufgerissenen Silberhülle und versuchte, es von ihrer Haut zu ziehen. Dann machte er sich daran, seinen Flaschengeist umzugestalten, und brachte ihn, obwohl er wusste, dass er dadurch seine Kräfte verlieren würde, dazu, sich in einen Strom silberner Flüssigkeit zu verwandeln, die er über seine Schuppenschnauze laufen und auf den Hautflecken springen ließ, den er zuvor freigelegt hatte.
    Sofort hörte das Flimmern auf. Er sprang zurück, schlug mit den Flügeln und beeilte sich, außer Reichweite der Klinge zu kommen. Das Glas um Jazz’ Beine zerbarst, als Jazz seine umgeleiteten Naniten überwältigte.
    Jazz wirbelte herum. Ihr Gesicht war vor Zorn verzerrt. »Fliegen wird dir nichts helfen«, fauchte sie.
    Bevor Vendevorex noch höher steigen konnte, formte sich das Glas des zersprungenen Springbrunnens zu einer gewaltigen Hand, die hochschoss und ihn vom Himmel zupfte. Die Finger schlossen sich auf unheimlich schnelle und harte Weise um seine Rippen. Das Geräusch von brechenden Knochen erreichte seine Ohren, einen Bruchteil, bevor der Schmerz ihn erfasste.
    Plötzlich schrie Jazz auf. »Nein! Neeeeiiiiin!«
    Die Glashand erschlaffte. Vendevorex verlor das Bewusstsein, während er nach unten auf die Blumen stürzte.

    Shay verspürte ein eigenartiges Gefühl in seinen Flügeln, eine neue Sinneswahrnehmung, die er bis zu diesem Moment noch nie erlebt hatte. Eine unsichtbare Woge von Energie war in der Luft, als er durch das Tor trat, und seine Flügel kribbelten mit jedem Pulsschlag.
    Er hatte einen schlechten Zeitpunkt für seine Ankunft gewählt, denn er schien mitten in ein Erdbeben hineinzugeraten. Die Luft war voller Staub. Der Boden unter seinen Füßen erzitterte heftig. Aber es brachen keine Gebäude ein, sondern genau das Gegenteil geschah. Ein Bauwerk schob sich in der Nähe aus dem Boden, ein griechischer Tempel, wie er aus Büchern wusste, dessen Seitenwände aus leuchtend weißen Marmorsäulen bestanden. Er war so gewaltig, dass er es mit dem Drachenpalast aufnehmen konnte. Ein riesiger, etwa zweihundert Fuß großer Mann blickte aus dem schattigen Innern nach draußen. Er trug eine leuchtende Toga und hatte einen dichten, weißen Bart und einen langen, weißen Haarschopf. In der Hand hielt er einen Dreizack, so wie der Gott Poseidon auf Abbildungen.
    Der Gott sah gar nicht glücklich aus.
    Donner rumpelte durch die Luft, laut genug, um Shays Zähne zum Klappern zu bringen. Er brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, dass der Donner Worte bildete. »Wer wagt es, die Stimmen meiner Kinder zum Schweigen zu bringen?«
    Ein goldener Drache, der schwache Ähnlichkeit mit Hex hatte, schoss durch die Luft auf den Gott zu. Von den Größenverhältnissen her sah es so aus, als würde ein Adler einen Bären angreifen. Der Gott hob die Hand in einer herablassend abwehrenden Geste. Das goldene Tier flog in einem Bogen davon und knallte gegen einen der unmöglich hohen Türme. Die Kraft trieb ihn durch die Mauer, aber Shay konnte nicht sehen, ob er auf der anderen Seite wieder herauskam.

    Flitzer glitt vom Tor her neben ihn. Zeeky reckte den Hals und blickte zu dem wütenden Gesicht des Gottes hoch. Sie seufzte. »Ich schätze, ich sollte mit ihm reden.«
    »Mit wem?«, fragte Shay.
    »Mit ihm«, sagte Zeeky und deutete auf den Riesen.
    »Mit ihm?«
    Zeeky nickte. »Ich kann mit so ziemlich allen reden. Es ist meine Begabung.«
    Inzwischen begann der Staub sich zu legen. Jazz stand bei einem großen Stift, der ganz oben mit einer goldenen Scheibe versehen war. Der aus Granitfliesen bestehende Gehweg, auf dem sie stand, war tropfnass. Aus irgendeinem Grund war sie von Hunderten von Schüsseln mit Goldfischen umgeben.
    Es sah aus, als würde Jazz tanzen. Ihre Haut war wieder silbrig, und ihre Haare wehten, als sie sich hin und her wand in dem Versuch, mit den Händen an den Rücken zu gelangen.
    Shay rannte zu ihr hin und

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